Zeugen gesucht // Extra eingerichtete Staatschutz-Kommision ermittelt
Brandsätze auf Moschee im Gründlingsweg in Eving geworfen

Symbolfoto. | Foto: Ralf K. Braun

In der Nacht auf den heutigen Montag (21.10.) haben bislang Unbekannte zwei Flaschen mit einer brennenden Flüssigkeit auf eine Moschee in Eving geworfen. Die Täter flüchteten, es entstand geringer Sachschaden. Es werden Zeugen gesucht. Der Staatschutz ermittelt.

Ersten Ermittlungen zufolge näherten sich gegen 1.30 Uhr zwei Personen über die Derner Straße aus Richtung Osten dem Gebäude im Gründlingsweg. Sie traten hinter einem geparkten Auto hervor und warfen zwei Flaschen in Richtung der Moschee. Eine zerbrach an der Fassade, die andere auf dem Boden vor der Moschee. Die Flüssigkeit in den beiden Gefäßen entzündete sich daraufhin. Der Versuch, eine dritte Flasche zu werfen, scheiterte. Sie fiel auf die Straße und ging dabei in Flammen auf. Anschließend flüchteten beiden Täter über die Straße An den Teichen in Richtung Norden.

Als die Polizei vor Ort eintraf, war das Feuer bereits erloschen. An der Fassade und an einem Fenster des Gebäudes entstand geringer Sachschaden.

Spielt der Grenzkonflikt Syrien/Türkei eine Rolle?

Ob der syrische Grenzkonflikt mit der Türkei als Hintergrund der Tat gedient hat, ist aktuell Gegenstand der Ermittlungen. Es wird jedoch in verschiedene Richtungen ermittelt. Eine extra eingerichtete Kommission des Staatschutzes der Polizei hat die Ermittlungen übernommen. Die Dortmunder Polizei steht zudem im engen Austausch mit der betroffenen Gemeinde und hat ihre besondere Aufmerksamkeit auf die Moscheen in Dortmund und Lünen gerichtet.

"Mich hat diese Tat schockiert und ich kann das daraus entstandene Sicherheitsbedürfnis der Moscheen nachvollziehen. Wir werden als Polizei alles tun, was möglich ist, um die Gemeinden zu schützen", hat Polizeipräsident Gregor Lange angekündigt, persönlich den Kontakt zu der betroffenen Moschee und weiteren Gemeinden zu suchen.

 Die Polizei hofft auf Zeugen, die Hinweise zur Tat und/oder den flüchtigen Personen geben können. Ansprechpartner ist die Kriminalwache der Dortmunder Polizei unter Tel. 0231/132-7441.

Stellungnahmen:

Zum Angriff mit Brandsätzen auf die Ulu Moschee in Eving erreichten die Nord-Anzeiger-Redaktion folgende Stellungnahmen:

"Wir, die türkische Community in Dortmund, verurteilen den heimtückischen Angriff auf die DITIB Ulu Moschee in Dortmund-Eving aufs Schärfste. Circa 50.000 in Dortmund lebende türkischstämmige Mitbürger und über 40 MSOs (d.h. Migrantenselbstorganisationen; Anm. d. Red.) und Vereine sind aufgrund der gegenwärtigen Entwicklungen sehr besorgt. Wir appellieren an die Sicherheitskräfte und Behörden, die Verantwortlichen dieses schrecklichen Angriffes unverzüglich zu finden und vor Gericht zu bringen. Damit sich ein solcher Angriff nicht wiederholt und die Sicherheit unserer Moscheen und Vereine gewährleistet ist, müssen dringend präventive Maßnahmen getroffen werden. Wir werden als Teil dieser Gesellschaft mit aller Entschlossenheit weiterhin alles tun, das friedliche Zusammenleben in Dortmund aufrechtzuerhalten. Wir stehen für unsere Verantwortung für ein besseres Miteinander in Dortmund ein."
Plattform der türkischen Vereine in Dortmund
Sprecher Emre Gülec

"Flagge Zeigen gegen Hass und Gewalt, deshalb war die Teilnahme an einem Ortstermin für uns Pflicht. Unser Landtagsabgeordneter Volkan Baran, das Ratsmitglied Hendrik Berndsen, sowie der Stadtbezirksvorsitzende Uli Dettmann nahmen heute (21.10.; Anm. d. Red.) gemeinsam mit dem Polizeipräsidenten Gregor Lange und dem Ordnungsdezernenten Norbert Dahmen an einem Ortstermin in der Evinger Ulu Moschee teil. Vor Ort wollte man sich ein Bild der Lage machen. Auf diese hatte es in der vergangenen Nacht einen Brandanschlag gegeben. Nur durch die Tatsache, dass die Brandsätze die Scheiben nicht durchschlugen ist Schlimmeres verhindert worden. Alle Beteiligten erklärten ihre Bestürzung über diese schreckliche Tat und sicherten der Ulu Moschee ihre volle Unterstützung zu. ,Gewalt darf niemals Mittel der Auseinandersetzung sei, sie ist durch nichts zu rechtfertigen', so Volkan Baran. Der Polizeipräsident versicherte, dass man alles Erdenkliche unternehmen werde, um die Täter dingfest zu machen. Hendrik Berndsen hob das friedliche Miteinander aller Volks- und Religionsgruppen in unserem Stadtbezirk hervor, das durch nichts gefährdet werden darf. Die Vertreter der Ulu Moschee bedankten sich für die gezeigte Solidarität. Alle Beteiligten verabredeten, weiter im Gespräch zu bleiben."
SPD-Stadtbezirk Eving
Vorsitzender Uli Dettmann

Autor:

Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost

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