Wie lebt es sich in Dortmund?

Dortmunder Kinder verschönern ihre Stadt bei einer Aktion am Brüderweg, der übrigens ab dem Sommer aufgemöbelt wird. | Foto: Foto: Schmitz
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Zum elften Mal haben die Dortmunder Statistiker einen Bericht zur Entwicklung der Stadt vorgelegt.
Der Bericht enthält auf gut 30 Seiten unterschiedlichste Daten zu demographischen, ökonomischen, ökologischen, sozialen und kulturellen Entwicklungen in Dortmund. Darüber hinaus gab ein Kurzbericht einen sehr aktuellen Überblick über die Bevölkerungsentwicklung Dortmunds im vergangenen Jahr.
Oberbürgermeister Ullrich Sierau: „Diese Daten zeigen viel besser als die nahezu inflationsartig über uns hereinbrechenden Städterankings, wie sich Dortmund wirklich entwickelt hat - wo es heute schon gut läuft und auch, wo wir noch weiter hart arbeiten müssen.“
Gut läuft es unverändert im Bereich der Bevölkerungsentwicklung, denn nach Auswertung des Einwohnermelderegisters hat Dortmund seine Einwohnerzahl im letzten Jahr erneut stabil gehalten: am 31.12.2010 wohnten hier rund 585.000 Personen mit Haupt- und Nebenwohnsitz (576.704 Personen mit Hauptwohnsitz, - 120 weniger als Ende 2009 - und 8.030 Personen mit Nebenwohnsitz). Zu verdanken ist dieses Ergebnis einem positiven Wanderungssaldo, es sind mehr Menschen nach Dortmund zugezogen als weggezogen. Dagegen ist die Zahl der Sterbefälle – wie schon seit Jahren – deutlich höher als die Zahl der Geburten. Welche Entwicklung allerdings welchen Beitrag zum Gesamtergebnis beigetragen hat, kann derzeit noch nicht gesagt werden, da die Bewegungsdaten erst bis Oktober 2010 vorliegen.
Im Vergleich der Ruhrgebietsmetropolen bleibt Dortmund damit jedenfalls eindeutig vorn. Die Einwohnerzahl ist heute um nur vier Prozent niedriger als vor 30 Jahren; in Essen und Duisburg liegen die Einbußen im gleichen Zeitraum bei mehr als zehn Prozent. Unter dem Strich bleibt Dortmund hinter Düsseldorf, setzt sich aber von Essen weiter ab (Stand: 30.06.2010).
Im Städtevergleich wurde auch die Zahl der Einwohner mit Zweitwohnung untersucht. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung liegt in Städten, die keine Zweitwoh-nungssteuer erheben (z.B. Frankfurt, Stuttgart, Köln) zwischen 4 und 5 Prozent, in den anderen Vergleichsstädten in der Regel zwischen 1,5 und 3,5 Prozent. Essen hat mit 0,7 Prozent (4.200) den niedrigsten Anteil an Bewohnern mit Nebenwohnsitz, gefolgt von Dortmund mit 1,4 Prozent (8.030).
Dynamisch hat sich die Erwerbstätigkeit entwickelt, wo Dortmund aktuell (neueste verfügbare Zahlen) den höchsten Wert seit 1997 erreicht hat. 2008 arbeiteten knapp 300.000 Menschen in der Stadt, was gegenüber dem Tiefststand von 1997 ein Plus von 32.000 bedeutet. Im März 2010 waren fast 200.000 Menschen in sozialversi-cherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen tätig.
Gleichzeitig gibt es in Dortmund erfreuliche Entwicklungen im Bereich der wirt-schaftlichen Leistung (BIP) und auch positive Prognosen für Erwerbstätigkeit und Konjunktur.
Die Arbeitslosigkeit ging weiter zurück: Mitte 2010 hatte Dortmund rund 12.000 registrierte Arbeitslose weniger als fünf Jahre zuvor. Die aktuelle Quote beträgt 12,8 Prozent - nach Auffassung von Oberbürgermeister Ullrich Sierau allerdings immer noch eine viel zu hohe Zahl.
Auch mit Hilfe eines kommunalen Beschäftigungsprogramms soll sie deshalb mittelfristig unter zehn Prozent gedrückt werden – ein Schwerpunkt seines Arbeitsprogramms bis 2015.
Zu schaffen machen Dortmund auch die große Zahl der Bedarfsgemeinschaften und die damit zusammenhängenden Indikatoren wie die Beschäftigungsquote, das verfügbare Einkommen und die Steuerkraft.
Verbessert hat sich die Wohnungsversorgung. 884 zusätzlich erstellte Wohnungen bedeuten einen Anstieg der pro Person verfügbaren Wohnfläche auf 39,7 qm. In Dortmund ist damit in den letzten zehn Jahren mehr gebaut worden als in allen Vergleichsstädten mit Ausnahme Kölns.
Einige weitere Ergebnisse im Überblick:
• Seit 2005 sind die Besucherzahlen im Kulturbereich (vom Theater über die Kinos bis hin zu Parks und Zoo) in der Summe leicht gestiegen.
• Dortmunds Straßen sind sicherer geworden. Seit 1995 ist die Zahl der Verkehrsunfälle um ein Viertel gesunken, die der Verunglückten um zehn Prozent.
• Im Schuljahr 2009/2010 haben 29,7 Prozent der Schulabgänger die allgemeine Hochschulreife erworben. Fünf Jahre zuvor lag dieser Anteil noch bei 26 Prozent.
• Der Hochschulstandort Dortmund bleibt attraktiv: Mehr als 32.000 Studenten sind an Universität und Fachhochschule eingeschrieben.
• Mit 7,5 Milliarden Kilowattstunden wurde im letzten Jahr weniger Energie bei der DEW bezogen als in den Vorjahren, mit Ausnahme des Jahres 2007. 5,6 Prozent der Stromerzeugung entstammen regenerativen Quellen, fast fünf Mal soviel wie noch Anfang des Jahrtausends.
Informationsquelle für „Lebensraum Dortmund ist zunächst die städtische Statistik, die den allergrößten Teil der Dortmunder Daten liefert. Für die Städte-Vergleiche wird im Interesse einer einheitlichen Datenbasis die amtliche Statistik von IT.NRW (Information und Technik Nordrhein-Westfalen) zu Grunde gelegt.

Dortmunder Kinder verschönern ihre Stadt bei einer Aktion am Brüderweg, der übrigens ab dem Sommer aufgemöbelt wird. | Foto: Foto: Schmitz
Das ECE-Einkaufscenter steht nicht nur für die Bautätigkeiten in Dortmund. Es schafft auch viele Arbeitsplätze. | Foto: Foto: Archiv
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