Foto-Ausstellung auf Zollern zeigt die Entwicklung im Ruhrgebiet
Die Zukunft im Blick

Kohlestaub-Schick. | Foto: RVR
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Fotos aus dem Bildarchiv des Regionalverbands Ruhr (RVR) sind derzeit im Industriemuse-um Zeche Zollern zu sehen. Die Foto-Ausstellung "Die Zukunft im Blick" thematisiert 100 Jahre Planungs- und Verbandsgeschichte für das Ruhrgebiet und zeigt die Veränderungsprozesse seit der Gründung des Siedlungsverbands Ruhrkohlenbezirk im Jahre 1920.

Wie hat sich das Ruhrgebiet seit dem Gründungsjahr des Siedlungsverbandes Ruhrkohlenbezirk, der später zum Kommunalverband Ruhr und schließlich zum Regionalverband Ruhr (RVR) wurde, verändert? Dieser Frage geht die Ausstellung nach.

Seit seiner Gründung 1920 als Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk entstanden zahlreiche Fotos, die die Arbeit des Regionalverbands dokumentieren und das Ruhrgebiet als "Stadt der Städte" mit seiner typischen urbanen Verdichtung zeigen.

Fotos von Laien und Profis

Über den Zeitraum von 100 Jahren spiegeln die Fotos das Leben der Menschen wider - inmitten von Zechen, Stahlwerken, Bahndämmen und Schnellwegen, sowie im Grünen, in Parks und an und auf den Gewässern an Ruhr und Lippe. Zahlreiche Fotografen, Profis wie Laien, drückten auf den Auslöser, um die damals für Ausstellungen, Verbandsbroschüren und Pressearbeit benötigten Fotos zu erstellen. Bekannte Fotografen der Nachkriegszeit wie Karl Hugo Schmölz und Hans Grempel lieferten Aufnahmen aus der Zeit des Wiederaufbaus nach 1945. Lebensnahe Bilder vom "Ruhrpott" zwischen Industrie und Strukturwandel steuerten Joachim Schumacher und Manfred Vollmer und der - hier wiederentdeckte - Manfred Ehrich seit den 1970er Jahren bei.

Zeugnisse des Wandels

Die Fotos der Ausstellung sind Zeugnisse des stetigen Wandels der Region - und prägen unser heutiges Bild von dieser Zeit. Aufnahmen vom frühen Straßenbau in den 1920er Jahren und vom Ruhrschnellweg der Nachkriegszeit machen auf die sich rasant verändernden Verkehrsbedingungen aufmerksam. Die Bilder zeigen auch, dass vieles gleichzeitig nebeneinander bestand: Neben der gepflegten Ordnung neuer Wohnsiedlungen gab es gleichermaßen die "schlechten Wohnlagen" mit Wohnzimmerblick auf Hochöfen und Schlote. Dokumentationen aus den 1950er Jahren von den Umweltschäden durch Bergbau und Industrieabgase machen die damalige Forderung nach dem "blauen Himmel über der Ruhr" auch heute nachvollziehbar. Der allmähliche Ausbau von Grünflächen, die Begrünung alter Industriehalden und der Ausbau von Freizeitangeboten wie den neuen Baggerseen und den "Revierparks" sind in zeitgenössischen Fotos festgehalten.
In einer eigens für die Dortmunder Präsentation geschaffenen Erweiterung auf der Galerie der historischen Zechenwerkstatt geht es um die Zukunft des Lebensraums Ruhrgebiet. Im Fokus stehen hier die Themen Halden, Stadtklima und Tierwelt. So erfahren die Besuche zum Beispiel, dass die Anzahl der Tropennächte - Nächte mit Temperaturen über 20 Grad - in der Dortmunder Innenstadt Berechnungen zufolge im Jahr 2050 auf über 30 gegenüber ehemals drei pro Jahr ansteigen wird. Videos von Wildkameras zeigen Füchse oder Biber, die sich städtische Lebensräume zurückerobern. Ein Herbarium mit Halden-Pflanzen, Spuren von Wölfen und Klingelknöpfe, die Tierlaute wiedergeben, ergänzen die Text- und Bildtafeln. Auf einer großen Pinnwand können Gäste ihre Gedanken zur Zukunft des Reviers festhalten.

Infos
Die Ausstellung "Die Zukunft im Blick" ist noch bis 24. Oktober im Industriemuseum Zeche Zollern, Grubenweg 5 in Bövinghausen, zu sehen.

Autor:

Lokalkompass Dortmund-West aus Dortmund-West

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