Kritische Weihnachtsbetrachtung

Das Huhn hat noch einmal aufgeflattert
bevor es sein Auge für immer schloss.
Ein letztes Mal hat es aufgegackert
und liess sich dann fallen – ganz tief.

Das Schwein – geschändet im Transport
hing mit dem Kopf nach unten
und schrie laut auf voller Angst
bevor es für immer im Jenseits schlief.

Das Kalb – aufgewachsen im Dunkeln
tagein und tagaus im engen Verliess
verstand nicht, warum es keine Mutter hat
bevor man es brutal im eigenen Dreck
monatelang angekettet stehen liess.

Die Gans verstand nicht, was Weihnachten
zu tun hat mit ihr und ihrem Fleisch -
ihre Federn sind warm und weich.
Bevor man sie tötete, hart und brutal
wurde ihre Leber noch gestopft
für ein schäbiges Zwei-Sterne-Lokal.

Die kleinen Kinder dieser Welt
verstehen nicht, was Weihnachten ist.
Wenn über ihnen Bomben platzen
haben sie Angst und weinen laut .

Sie kennen ihn nicht, den Frieden,
der uns doch allen so gut gefällt
im Advent und zur süßen Weihnachtszeit.
Eine Zeit in der jeder sich fragen läßt:
„Was eßt denn Ihr dieses Jahr zum Fest ?“

Autor:

Karin Michaeli aus Düsseldorf

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