Nicht nur Tiermord, sondern Selbstmord: Jugendliche klären über Gefahren der Flussufervermüllung auf

Hatten am vergangenen Samstag in der Walsumer Rheinaue leider alle Hände voll zu tun: die Mädchen und Jungen der Kirchengemeinde Walsum-Vierlinden. WA-Foto: Hannes Kirchner
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Da staunten Spaziergänger in der Walsumer Rheinaue nicht schlecht: Am vergangenen Samstag zogen zahlreiche Kinder und Jugendliche mit Handschuhen und Müllsäcken ausgerüstet durchs Gelände, um den dort abgelegten Müll aufzusammeln.

Das Müllproblem in der Rheinaue ist nicht neu, das Großreinemachen nicht das erste seiner Art. Die Aktion der evangelischen Kirchengemeinde Vierlinden geht allerdings weit über das bloße Müllsammeln hinaus. Bereits im Vorfeld hatten die Kinder und Jugendlichen diesmal genau im Internet recherchiert, welche verheerenden Auswirkungen Müll an Flüssen nicht nur auf die dort lebenden Tiere, sondern auf die Natur im Allgemeinen – und damit auch für den Menschen hat. Das Ergebnis war für sie schockierend. „Was viele vorher nicht wussten: Nicht nur am und im Fluss sterben Tiere. Da der Müll von Ufern und Schiffen schließlich auch in die Ozeane gelangt, verenden viele Robben, Seevögel und Fische qualvoll am Plastikmüll. Teilweise gelangt das Plastik so auch in die Nahrungskette“, erklären die Organisatoren Susanne Krott und Tim Michalak. Eine traurige Erkenntnis, die die jungen Teilnehmer um so mehr motivierte, nicht nur selbst mit gutem Beispiel voranzugehen, sondern außerdem die Bürger darüber zu informieren.

Als „Mahnmal“ hatten die Jugendlichen ein vier Quadratmeter großes Plakat gefertigt, auf dem das Rheinufer und Grabsteine abgebildet sind. Auf den Grabsteinen stehen die Namen der Tierarten, die durch den Müll verenden. Mittig ist ein Grabstein, auf dem mit blutroter Schrift DU steht. Das Plakat trägt den Titel „Umweltverschmutzung ist nicht allein Tiermord, sondern Selbstmord“. Bis September soll das Schild auf dem Gelände der Wassersportfreunde an die Konsequenzen wilder Müllkippen in Flussnähe erinnern. „Das geht uns alle an. Wir hoffen, auf die­se Art und Weise für das Thema sensibilisieren zu können, damit dieser gedankenlose Umgang mit unserem Lebensraum und dem der Tiere endlich ein Ende nimmt“, so Krott und Michalak.

Autor:

Claudia Brück aus Düsseldorf

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