Kunstmuseum Solingen
Mohnblumen als Mahnung für Frieden und Freiheit

Mohnblumen-Installation vor dem Solinger Kunstmuseum
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Kurz vor Schluß habe ich sie noch entdeckt: die Mohnblumen-Installation vor dem Kunstmuseum Solingen. Auch wenn die Laufzeit der Installation am 29. Mai 2022 endete, möchte ich sie hier dennoch vorstellen. Die Idee, die hinter der Installation steckt, bleibt auch nach ihrem Ende aktuell.

Auf dem Vorplatz des Kunstmuseums Solingen waren nach Angaben des Museums ca. 200 Mohnblumen-Plastiken als Mahnung für Frieden und Freiheit installiert. Seit 1918 ist der rote Klatschmohn in England und in den Ländern des Commonwealth ein Zeichen des Gedenkens für die Opfer des Ersten Weltkrieges. Das bewog den Münchner Künstler Walter Kuhn bereits im November 2018 den Münchner Königsplatz mit 3000 Mohnblumen zu einer raumgreifenden Installation zu verwandeln. Das damalige Motto "Never Again"sollte an die Opfer aller Kriege erinnern und zugleich ein Zeichen gegen Gewalt und Krieg sein.

Mohnblumen-Installation vor dem Solinger Kunstmuseum in Solingen-Gräfrath
  • Mohnblumen-Installation vor dem Solinger Kunstmuseum in Solingen-Gräfrath
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Diese Mahnung ist heute dringlicher denn je. Die Mohnblumen-Installation vor dem Solinger Kunstmuseum unter dem Motto „Aus Vergangenheit lernen, Zukunft bedenken“ waren als Mahnblumen für Vergangenes und gleichzeitig aber auch als Sinnbild für eine menschenwürdige Zukunft gedacht.

Mohnblumen-Installation von Dr. Walter Kuhn vor dem Solinger Kunstmuseum, im Hintergrund der „Solinger Fenstersturz“ von Alfons Rudolf Scholl
  • Mohnblumen-Installation von Dr. Walter Kuhn vor dem Solinger Kunstmuseum, im Hintergrund der „Solinger Fenstersturz“ von Alfons Rudolf Scholl
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Auf der Webseite des Museums fand ich dazu folgenden Text, den ich hier gerne in Auszügen zitieren möchte:
"(...) Auch heute herrscht in vielen Teilen der Welt Krieg, verlieren Menschen ihr Leben, erleiden Elend, Flucht und Vertreibung. Wir alle sind aufgerufen, hiergegen anzugehen, gleich wo wir sind. (...)
Die Mohnblume führt uns als Symbol von Tod und Leid zugleich mit ihrer positiven, einem glücklichen Leben zugewandten Kraft dazu, Gegenwart und Zukunft lebenswert zu gestalten. Wir haben einen Traum, der Gestalt gewinnen soll: werteorientiert leben in Frieden und Freiheit, auf einem heilen Planeten. Damit das geschieht, müssen wir uns alle anstrengen und bei uns selbst anfangen. Armut, Ungleichheit, Unfreiheit, Gewalt, Missachtung der Menschenwürde, Verfall der Werte und der Sitten müssen wir aktiv und nachhaltig bekämpfen; unsere Erde, und damit auch wir Menschen, müssen dringend gerettet werden.(...)"

Die Mohnblumen erstrahlten im Sonnenlicht. Im Vorbeifahren habe ich sie zufällig gesehen, wurde neugierig, habe angehalten und sie mir näher angeschaut. Ich hoffe, dass viele Passanten auf sie aufmerksam wurden und nicht einfach achtlos an ihnen vorbei gegangen sind.

Licht-und Schattenspiel: Mohnblumen als Mahnblumen für Frieden und Freiheit
  • Licht-und Schattenspiel: Mohnblumen als Mahnblumen für Frieden und Freiheit
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Die Botschaft der Mohnblumen „Never Forget – Never Again“ möchte ich hier gerne teilen und sie auf meinen Fotos noch etwas länger blühen lassen, auch wenn sie nun mittlerweile wohl an dieser Stelle "verblüht" und abgebaut sind.

Zum Künstler: Dr. Walter Kuhn (*1946) ist in Nürnberg aufgewachsen. Nach dem Studium lehrte er von 1976 bis 2011 Geografie und Stadtplanung an der TU bzw. LMU München. Seither ist er als politischer Künstler tätig. 2018 wurde er für den Tassilo-Preis der Süddeutschen Zeitung nominiert und für seine Kunst- und Friedensaktion auf dem Königsplatz mit dem Preis der „Münchner Lichtblicke 2018“ ausgezeichnet.

Quelle: Kunstmuseum Solingen in Solingen-Gräfrath

Autor:

Andrea Gruß-Wolters aus Duisburg

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