Fliegerbombe in der Mercaden-Grube erfolgreich entschärft

Unserem Bürgerreporter Marcel Gramadtke verdanken wir dieses Foto der entschärften Bombe kurz vor dem Abtransport. | Foto: Marcel Gramadtke
6Bilder
  • Unserem Bürgerreporter Marcel Gramadtke verdanken wir dieses Foto der entschärften Bombe kurz vor dem Abtransport.
  • Foto: Marcel Gramadtke
  • hochgeladen von Oliver Borgwardt

Glücklicher Ausgang einer Bombensache: Um 12.30 Uhr am heutigen Dienstag (10. Juni) stieß ein Bagger bei Aushubarbeiten in der westlichen Baugrube auf eine scharfe Fliegerbombe aus dem 2. Weltkrieg. Experten des Kampfmittelräumdienstes aus Arnsberg brachten die Lage im Verlaufe des Nachmittags unter Kontrolle. Nach der Evakuierung der Umgebung konnte der Spezialist Uwe Pawlowski die Bombe entschärfen.

"Die Bombe ist damals auf freies Gelände zwischen den Gebäuden gefallen und beim Einschlag mehrere Meter tief ins Erdreich gedrungen", erklärte der Diplom-Geologe und Baugrundgutachter Peter Hajduk am frühen Nachmittag. Alle erschütterungsintensiven Baumaßnahmen im unmittelbaren Umkreis der immer noch scharfen Bombe wurden sofort nach dem Fund eingestellt. "Zur Zeit finden Verdichtungs- und Räumarbeiten nur noch in der östlichen Grube statt. Auch das Be- und Entladen der LKW ist derzeit stark eingeschränkt."

Aufgrund der langen Liegezeit und dem umgebenden Erdreich war der Bombenzylinder farblich kaum vom übrigen Aushub zu unterscheiden. Der Baggerführer hatte Glück, denn im gleichen Abschnitt finden sich viele mehrere Jahrtausende alte Baumstämme, die beim ersten Ausgraben der Bombe sehr ähnlich sein können. Erst Anfang des Jahres war ein Baggerführer in Euskirchen bei einer ähnlichen Situation durch der Detonation eines Sprengkörpers ums Leben gekommen.

In diesem Fall ging alles gut: Nach der Evakuierung eines Sicherheitsbereiches von einem Viertelkilometer rund um die Bombe konnte der erfahrene Spezialist Uwe Pawlowski den Zünder entfernen und den Sprengkörper damit unschädlich machen. Die Bürger können nun beruhigt wieder zurück in ihre Wohnungen.

Hier der abgeschlossene Liveticker zum Nachlesen.

15:05 Uhr:
Aus Kreisen der Feuerwehr ist zu erfahren, dass die Kanalbrücke und vermutlich auch der Bereich um das Atlantis herum nach derzeitiger Planung um 18 Uhr gesperrt werden soll.

15:12 Uhr:
Bei der Entschärfung wird die Evakuierung eines Teiles der nördlichen Altstadt nötig werden. Die genauen Maßnahmen werden derzeit in Zusammenarbeit mit dem Kampfmittelräumdienst und den Hilfskräften diskutiert.

15:15 Uhr:
Die Pressesprecherin der Stadt Dorsten, Lisa Bauckhorn, teilt mit:

"Die Bombe wird am heutigen Dienstag, 10.06.2014, um ca. 18:15 Uhr, entschärft.

Anwohner im Umkreis von 250m der Fundstelle werden ab 15.00 Uhr evakuiert. Als Aufenthaltsraum bis nach der Entschärfung steht die Turnhalle der St Ursula Realschule zur Verfügung.
Personen, die nicht selbst die Aufenthaltsräume aufsuchen können und keine anderen Transportmöglichkeiten haben, wenden sich bitte an die Feuerwehr Dorsten, Tel. 66 3218 und 66 3219. Shuttle-Busse stehen an den Bushaltestellen Lippetor, Goldener Anker, Platz der Deutschen Einheit zur Verfügung.
Ab 17:30 Uhr bis zur Entwarnung (über Radio Vest und Lautsprecher) ist es verboten, sich innterhalb des 250m Radius um die Fundstelle aufzuhalten. Bitte verlassen Sie Ihre Häuser und Wohnungen rechtzeitig, schließen Sie Fenster und Türen sicher ab. Die Polizei hält den Bereich der evakuierten Häuser im Auge."

15:37 Uhr:
Die Stadt Dorsten hat eine Bürger-Hotline eingerichtet unter der Telefonnummer 02362 66 3218 und 02362 66 3219. Weitere Infos auch auf der Internetseite der Stadt Dorsten: www.dorsten.de

17:02 Uhr:
Die Geschäftsstelle des Stadtspiegels am Westwall ist wegen der Evakuierung nicht mehr besetzt. Die morgige Ausgabe muss nun von Bottrop aus gestaltet werden. Wir bitten um Verständnis.

17:16 Uhr:
Falls die Unwetterprognosen der Wetterämter zutreffen, könnte die Entschärfung der Bombe durch Starkregen behindert werden. Zuständig für die Entfernung des Zünders ist der Kampfmittelräumer Uwe Pawlowski, der auf Dorstener Stadtgebiet schon andere Sprengmittel unschädlich machen konnte.

18:08 Uhr:
Die Notunterkünfte füllen sich langsam. Unter den Evakuierten sind auch Senioren, die unter der ungewohnten Situation zu leiden haben. Bei einigen der älteren Menschen schwingen in Gedanken wohl auch Kindheitserinnerungen an den Krieg mit.

18:12 Uhr:
Die Entschärfung steht nun unmittelbar bevor.

18:22 Uhr:
Die Arbeiten scheinen sich noch zu verzögern. Bis zur Entwarnung durch Durchsage ist der Aufenthalt in der Sperrzone nun bei Strafe verboten. Die Polizei patrouilliert vor Ort.

18:28 Uhr:
Nach Aussagen der Polizei befinden sich immer noch Personen im Sperrgebiet. Die Arbeiten an der Bombe wurden daher aufgehalten.

18:40 Uhr:
Jetzt schön vorsichtig: Der Kampfmittelräumer Uwe Pawlowski ist mit der Bombe beschäftigt. Viele hundert Blindgänger werden von Profis wie ihm jedes Jahr allein in NRW entschärft.

19:03 Uhr:
Alles gut gegangen: Die Erfahrung des Kampfmittelräumers hat auch diesen Test bestanden. Die Anwohner können nun wieder in ihre Wohnungen zurück, die Sperrung wird in den nächsten Minuten aufgehoben.

______________________________________________________________

Lesen Sie auch:

Evakuierte Redakteure

Autor:

Oliver Borgwardt aus Dorsten

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

22 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.