Herbst-Lesereihe „Kriefsbefangen“ geht weiter: zunächst mit Ingo Schulze

Thema "Soldatinnen" - Jasna Zajcek liest demnächst in Duisburg: Donnerstag, 25. Oktober 2012, 20 Uhr
Kultur- und Stadthistorisches Museum Duisburg,
Johannes-Corputius-Platz 1, 47051 Duisburg Bild: privat
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    Kultur- und Stadthistorisches Museum Duisburg,
    Johannes-Corputius-Platz 1, 47051 Duisburg Bild: privat
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Im Rahmen der Herbst-Lesereihe „Kriegsbefangen“ des Literaturbüros Ruhr mit Sitz in Gladbeck hat Raoul Schrott mit seiner Neuübertragung der „Ilias“ des Homer den Auftakt gegeben.

Insgesamt befassen sich 22 Gäste aus Deutschland, Österreich, Syrien, Ägypten, Algerien und der Türkei an zwölf Abenden in fünf Städten im Ruhrgebiet mit dem Thema Krieg.

Aber warum thematisiert eine Lesereihe in Deutschland den Krieg? Dazu Organisator Gerd Herholz: „Deutschland ist auf vielerlei Weise in Kriege verwickelt: in die Warenkriege auf Kosten der Dritten Welt, in antisoziale Spekulanten-Feldzüge gegen ganze Volkswirtschaften, in die Interventionen beim Kampf um Menschenrechte anderswo, in Bürgerkriege und Waffengeschäfte überall.“

Dennoch betont auch Herholz, der bald sechzig Jahre zählt, dass er es für ein großes Geschenk hält, keinen Krieg am eigenen Leib miterlebt zu haben, „doch geht dieses Privileg auf Kosten derer, in deren Regionen und zu deren Lasten in Deutschland obszöne Gewinne verbucht werden und ein historisch neuer Demokratie- und Lebensstandard sich lange hielt.“

Jeder Krieg anderswo werde auch „zu Hause“ bezahlt: mit traumatisierten Soldaten, zerstörten Familien, verdrängter Geschichte, manipulierter Information, dem Abbau von Bürger- und Freiheitsrechten, der Zerstörung sozialer, kultureller Standards, der finanziellen Verödung des Bildungswesens.
Daher diese Reihe „Kriegsbefangen. Literatur und die Gegenwart des Krieges“: Um wenigstens einige Aspekte dieser komplexen Zusammenhänge zu beleuchten.

Die Reihe wird mit Ingo Schulze am folgenden Donnerstag, 13. September, in Herne, um 20 Uhr in der Künstlerzeche Unser Fritz 2/3, Alleestr. 50/Grimberger Feld, fortgesetzt. Der gebürtige Dresdner Ingo Schulze hat in seinen Reden, Artikeln und Essays immer wieder explizit politisch interveniert, wenn es ihm notwendig erschien. Nun meldet er sich mit seiner Streitschrift „Unsere schönen neuen Kleider“ zu Wort (erschienen im Hanser-Verlag) und fordert Widerspruch gegen die fortschreitende soziale Polarisierung, gegen die Bedrohung unserer Demokratie.
Mehr Infos unter www.kriegsbefangen.de.

Autor:

Harald Landgraf aus Dinslaken

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