"Das Betreuungsgeld setzt falschen Anreiz"

ZDH Generalsekretär Holger Schwannecke | Foto: ZDH
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"Das geplante Betreuungsgeld unterstützt nicht den Wunsch, Beruf und Familie miteinander vereinbaren zu können", so ZDH-Generalsekretär Holger Schwannecke gegenüber der Deutschen Handwerks Zeitung. Das Handwerk plädiert vielmehr dafür, gerade für Kinder aus bildungsfernen Familien eher den Besuch von Bildungseinrichtungen zu fördern.

Für wie sinnvoll hält der ZDH das Betreuungsgeld? Ist die aktuelle Debatte sinnvoll oder überflüssig?

Schwannecke: Die Politik hat sich selbst das Ziel gesetzt, eine ausreichende Zahl von Krippen- und Kitaplätzen zu schaffen. Davon sind wir jedoch weit entfernt. Über neue familienpolitische Leistungen sollte man erst nachdenken, wenn die versprochene Betreuungsinfrastruktur zur Verfügung steht.

Setzt das Betreuungsgeld falsche Signale, weil es Frauen vom Arbeitsmarkt fernhält?

Schwannecke: Das Betreuungsgeld unterstützt nicht den Wunsch vieler Eltern, Beruf und Familie miteinander vereinbaren zu können. Es setzt vielmehr einen Anreiz, dem Arbeitsmarkt fern zu bleiben. Für die Familienbetriebe im Handwerk, in denen die Zahl weiblicher Auszubildender ebenso wächst wie die Zahl weiblicher Fach- und Führungskräfte, ist das schwer zu verstehen. Angesichts der demografischen Entwicklung brauchen sie jede Fachkraft.

Ist es wegen des Fachkräftemangels jetzt nicht besonders wichtig, das Geld in eine gute Kinderbetreuung außer Haus zu stecken?

Schwannecke: Gerade Kinder aus bildungsfernen Familien brauchen eine frühe Förderung in einer Bildungseinrichtung. Das ist von fundamentaler Bedeutung für ihre weiteren Bildungs- und damit auch Berufschancen. Ein Betreuungsgeld setzt für diese Familien den falschen Anreiz, Bildungseinrichtungen im Vorschulalter nicht in Anspruch zu nehmen.

Quelle: ZDH

Zu Handwerksthemen finden Sie ebenfalls Beiträge unter http://malerillu.de. , dem Online Magazin der Maler- und Lackierer-Innung Düsseldorf sowie unter http://maler-düsseldorf.de und http://energie-und-fassade.de

Autor:

Heiner Pistorius aus Düsseldorf

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