Vorurteile mit Versicherungen
Hast Du zu viel Geld, um Dir keine Versicherung zu leisten?

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Beim Thema Versicherungen scheiden sich in der Bevölkerung die Meinungen. Auf der einen Seite stehen die bösen Versicherer, die im Schadenfall nie zahlen und ein Haufen Geld für sich behalten und zudem von den hohen Abschlussgebühren immer neue Bürokomplexe kaufen.

Auf der anderen Seite stehen die Kunden, den nur alleine im Jahr 2022 über 3 Milliarden, nicht Millionen, Euro an Entschädigungen gezahlt wurden. Wohl gemerkt- nur allein im Jahr 2022.

Was steckt eigentlich in Wirklichkeit hinter der leider vorherrschenden Meinung, das Versicherungen im Schadenfall nicht zahlen?
Hier muss man in die Anfangszeiten der Versicherungsabschlüsse gehen. Viele sogenannte Versicherungsvertreter boten finanziellen Schutz an, der absolut nicht bedarfsgerecht war. Das lag zum einen daran, dass die Kunden überfordert waren und es keine Transparenz gab. Sie schlossen Verträge ab, lediglich um überhaupt irgendeinen Schutz zu haben. Das nutzten sicherlich einige Vertreter aus, um so für sich gute Provisionserträge zu generieren.
Doch dieses änderte sich in den Jahren sehr stark zum Vorteil der Verbraucher. Immer höhere Anforderungen an die Vertreter, transparente Verträge, Datenschutzverordnungen und Verpflichtung zu Beratungsprotokollen.

Nun wurde die Anzahl der sogenannten „Vertreter“ immer geringer. Vermittler, Berater, Kaufmann, Fachmann, erhielten neue Titel und Bezeichnungen. So gab es vor Jahren die Berufsausbildung zum Versicherungskaufmann. Heute nennt sich diese Ausbildung „Kaufmann für Versicherungs- und Finanzanlagen“. In unserem Unternehmen muss ich konkret alle 36 Monate mein einwandfreies polizeiliches Führungszeugnis, meine Schufa-Auskunft und mein Fachwissen nachweisen. Zudem ist es heutzutage verpflichtend, sogenannte IDD-Zeiten zu absolvieren. Also einen jährlichen Nachweis über geleistete Fortbildungen. Geschieht dieses nicht, so steht dem Arbeitsmarkt eine weitere zu vermittelnde Person zur Verfügung.

Die Versicherungsbedingungen änderten sich – obwohl viele es durch Unwissenheit nicht glauben- sehr oft zum Vorteil der Verbraucher. Es gibt finanziellen Schutz bei Schäden, den es vor Jahren in dieser Form so nicht gab. Beispiel Elementarversicherungen, Trickdiebstahl, Forderungsausfall und in allen Sparten im Allgemeinen wesentlich bessere Leistungen. Dazu war der Beitragsniveau anders, als heute.

Kontaktiere ich nun einen Kunden mit dem Ziel, ihn auf die neuen Bedingungen und Verbesserungen hinzuweisen ohne jemals nur ein Wort von Mehrbeitrag oder "Änderungszwang" gesprochen zu haben, so höre ich sehr oft den Tenor: „Lassen Sie mich in Ruhe! Sie wollen nur mein Geld!“ Obwohl es im Kontakt nur über die Aufklärung gehen sollte. Was passiert nun im Schadenfall? Wie soll eine Versicherungsgesellschaft Schäden regulieren, die nicht abgesichert waren? Zudem wollte der Kunde auch nicht informiert werden!!!!!
Das sind leider keine Einzelfälle. Wenn der Kunde sich jedoch die Änderungen angehört und festgestellt hat, dass der Mehrwert der neuen Bedingungen oftmals mit einem minimalen Mehrbeitrag abgesichert werden kann, kommt erneut die Frage: “Warum hat mir das keiner vorher gesagt?“ Aber Beratungstermin – nein Danke!

In wenigen Ausnahmen sind Altverträge in der Tat für die Kunden sinnvoller. Hier als Schlagwort, die wesentlich höhere Garantieverzinsung in Vorsorgesparten (Leben und Rente). Bei Krankenversicherungen fallen oftmals neue Gesundheitsfragen an, deren positive Beantwortung unter Umständen heute schwieriger sind, als in der Vergangenheit und somit bei Neuverträgen auch negative Risikomerkmale zu Mehrkosten oder Ausschlüsse führen kann.

Ich versuche meinen Kunden und oder Mitgliedern die Metapher des Baumes zu erklären. Die Äste sind die Ausgaben. Kosten für Versicherungen, Miete, Urlaub, Freizeitkosten, ein voller Kühlschrank, das neuste Handy, die modernste neue Jacke oder die 3. Nail-Aufpolierung, etc. werden alle von den privaten Einnahmen finanziert. Der Baumstamm stellt das Gehalt dar. Schlägt ganz plötzlich unerwartet der Blitz in den Stamm, so ist von den Ästen nichts mehr übrig.
Übersetzt bedeutet das, dass es sinnvoller ist, finanziell so aufgestellt zu sein, dass bei Wegfall oder Reduzierung der Einnahmen, die Ausgaben gesichert sind.
IIst eine Vollkaskoversicherung für ein altes Auto, eine Glasversicherung in der 4.Etage, das neuste Handy oder die Kosten für die 3.Schachtel Zigaretten wichtiger und sinnvoller, als z.B. eine Absicherung gegen Krankheit oder Einkommensverlust?

Völlig egal, welcher Versicherungsgesellschaft ein Kunde das Vertrauen geschenkt hat – Beratung ist das A und O.
Wer sich also regelmäßig von seinem Berater, Betreuer oder Makler des Vertrauen unterstützen lässt, wird feststellen, dass guter Versicherungsschutz nicht teuer sein muss.
Aber bitte daran denken, dass derjenige, der immer nur die allerbilligsten( Direktversicherung) Angebote für sich in Anspruch nehmen möchte, im Schadenfall auch oftmals den entsprechenden Service erhalten wird und bei gewissen Schäden eben nicht auf eine durch qualifizierter Beratung erzielten Vertragsbedingung zurück greifen kann. Also nicht am falschen Ende sparen.

Hat sich jemals ein Versicherter gefragt, woher die ganzen Gelder im Schadenfalle kommen? Kunden die 500 € Beitragsaufkommen haben und mehrere Tausend Euro Entschädigungen erhalten? Wie es sichergestellt wird, dass Lebens- und Rentenversicherungen, Unfall- und Krankenversicherungen die versprochenen Garantieleistungen tragen können? Auch bei der Versicherung wächst das Geld nicht auf den Bäumen und nur durch Kundenbeiträge kann dieses nicht gestemmt werden. Versicherungsgesellschaften legen Gelder unter anderem in Immobilien an. Nicht nur auf dem gesamten Immobilienmarkt, sondern auch in eigene Bürokomplexe. Diese werden im Laufe der Jahre natürlich dem Bedarf angepasst. Auch gesetzliche und behördliche Anforderungen an sicheren Arbeitsplätze und Geschäftsgebäude nehmen von Jahr zu Jahr zu und sind mit einer der Gründe, warum diese Versicherungsgebäude immer wieder verbessert werden. Weg von Dezentralisierung zur Zentralisierung, kürzere Wege für schnellerer Bearbeitung, Auflagen seitens der Bafin, etc.

Welcher Kunde geht jedoch im Gegenzug gerne zu einem Arzt, dessen Praxis optisch nicht ansprechend ist? Wer geht zu einem Anwalt in Hinterhaus? Es muss oftmals im privaten Bereich das schönste Auto sein, die auffälligste Kleidung, aber bei Versicherungsgesellschaften wird alles in Frage gestellt.

Ich habe mich in diesem Artikel auf die gängige Ansprache gehalten. Selbstverständlich sind hier alle Geschlechter angesprochen)

Autor:

Olaf Oberkalkofen aus Duisburg

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