Was stimmt und was nicht: Infektiologe des Klinikums räumt Unsicherheiten auf
Coronavirus in Dortmund: Mundschutz, Risikogruppen & Medikamente

Privat Dozent Dr. Bernhard Schaaf beantwortet Fragen zur Pandemie.  | Foto: Klinikum DOrtmund
  • Privat Dozent Dr. Bernhard Schaaf beantwortet Fragen zur Pandemie.
  • Foto: Klinikum DOrtmund
  • hochgeladen von Holger Schmälzger

Es gibt viele Erklärungen, viele Regelungen, viele Bestimmungen und sogar Strafandrohungen. Trotzdem wirft die Corona-Pandemie Fragen auf. Menschen sind unsicher. Antworten wissen die Spezialisten im Lungenzentrum des Klinikums Dortmund.

Gefragt werden sie: Hilft ein Mundschutz? Ab wann gehöre ich zu einer Risikogruppe? Und darf ich Medikamente absetzen, wenn abends in den Nachrichten der Hinweis dazu kommt?
In Zeiten von Corona ist die Verunsicherung groß, das spürt auch Priv.-Doz. Dr. Bernhard Schaaf, Direktor der Klinik für Infektiologie und Pneumologie im Lungenzentrum des Klinikums Dortmund. In einem Live-Chat klärte der Experte jetzt über zahlreiche Gerüchte rund um Covid-19 auf.
So werde die Funktion und Wirkung eines Mundschutzes von Laien vielfach falsch eingeschätzt. „Wenn Menschen ihn zum Eigenschutz tragen möchten, sollten sie dennoch nicht nachlässiger mit den anderen Hygienestandards wie zwei Meter Abstand halten und Hände waschen eingehalten werden. Der Schutz ist nicht zu 100 Prozent gegeben.

"Auf offener Straße weitgehend nutzlos"

Vor allem ist der Mundschutz z.B. auf offener Straße weitgehend nutzlos. Er macht höchstens im Nahbereich, also bei Kontakt unter zwei Meter Sinn“, so der Experte.
Bekannt sei, dass insbesondere ältere Personen und Menschen mit Vorerkrankungen ein erhöhtes Risiko haben, dass bei ihnen Corona einen schwereren Verlauf nehme. Zugleich sei aber nicht jedem bewusst, dass er oder sie zu einer Risikogruppe gehöre.

„Es gibt nach Schätzungen zum Beispiel etwa zwei Millionen Menschen in Deutschland, die einen nicht erkannten Diabetes haben. Nach Definition der Risikogruppen für Corona wären sie aber dabei“, erklärt PD Dr. Schaaf.

Hinzu komme, dass gerade Vorerkrankungen, die schlecht medikamentös eingestellt sind, unter Umständen ein Problem bei einer Covid19-Erkrankung werden können. In jedem Fall sollte bei Unsicherheit eine Rücksprache mit dem Hausarzt erfolgen: „Wer seine Medikamente selbstständig absetzt oder in anderer Weise nimmt, kann nachhaltig Schaden anrichten.“

Wenn Personen Symptome aufweisen, die auf eine Corona-Erkrankung hindeuteten oder Kontakt zu einer infizierten Person hatten, könnten sie in das Corona-Diagnosezentrum kommen, das auf dem Parkplatz vor dem Klinikum Dortmund Nord aufgebaut stehe. Dort würden sie von Hausärzten und Mitarbeitern des Klinikums informiert und bei Bedarf auf das Virus getestet. Eine Voranmeldung sei nicht nötig.

Autor:

Holger Schmälzger aus Dortmund-Süd

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

13 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.