Veranstaltung zum 9. November

Same procedure as every year - auch am 9. November 2010 fand im Duisburger Rathaus eine Gedenkveranstaltung zur Reichsprogromnacht am 9. 11. 1938 statt.

"Die meisten Deutschen sind nach 1945 auf die Welt gekommen," sagt Oberbürgermeister Adolf Sauerland bei der Begrüßung. "Aber auch sie haben den 9.11. mit auf den Weg bekommen. Die Trauer und Scham ist Bestandteil unserer Identität, ob wir es akzeptieren oder in Abrede stellen, ob wir es wollen oder nicht. Wir haben eine Verpflichtung zur Toleranz und zum Schutz der Menschenrecht und Menschenwürde. Es gilt, Obacht zu geben, wenn es um Rassismus geht. Das Unrecht von damals besteht und es wird nicht weniger. Es wird oft gefragt, ob solche Gedenkveranstaltungen nocht zeitgemäß sind. Ich sage: Ja." Sauerland gibt aber keine Antwort darauf, in welcher Form eine solche Gedankveranstaltung am besten ablaufen kann. In seiner jetzigen Form ist die Gedenkveranstaltung zu einem Ritual verkommen, bei der nur Berufserinnerer teilnehmen.

Unter dem Stichwort "Xantener Ritualmordvorwurf" beschreibt, daß 1891 ein Jude in Xanten zu Unrecht verdächtigt wurde, ein nichtjüdisches Kind ermordet zu haben. In einem Prozeß konnte jedoch 1892 die Unschuld des Adolf Buschhoff nachgewiesen werden. In seinem Vortrag "`Die Buschhoff-Affäre´ - Beispiel einer Minderheitenverfolgung" beschreibt der Autor und Pädagoge Willi Fährmann diesen Fall und fragt: "Was ist Rufmord, wenn nicht dieser Fall? Buschhoff wurde in seiner Existenz vernichtet."

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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