Das Gütesiegel der Diabetes Gesellschaft würdigt die Arbeit
Kinderklinik des Marien-Hospitals wurde erneut zertifiziert

Das Diabetes-Team der Kinderklinik um Oberarzt Dr. Dirk Bierkamp-Christophersen.
Foto: privat
  • Das Diabetes-Team der Kinderklinik um Oberarzt Dr. Dirk Bierkamp-Christophersen.
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WESEL. In der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Marien-Hospital werden Kinder und Jugendliche mit Typ 1 Diabetes optimal betreut. Das wurde dem Team um Oberarzt Dr. Dirk Bierkamp-Christophersen nun erneut bescheinigt: Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) verlieh der Klinik zum dritten Mal seit 2018 die Anerkennung als Zertifiziertes Diabeteszentrum. „Dies zeigt, dass unsere Behandlung in Therapie, Beratung und Schulung den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und Leitlinien entspricht. Das ist eine schöne Anerkennung für das gesamte Team“, freut sich Dr. Bierkamp-Christophersen.

Der Facharzt für Pädiatrie (Kinderheilkunde) ist spezialisiert auf Kinderdiabetologie und -endokrinologie (Lehre von den Hormonen). Er arbeitet seit vier Jahren im Marien-Hospital und betreut mit seinem Team inzwischen über 230 Kinder vom Säuglingsalter bis zur Volljährigkeit. „In den vergangenen 20 Jahren hat sich die Zahl der Kinder mit Diabetes verdoppelt“, weiß der Diabetologe.

Die Ursache dafür ist nicht bekannt. Am wahrscheinlichsten ist eine Kombination aus erblichen Anlagen und Umweltfaktoren. Sicher ist: An Ernährungsfehlern – zum Beispiel zu vielen Süßigkeiten – liegt es nicht. Kinder und Jugendliche haben in der Regel den Typ 1 Diabetes. Bei dieser Stoffwechselstörung wird das lebensnotwendige körpereigene Hormon Insulin, das den Blutzucker reguliert, in der Bauchspeicheldrüse zu wenig oder gar nicht gebildet. Die Kinder benötigen eine lebenslange Behandlung mit täglich mehrfachen Insulingaben. Der sehr viel häufigere Typ 2 Diabetes tritt vorrangig bei übergewichtigen Erwachsenen auf.

Im Marien-Hospital erfolgt nach Diagnosestellung eine stationäre Schulung zu unterschiedlichen Aspekten von der Ernährung bis zu akuten Komplikationen. Während des Lockdowns wegen der Corona-Pandemie wurden bundesweit und auch im Marien-Hospital deutlich mehr Kinder mit einer schwerwiegenden „Entgleisung“ des Zuckerhaushalts bei Diagnosestellung stationär aufgenommen. Um dies zu vermeiden, sollten Eltern bei hinweisenden Symptomen – viel trinken, vermehrtes Wasserlassen, Gewichtsverlust – frühzeitig mit ihren Kindern zum Hausarzt / Kinderarzt gehen.

Überprüfung alle drei Monate

Im Marien-Hospital stellen sich junge Patienten mit Diabetes wenigstens alle drei Monate vor, um die Diabeteseinstellung zu überprüfen. Sie werden geschult, und die Familien haben die Möglichkeit, Sorgen und Ängste im Zusammenhang mit der chronischen Erkrankung ihres Kindes zu besprechen. Hinzu kommt eine sozialrechtliche Beratung. Damit das Kind gut integriert bleibt, sucht Dr. Bierkamp-Christophersen auf Wunsch der Eltern auch den engen Kontakt zu Lehrern und Erziehern. Neben den ambulanten Vorstellungen werden Video-Sprechstunden genutzt, um das Therapie-Management weiter zu verbessern und teilweise lange Anfahrten zu vermeiden.

Der Oberarzt wird bei sämtlichen Belangen der ambulanten und stationären Diabetes-Schulung, bei der ambulanten mobilen Versorgung der jungen Diabetes-Patienten und bei der Diabetes-Beratung in Schulen und Kindergärten von einem sehr erfahrenen und gut eingespielten Team unterstützt. Es besteht aus den speziell ausgebildeten Diabetes-Beraterinnen Ingrid Bennemann, Elke Fischer, Sandra Herzog, Andrea Horz, Nadine Kamps, Daniela Lehmbrock und Marina Regier.
Personalstärke und räumliche Bedingungen (Schulungsräume) zählen ebenfalls zu den Kriterien für das Gütesiegel der Diabetes Gesellschaft, die das Marien-Hospital erfüllt.

Hinzu kommt die Teilnahme an einem Qualitätszirkel mit anderen Kliniken und Praxen. In einem bundesweiten Benchmark stellt das Marien-Hospital regelmäßig seine Behandlungsleitlinien auf den Prüfstand. „So ist sichergestellt, dass wir die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse und Entwicklungen in unsere Arbeit mit einbeziehen“, erklärt Dr. Bierkamp-Christophersen.

Autor:

Christian Schmithuysen aus Goch

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