Neue Perspektive für die von der Evangelischen Kirche aufgegebene alte Kirche in Lindenhorst
Stadt will der Kirchenimmobilie eine Zukunft geben: Nutzung als Kita wird geprüft

Superintendentin Heike Proske (3.v.r.) und Oberbürgermeister Ullrich Sierau (4.v.r.) stellten vor Ort an der Alten Ellinghauser Straße die neuen Perspektiven für die aufgegebene Lindenhorster Kirche vor. Geprüft wird nun eine mögliche Nutzung der Immobilie als Kindertagesstätte. | Foto: Günter Schmitz
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  • Superintendentin Heike Proske (3.v.r.) und Oberbürgermeister Ullrich Sierau (4.v.r.) stellten vor Ort an der Alten Ellinghauser Straße die neuen Perspektiven für die aufgegebene Lindenhorster Kirche vor. Geprüft wird nun eine mögliche Nutzung der Immobilie als Kindertagesstätte.
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Die Stadt Dortmund hat mit dem Evangelischen Kirchenkreis Dortmund Verhandlungen über den Ankauf der aufgegebenen evangelischen Kirche Lindenhorst an der Alten Ellinghauser Straße 5/7 aufgenommen. Über die Perspektiven informierten jetzt vor Ort u.a. Oberbürgermeister Ullrich Sierau und Superintendentin Heike Proske. Nun wird eine Nutzung als Kindertagesstätte geprüft.

Die Kirchenimmobilie des Evangelischen Kirchenkreises Dortmund ist seit Jahren in der Vermarktung. Sie besteht aus einer ehemaligen Kirche, einem Gemeindehaus und einem Wohnhaus für den Pfarrer auf einer Grundstücksfläche von rund 2200 Quadratmetern. Sowohl der spätromanische Kirchturm als auch Kirchenschiff und Pfarrhaus vom Anfang des 20. Jahrhunderts (Baubeginn 1911) des bekannten Hagener Architekten Gustav Mucke stehen unter Denkmalschutz.

Der Kirchturm gehörte zur Burgkapelle der Grafen von Dortmund, die sich im Verlauf des 13. Jahrhunderts vom Standort Grafenhof innerhalb der freien Reichsstadt nach Lindenhorst zurückziehen mussten (ab da Grafen von Lindenhorst). Die Grafen hatten zuvor knapp 400 Jahre lang in königlichem Auftrag die Geschicke der frühen Stadtentwicklung bestimmt. Den Dortmundern gelang es erst nach und nach, sich von den Grafen loszukaufen („Stadtluft mach frei“). So wie die mittelalterlichen Stadtkirchen und die Stadtmauer die einzigen erhaltenen baulichen Zeugen der freien Reichsstadt Dortmund sind, handelt es sich bei dem Turm der ehemaligen Lindenhorster Kirche um das einzige baulich erhaltene Zeugnis der ehemaligen Grafen von Dortmund.

Verschiedene Möglichkeiten zur Nutzung der Kirchenimmobilie wurden bereits im Jahre 2008 im Rahmen eine Machbarkeitsstudie, die durch das Land NRW gefördert worden war, gemeinsam mit weiteren 13 Kirchen untersucht. In dieser Machbarkeitsstudie hat der Evangelische Kirchenkreis mit einem externen Planungsbüro für die Immobilie in Lindenhorst diverse Nutzungsideen durchdacht. Die Nutzungen als Stadtteilzentrum mit Gastronomie, für eine Einfamilienhausbebauung, für Service-Wohnungen oder Mehrgenerationenwohnen, als Hospiz-/Palliativstation oder als Trauerhalle/Kolumbarium wurden in den vergangenen Jahren auch mit verschiedenen privaten Investoren geprüft und immer wieder verworfen.
Die Gründe lagen im Denkmalschutz, in der aufwändigen Sanierung des Kirchturms, am fehlenden Planungsrecht und/oder der mangelnden Wirtschaftlichkeit des Projektes.

Die Stadt Dortmund hat sich kürzlich dazu entschlossen, den Erhalt der denkmalgeschützten Bauwerke zu unterstützen und den Kauf der Immobilie für die Nutzung als Kindertagesstätte konkret zu prüfen. Dazu wird derzeit eine Machbarkeitsstudie erstellt, die die Kosten für die Sanierung der denkmalgeschützten Gebäude einbezieht. Im Ortsteil Lindenhorst besteht zudem ein Bedarf für eine zwei- bis dreigruppige Kindertagesstätte. Die Verwaltung prüft, ob eine Realisierung einer Kita auf dieser Fläche möglich ist.

Der Evangelische Kirchenkreis ist bereit, die Immobilie für einen symbolischen Euro an die Stadt Dortmund abzugeben.

Beabsichtigt ist, das Ergebnis der Machbarkeitsstudie über eine Tageseinrichtung für Kinder und einen Beschlussvorschlag zum Kauf der Immobilie nach den Sommerferien dem Rat der Stadt Dortmund zur Entscheidung vorzulegen.

Autor:

Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost

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