Kolumne: Spelzeughersteller

Der Spielzeughersteller wurde früher Spielzeugmacher genannt. Er ist auch heute noch staatlich anerkannt und wind in den Bereichen Spielzeugherstellung und Holzspielzeugmacher ausgebildet. Sie stellen Gegenstände her, mit denen Kinder unterhalten und beschäftigt werden.

Puppen, Modelleisenbahnen, Schaukelpferde, Steckenperde, Metallbaukästen, Rasseln, Kreisel, Puppenhäusereinrichtungen, Zinnfiguren, Kettenkarusselle, Miniaturautos und Carrerabahnen seien als Beispiele genannt.

Das Kind im Mann überlebt sowohl Pubertät wie Adoleszenz. Matthäus, mein ge- und beliebter Mann, ist das beste Beispiel dafür.

Als Baby spielte er beim Baden viel mmit Quietschentchen und schlief nur mit einem Teddybär im Arm ein. Gelegentlich nahm er auch Rasseln.

Als er dann in die Schule gegangen ist, kamen Metallbox-Autos, Ritterburgen, Carrera-Bahnen und Modelleisenbahnen hinzu.

In seiner pubertären Phase bekam er dann seine feminine Seite. Er wollte mit Puppen, Puppenhäusern, Puzzeln, Malen nach Zahlen spielen und Ballett tanzen.

Seine Schwester Irmingard fiel aus allen Wolken, als er sie fragte: "Ist Sexspielzeug so etwas wie Spielzeug für Erwachsene?" Sie ließ ihn Sachen wie Keuschheitsgürtel ausprobieren - Matthäuse war sofort von dieser Neigung geheilt. "Wenn es immer so leicht mit ihm wäre," seufzt Irmingard auch heute noch.

"Was soll ich nur nach der Schule werden?" fragt sich so mancher Jugendlicher. Nicht so Matthäus. "Ich werde Spielzeughersteller!"

Heute hat Matthäus eine florierende Firma. Sie führt traditionelles Spielzeug wie Gesellschaftsspiele, Puppen, Figuren, Spielzeugautos und Modelleisenbahnen.

"Der 3-D-Druck steckt zwar noch in den sogenannten Kinderschuhen, paßt mir aber sehr gut in den Kram," berichtet Matthäus. "Dann kann ich die Spielsachen so gestalten, wie es die Kinder haben möchten - sie sind ja schließlich meine Kunden." Die Herstellung dauere zwar immer noch viel zu lange. ""Zuerst müssen die Kinder am Computer festlegen, wie das Spielzeug aussehen soll, Farbe, Größe usw. Das dauert. Sie glauben gar nicht, wie schlecht sich Kinder entscheiden können! Und das Drucken kostet natürlich auch viel Zeit.!

Da ist es ein glücklicher Zufall zu nennen, Nepomuk zu kennen. Er ist IT-Spezialist. Er hat eine ganz besondere Hologramm-Technologie erfunden. Die Eltern - meistens der Herr Papa - kleben dem Sprößling einen kleinen, unauffälligen Sender auf die Stirn. Er ist mit dem Gehirn verbunden und überträgt doe Gedanken, Wünsche und Ideen des Nachwuchses. Die Hologramm-Technik gestaltet das Spielzeug dann so wie gewünscht, auch hinsichtlich Größe, Haptik, Wärme usw. "Das sieht nur auf den ersten Blick geschäftsschädigend aus," betont Balthasar, der Verkaufsleiter. "Die Programme müssen regelmäßig aktualisiert werden, damit neue Details ergänzt werden. Das kostet natürlich einen kleinen Obolus."

Gibt es nicht schon längst Gefahr in Form von selbstlernenden Programmen? "Gefahr erkannt Gefahr gebannt" entgegnet der Volksmund. "Wir haben eine Forschungs- + Entwicklungsabteilung," hält Kasimir, ein Schwager von Matthäus entgegen. ""Manche Leute würde es Industrie- oder Wirtschaftsspionage nennen: Wir schauen, was Kinder in anderen Ländern spielen und ob wir das auch vermarkten können. Wir schauen in die Kulturgeschichte: Können wir Stelzen, Steckenpferde und Völkerball modernisieren? Viele Eltern stammen noch aus dem analogen Zeitalter und sind total begeistert davon."

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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