Selbständig mit 19
Jana Matejka gehört schon jetzt zu den „Starken Frauen“

Selbständig mit 19  -  Jana Matejka
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Müßiggang war noch nie ihr Ding. „Meine Eltern haben viel mit mir unternommen, als ich Kind war“, erinnert sich die 19-jährige. Dazu sei es immer wichtig gewesen, das reale Leben dem virtuellen vorzuziehen, viel Zeit draußen zu verbringen und Neues kennenzulernen.

Ehrgeiz und Engagement prägten auch ihr schulisches Leben. „Mein Ziel war die Eins als Durchschnittsnote auf meinem Zeugnis“, sagt die Dinslakenerin. Das habe sie auch geschafft. „Allerdings lag der rechnerische Durchschnitt immer bei 1,2 , 1,1, 1,3 oder 1,06 in der Oberstufe und das ärgerte mich, weil ich eine glatte Eins haben wollte“. Das habe ihren Ehrgeiz geweckt und sie habe ihr Abitur mit Eins bestanden, rechnerisch allerdings mit einer 0,9, was sie sehr glücklich gemacht habe. „Mein Anspruch war immer, bei allem, was ich tue, mein Bestes zu geben“. Das habe auch für den Sport gegolten. Schon in der Grundschule spielte das Leistungsturnen eine große Rolle für sie. In der fünften Klasse beendete sie dies allerdings. „Das war besonders an den Wochenenden zu zeitaufwendig und ich wollte lieber mit meinen Eltern Ausflüge machen“, begründet sie den Schritt.
Ihre Eltern, passionierte Tanzlehrer, spielten und spielen auch heute noch eine große Rolle in ihrem Leben. „Sie haben mich bei meinen Plänen immer unterstütz, statt irgendwelche Bedenken zu äußern“. „Wer Fehler macht, lernt daraus“, sei das Motto gewesen. Losgelassen habe sie der Sport aber nie. Deshalb habe sie alles Mögliche ausprobiert und sei durch ein Probetraining beim Kampfsport Jiu-Jitsu hängengeblieben. „Dieser Sport bedeutet für mich eine andere Form des Denkens, als das in der Schule und ich wusste sofort, das war das Richtige für mich“, erklärt Jana. So startete sie in der Jugendgruppe, wechselte allerdings bereits mit 13 in die der Erwachsenen, wo sie intensiv zweimal pro Woche und manchmal auch am Wochenende trainierte. Mit 14 erlangte sie mit dem braunen Gurt den ersten Kyu Grad und wurde gefragt, ob sie Trainerin für die Kinder werden wolle. „Das habe ich nicht abgelehnt und es hat mir einen riesigen Spaß gemacht, den Kindern schon früh zu zeigen, was sie können sowie ihnen Selbstbewusstsein zu vermitteln“. Durch die vielen sozialen Kontakte im Verein sei dieser zu ihrer zweiten Familie geworden. Mittlerweile ist sie seit dem 17. Lebensjahr im Besitz des zweiten Dans und hat dazu die Kampfkunst Dju Su für sich entdeckt. Hier arbeitet sie ebenfalls am ersten Dan. Im Jiu-Jitsu trainiert sie seit diesem Jahr die Jugend und führt Aufwärmtrainings bei den Erwachsenen durch.

Lieber die eigenen Träume realisieren, statt die anderer

Zum Sport kam nach dem Abitur das Studium der Mathematik an der Universität in Essen. „Für Mathe brannte schon immer meine Leidenschaft“, sagt sie mit strahlenden Augen. Ausgelastet scheint eine junge Frau, wie Jana, mit alledem längst nicht zu sein, denn zwei Wochen nach Studienbeginn kam ihr eine Geschäftsidee. „Mir fiel zufällig auf, dass Wärmekissen über keinen oder maximal einen Duft verfügten, der nach einiger Zeit verfliegt“. So kam ihr die Idee, ihre eigene Firma „Herzensduft“ zu gründen, solche Kissen zu nähen und sie mit einer Tasche für austauschbare Düfte zu versehen“. Die Idee und das Verfahren ließ sie sich patentieren, so dass sie über einen Marken- und Gebrauchsmusterschutz verfügt. „Da ich vom Nähen nicht die geringste Ahnung hatte“, erklärt sie mit einem verschmitzten Lächeln, „habe ich es mir selbst beigebracht und fand viel Gefallen an der Praxis“. Auch auf ihr Studium wirkte sich das aus, denn sie wechselte in den Studiengang „Bauingenieurwesen“. „Hier kann ich meine geliebte Mathematik in der Praxis anwenden, statt mich nur theoretisch damit zu beschäftigen“.
Die ersten Produkte waren schon allein durch den großen Freundeskreis schnell bestellt, den Durchbruch erhofft sie sich allerdings durchs Weihnachtsgeschäft, bei dem sie auf einigen Weihnachtsmärkten vertreten sein wird. Unterstützt wird sie durch zwei Näherinnen.
„Ich kann doch besser meine eigenen Träume realisieren, statt die anderer“, schaut sie positiv in die Zukunft. Wer sie hört, hegt nicht den geringsten Zweifel am Gelingen ihrer Pläne. Und als sei das alles noch nicht genug, besucht sie mit ihren Eltern zusammen regelmäßig Tanzkurse für lateinamerikanische und Standardtänze.

Randolf Vastmans

Autor:

Randolf Vastmans aus Xanten

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