Jahresempfang des Handwerks

Beim Empgang v.l. Klaus Feuler, Vize-Präsident der HWK, Berthold Schröder, Vize Präsident der HWK, Benno Krahnenfeld, langjähriges ehemaliges HWK-Vorstandsmitglied (Arbeitnehmerseite), Inge Szoltysik-Sparrer, Maßschneidermeisterin, Dr Jochen Opländer, Ehrenvorsitzender der Wilo SE, Otto Kentzler, Handwerkspräsident | Foto: Andreas Buck
  • Beim Empgang v.l. Klaus Feuler, Vize-Präsident der HWK, Berthold Schröder, Vize Präsident der HWK, Benno Krahnenfeld, langjähriges ehemaliges HWK-Vorstandsmitglied (Arbeitnehmerseite), Inge Szoltysik-Sparrer, Maßschneidermeisterin, Dr Jochen Opländer, Ehrenvorsitzender der Wilo SE, Otto Kentzler, Handwerkspräsident
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Zahlreiche Gäste aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung begrüßte Handwerkspräsident Otto Kentzler beim Jahresempfang der Handwerkskammer (HWK) Dortmund am Montagabend. Eines der Highlights der Veranstaltung war die erstmalige Verleihung des Ehrensiegels an die beiden Unternehmerpersönlichkeiten Inge Szoltysik und Dr. Jochen Opländer (Wilo SE) sowie an Benno Krahnenfeld, ehemaliges langjähriges HWK-Vorstandsmitglied.

Kentzler betonte in seiner Rede, das Handwerk müsse sich in Zukunft großen Herausforderungen stellen. Dazu gehörten etwa die rasche Veränderung der Märkte, die Globalisierung – die auch im Handwerk eine wachsende Rolle spiele –, Anforderungen, die aus technischen Entwicklungen resultierten, und natürlich die Auswirkungen des demografischen Wandels. „Für unsere Mitgliedsbetriebe im Kammerbezirk kann ich sagen, sie sind gut aufgestellt.“ Indikatoren dafür seien die sehr ausgeglichenen Unternehmenszahlen und das positive Gründungsklima, betonte er. Und das in einer Region, die den Strukturwandel zwar schon weitreichend gemeistert, aber eben noch nicht abgeschlossen habe.

Kompetenzzentrum ist bundesweit Leitprojekt

Starker Partner der Handwerksbetriebe sei dabei die HWK, die sich als Interessenvertreter stets für die Belange der Betriebe einsetze und mit zahlreichen Leistungen rund um Bildung, Beratung und Betreuung punkte. Man gehöre bundesweit zu den Besten. So habe sich beispielsweise das bereits 2006 gestartete Kompetenzzentrum „Bürokaufleute online“ mittlerweile zu einem bundesweit erfolgreichen Leitprojekt entwickelt. Die Auszubildenden in der Überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung fänden bei der HWK Dortmund die allerbesten Voraussetzungen vor.

Mehr dem Thema Fachkräfte widmen

Dazu gehörten vor allem auch die komplett kabelfreien Arbeitsplätze der IT-Räume im Haus. „Etwas Vergleichbares gibt es in ganz Deutschland nicht“, so Kentzler. Dass man auf modernstem Niveau agieren könne, habe seinen Grund: „Wir investieren kontinuierlich und weitreichend in unsere Bildungsstätten.“ In puncto Fachkräftesicherung sei man auf dem richtigen Weg. Und doch werde man sich dem Thema in den nächsten Jahren mehr widmen müssen. Hilfreich sei hier nicht zuletzt auch die Imagekampagne, die zeige, wie attraktiv, modern und leistungsfähig das Handwerk sei und welche Aufstiegschancen es gebe.

Warnung vor höherer Unternehmersteuer

Mit Blick auf die kommende Bundestagswahl warnte Kentzler vor einer möglichen Anhebung des Spitzensteuersatzes, der bereits ab 53.000 Euro Jahreseinkommen mit 42 Prozent zu Buche schlage und damit nicht nur die vermeintlich „Reichen“ treffe und faktisch ebenfalls eine Erhöhung der Unternehmenssteuer für Personenunternehmen nach sich ziehe. Ähnlich verhalte es sich bei der Vermögenssteuer, deren Aufkommen größtenteils auf die Betriebe entfallen würde. „Ihr Vermögen steckt in Gebäuden, Anlagen, Maschinen, Fuhrparks und Rücklagen.“ Ebenso sprach er sich gegen Leistungsausweitungen in den Sozialsystemen aus. Vielmehr forderte er eine mittelstandsgerechte Unternehmensfinanzierung sowie steuerliche Anreize bei der Energiewende.

Wachstumsimpuls, der sich selbst finanziert

„Wir haben der Politik vorgerechnet, dass jeder Euro Förderung das Acht- bis Neunfache an Investitionen – und das heißt an Steuern und Beiträgen – bringt.“ Einen besseren, selbstfinanzierenden Wachstumsimpuls, der auch noch das Klima schone, gebe es nicht.
Handwerk und Mittelstand müssten sich vielen Herausforderungen stellen, wenn sie im Wettbewerb mithalten wollen, so Kentzler. Dabei helfe gerade die gewachsene Mittelstandskultur im Land: stabiles Wachstum, Ausbildung junger Menschen und Eigenverantwortung. Persönlichkeiten, die hierfür Maßgebliches geleistet hätten, zeichne man daher mit dem Ehrensiegel der HWK Dortmund aus:

Vom Handwerksbetrieb zum Weltkonzern

Dr. Jochen Opländer, Ehrenvorsitzender der Wilo SE / Dortmund, ein Pionier in seinem Gewerk, der einen Handwerksbetrieb bis zum Weltkonzern geführt hat.
Opländer, der im vorigen Jahr vom Deutschen Institut für Erfindungswesen die Dieselmedaille in der Kategorie „Nachhaltigste Innovationsleistung“ bekommen hat, sei ein echter Fortschritt-Macher und Motivator für seine Teams gewesen. Zeit seiner aktiven unternehmerischen Tätigkeit habe er sich für eine enge Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft eingesetzt und damit den Innovationsstandort Dortmund gestärkt. Und: „Er hat über Jahrzehnte als Unternehmer, dessen Ursprünge im Handwerk liegen, das Profil dieser Stadt mitgestaltet und mitgeschrieben“, unterstrich Kentzler. Dazu zähle auch und gerade das große Ausbildungsengagement. „Wilo ist nicht nur in Dortmund der größte Ausbilder im SHK-Bereich, sondern der größte Förderer von Nachwuchstalenten im gesamten nordrhein-westfälischen Handwerk.“

Für faires Miteinander eingesetzt

Außerdem ausgezeichnet wurde Benno Krahnenfeld als langjähriges ehemaliges HWK-Vorstandsmitglied der Arbeitnehmerseite. Er hat sich über Jahrzehnte in beispielhafter Weise für das faire Miteinander von Arbeitnehmern und Arbeitgebern im Handwerk eingesetzt. Und tut es heute noch. „Du hast mit Deinem Wirken Maßstäbe gesetzt, für das wir Dich heute mit dem Ehrensiegel auszeichnen möchten“, so der Vize-Präsident. Krahnenfeld sei ein Mann, der für das Mit-Machen und Mit-Gestalten im Handwerk stehe. Feuler: „Dein großer Einsatz ist es, der den wirklichen, gewinnbringenden Dialog zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern möglich macht – und nicht nur das bloße Nebeneinander zweier Meinungswelten.“

Autor:

Antje Geiß aus Dortmund-City

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