Das wahre Leben kennenlernen: FSJ oder BFD bei Albert-Schweitzer-Einrichtungen

Die Freiwilligen der Albert-Schweitzer-Einrichtung: Robin Schabehorn (l.) und Tom Tenbrink von der Werkstatt I. | Foto: privat

von Jana Perdighe

Nach der Schule oder einem Auslandsaufenthalt klappt es oft nicht auf Anhieb, einen Ausbildungs- oder Studienplatz zu bekommen. Eine schöne Alternative ist hier ein freiwilliges soziales Jahr, kurz FSJ (bis 26 Jahre), oder der Bundesfreiwilligendienst, kurz BFD (ab 27 Jahre).

Dinslaken. Bei beiden Angeboten schnuppern die Freiwilligen ins Arbeitsleben, können ihre Persönlichkeit weiterentwickeln und ihre sozialen Kompetenzen stärken, sich beruflich orientieren und das gesellschaftliche Leben aktiv mitgestalten. Ebenfalls wird dieses Jahr als Wartesemester angerechnet.
Die Albert-Schweitzer-Einrichtung Dinslaken (ASE) bietet jungen Erwachsenen in verschiedenen Bereichen der Werkstätten und Wohnheime, die auf fünf Standorte in Dinslaken aufgeteilt sind, unterschiedliche Wirkungskreise. Die Aufgabenbereiche sind vielseitig und umfassen im Wesentlichen die individuelle Assistenz von Menschen mit Behinderung, um ihnen eine bessere Teilhabe am Arbeitsleben sowie im Alltag zu ermöglichen.
Was sind die Voraussetzungen für ein freiwilliges soziales Jahr? Jeder zwischen 16 und 26 Jahren, der seine Schulpflicht beendet hat, kann FSJ'ler werden. „Im Vordergrund stehen bei uns keine Zeugnisse oder Noten, viel wichtiger ist uns ein freiwilliger, offener und respektvoller Umgang mit den Mitmenschen und ein bestehendes Interesse an der Begleitung sowie Unterstützung von Menschen mit Behinderung“, erklärt Astrid Schiemann Sozialer Dienst der Werkstatt I. Neben der Einführung in die Praxis stehen 25 Fortbildungstage für die FSJ'ler an. Zu diesen Terminen sind in der Regel alle Teilnehmer aus der Einrichtung eingeladen, sodass der Kontakt und Austausch untereinander passieren kann. Während der zwölf Monate, die auf Wunsch auf maximal 18 Monate verlängert werden können, erfahren die Freiwilligen das wahre Leben, lernen den Arbeitsalltag kennen und das Miteinander unterschiedlicher Menschen mit und ohne Behinderungen.
Tom hat gerade sein Jahr in der beruflichen Bildung beendet und berichtet: „Das BFD hat mir viel Spaß gemacht, die Arbeit hat mir viele Einblicke in die verschiedenen Werkstätten ermöglicht. Das soziale Jahr ist eine gute Möglichkeit erste Eindrücke nach der Schule in das Arbeitsleben zu bekommen. Die Seminare mit anderen Freiwilligen helfen bei der praktischen Arbeit, man lernt viel über die Behinderungsformen. Die letzten zwölf Monate waren eine gute Anregung für meine berufliche Zukunft.“
Auch wenn ein freiwilliges soziales Jahr ehrenamtlich ist, bekommen die Teilnehmer eine Aufwandsentschädigung in Form von Taschengeld und Verpflegung. Ebenso haben FSJ´ler einen gesetzlichen Urlaubsanspruch und erhalten einen FSJ-Ausweis, mit dem man bei vielen Einrichtungen einen freien oder ermäßigten Eintritt hat. Nach Beendigung wird selbstverständlich ein Zeugnis ausgestellt.
Wer interessiert ist, kann sich unter Tel. 02064-4186 13 oder per E-Mail an aschiemann@ase-dinslaken.de an die ASE wenden.

ASE Dinslaken
- Die ASE ist ein Anbieter vielfältiger sozialer Dienstleistungen im Duisburger Norden, Dinslaken, Voerde und Hünxe.
- Die Einrichtung begleitet Menschen mit Behinderung in ihrer Eigenständigkeit. Hauptziel ist eine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.
- Mit über 450 qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreut die ASE derzeit rund 250 Kinder in den Frühförderstellen und Kindertagesstätten, 140 Bewohner in den Wohnstätten sowie 650 Beschäftigte in den Werkstätten.

Autor:

Lokalkompass Dinslaken-Voerde-Hünxe aus Dinslaken

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