Betonsperren am Ostwall
Wall-Verengung soll Raser in Dortmund ausbremsen

"Respektlosen" Rasern, die leere Straßen während der Corona-Krise ausnutzen, wollen Polizei und Stadt einen Riegel auf dem Ostwall vorschieben und damit auch die Anwohner vor Lärm schützen. | Foto: Tiefbauamt DO
  • "Respektlosen" Rasern, die leere Straßen während der Corona-Krise ausnutzen, wollen Polizei und Stadt einen Riegel auf dem Ostwall vorschieben und damit auch die Anwohner vor Lärm schützen.
  • Foto: Tiefbauamt DO
  • hochgeladen von Holger Schmälzger

Respektlos nennen Polizei und Stadt das Verhalten von Rasern, die das geringere Verkehrsaufkommen nutzen, um Rennen auf dem Ostwall auszutragen. Gemeinsame Maßnahmen sollen jetzt auch den Lärm geplagten Anwohnern helfen.

Die Polizei und die Stadt ziehen bei der Bekämpfung der Raser-und Tuningszene in der Innenstadt weiter an einem Strang. Das beweisen sie mit einer Maßnahme, die am Montag (30. März) begann. Und die zunächst einmal zeitlich unbeschränkt ist.

Im Bereich des Ostwalls wird die Fahrbahn durch den Einsatz von Betonelementen auf nur eine Spur verengt. Denn offenbar haben die Raser den deutlich verminderten Verkehr auf dem Wall aufgrund der Corona-Lage als Einladung aufgefasst.

Das Tiefbauamt führte die Maßnahme am Montag im Bereich des Außenwalls durch. Kurz hinter der Einmündung der Löwenstraße wurde auf einer Länge von rund 250 Metern nur noch der linke Fahrstreifen zur Verfügung stehen. Die Zufahrt zur Nebenfahrbahn und den dortigen Parkplätzen werde dadurch nicht beeinträchtigt.

150 Autos der Tuning-Szene

Polizei und Stadt haben sich nach einer erneuten Beschwerdewelle von Anwohnern des Ostwalls und den jüngsten Feststellungen im Bereich des Ostwalls auf diese Maßnahme geeinigt. Allein am Wochenende 14./15. März hatten sich in den Abendstunden teils bis zu 150 Autos auf dem Wall versammelt, die zum größten Teil der Szene zuzuordnen waren. Auch bei den Kontrollen am vergangenen Wochenende fielen zahlreiche hochmotorisierte Autos im Wall-Bereich auf. Gleichzeitig erhalten Stadt und Polizei derzeit zahlreiche Beschwerden von Anwohnern, die sich durch den Lärm belästigt fühlen.

"Es scheint, als würden manche Menschen selbst in diesen schwierigen Zeiten nicht verstehen, worum es geht. Weil andere Treffpunkte wie Bars und Clubs entfallen, treffen sie sich mit ihren Autos in der Dortmunder Innenstadt. Und das ohne jegliche Rücksicht darauf, dass ein Kontaktverbot gilt und dass die Anwohner gerade jetzt ein Anrecht auf Ruhe haben", sagt der Leitende Polizeidirektor Ralf Ziegler, Leiter der Direktion Verkehr bei der Dortmunder Polizei. "Einmal mehr hat sich das gute Verhältnis zwischen Stadt und Polizei bewährt. Ich bin sicher, dass das Gesamtpaket aus polizeilichen Kontrolleinsätzen und der Maßnahme des Tiefbauamtes seine Wirkung entfalten wird - in der Raser- und Tuningszene, aber auch bei den Anwohnern. Ihnen zeigen wir, dass wir ihr Anliegen ernst nehmen und mit einem Maßnahmen-Paket offensiv gegen Ordnungswidrigkeiten und Straftaten, aber auch gegen eine überhaupt nicht akzeptable Respektlosigkeit vorgehen."

Auch Stadtrat Arnulf Rybicki betont: "Die Stadt unterstützt die Bitte der
Polizei und sorgt für die entsprechende Verengung der Fahrspuren am Ostwall. Wenn die Raserszene glaubt, freie Bahn zu haben aufgrund des reduzierten Verkehrsaufkommens durch das Corona-Virus, dann haben sie sich getäuscht."

"Autofahrer nicht mit Staus bestrafen"

Er hat aber auch mögliche Bedenken anderer Verkehrsteilnehmer im Blick: "Gleichzeitig möchten wir aber auch nicht die Autofahrer, die sich an die Regeln halten, mit neuen Staus bestrafen. Deswegen werden wir die Verkehrssituation am Ostwall genau beobachten und gegebenenfalls noch einmal anpassen." Auch die Polizei wird den gesamten Wall-Bereich weiter im Blick behalten und die Maßnahme durch Kontrollen flankieren.

Autor:

Holger Schmälzger aus Dortmund-Süd

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

13 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.