Die Ratssitzung im Mai 2013

Das Städtische Klinikum hat im Jahre 2012 ein Defizit in Höhe von 1.187.622,03 € erwirtschaftet. Die Städtische Seniorenheime Duisburg GmbH war dagegen deutlich besser. Sie erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Überschuß in Höhe von 1.557.369.05 €. Nähere Informationen dazu sind in der Ratsvorlage Drucksache 13-0549 - beispielsweise im Ratsinformationssystem der Stadt Duisburg im Internet - nachzulesen.

Die Drucksache 13-0599 berichtet darüber, daß die Gesellschaft für Wirtschaftsförderung GFW - Duisburg ein ausgeglichenes Bilanzergebnis erwirtschaftet hat.

Auch das Thema Ausbildung war ein Thema in der Ratssitzung.

"Die Planung für die neuen Ausbildungsjahrgänge für das Jahr 2014 und folgende orientiert sich an der Personal- und Stellenentwicklung in der Haushaltssanierungsphase bis 2021.

In der genannten Drucksache wird festgestellt, dass die prognostizierte Personalfluktuation bis 2021 (Renten-/Altersgrenze und sonstige außerplanmäßige Fluktuation) sich bei rund 2.025 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern /VZÄ in der Kernverwaltung inklusive Jobcenter
einpendeln wird.

Zur Sicherstellung der Funktionalität der Verwaltung ist neben notwendig werdenden externen Einstellungen in Spezialberufen insbesondere eine verstärkt bedarfsorientierte Ausbildung in den zukünftig benötigten Berufsbildern erforderlich.

Vor dem Hintergrund der Fluktuationsbetrachtungen 2012 bis 2021 im Rahmen des HSP ergibt sich ein Einstellungskorridor, der sowohl die externen Einstellungen als auch die freien Stellen für Auszubildende ausweist.

Demnach kann in den nächsten zehn Jahren eine Zahl von rund 75 Auszubildenden pro Jahr übernommen werden. Diese Zahl wird ergänzt um die Spezialausbildung in dem Fachbereich der Feuerwehr, die in der Regel 16 Brandmeister-Anwärter umfaßt.

Innerhalb der Stadtverwaltung nimmt das Durchschnittsalter kontinuierlich zu (zur Zeit liegt es bei 45,4 Jahren) und die Fluktuation aus Altersgründen steigt. Die entsprechenden Zahlen und ausführlichen, auch geschlechterdifferenzierenden Tabellen werden dem aktuellen
Personalstrukturbericht, welcher sich momentan noch in der Bearbeitung befindet, zu entnehmen sein.

Auf dem Arbeitsmarkt geht die Zahl der jungen Menschen im ausbildungsfähigen Alter zurück. Für das Jahr 2013 liegen zwar ausreichend geeignete Bewerbungen für die meisten Ausbildungsberufsbilder vor, dies ist jedoch auf den doppelten Abiturjahrgang 2012 zurückzuführen. Im Jahr 2014 ist demnach davon auszugehen, dass es noch schwieriger sein wird, geeignete Fachkräfte und Auszubildende zu finden. Dies trifft gleichermaßen auf
Quantität und Qualität zu.

Zudem erschwert die Durchführung der restriktiven, personalwirtschaftlichen Maßnahmen der letzten Jahre die Aufrechterhaltung von angemessenen Ausbildungsstrukturen in den Fachbereichen.

Die Stadtverwaltung bekennt sich gerade unter den beschriebenen Rahmenbedingungen zu einer chancengerechten Ausbildung, die allen Interessierten einen Zugang zur Ausbildung ermöglichen will. Das Ziel ist die Förderung der Integration und die Vermeidung von
Benachteiligungen auf der Grundlage des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes. Gleichzeitig hat die Verwaltung das Ziel, damit Potenziale junger Menschen zu erschließen, die sich bisher nicht oder nur wenig - aus unterschiedlichen Gründen - für Verwaltungsberufe
interessiert haben," heißt es in der Drucksache 13-0429 dazu.

Dort sind auch ein paar Worte dazu zu finden, wo und wie ausgebildet werden soll: "Für den gehobenen Dienst ergibt sich insgesamt ein prognostizierter Bedarf von 26 Ausbildungsplätzen. Dieser verteilt sich auf 21 Neueinstellungen und 5 Aufstiegsbeamte bzw. -beamtinnen. Die Auszubildenden werden an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung das Bachelorstudium Kommunaler Verwaltungsdienst mit den Studiengängen Allgemeine Verwaltung oder Verwaltungsbetriebswirtschaftslehre absolvieren.

Mit der Anzahl von 21 Plätzen wurde gegenüber dem Vorjahr (2013) die Zahl der neuen Ausbildungsplätze um 3 Plätze (16 %) erhöht.

Mit den Jahrgängen 2010, 2011 und 2012 hat die Stadt 47 Auszubildende (23 neue
Auszubildende sowie 24 Aufstiegsbeamte) im Bachelor-Studium. Während des Studiums finden fünf Praxismodule in der Verwaltung statt, die jeweils mit einer Modulprüfung abschließen, für die die jeweiligen Ausbilder/innen/ Praxisanleiter/innen alleine verantwortlich sind. Da in dem Zeitraum von Juni bis August alle Jahrgänge zeitgleich ihre Praxismodule absolvieren, müssen auch entsprechend der Ausbildungszahl (47) genügend Ausbildungsplätze bereitgestellt werden.

Es wird immer schwieriger, diese Ausbildungsinfrastruktur vorzuhalten. Die Fachbereiche sind weiterhin zurückhaltend, u. a. aufgrund von Raumengpässen, Überlastung von Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen nicht zuletzt durch den realisierten oder geplanten Personalabbau nach dem HSP sowie aufgrund der Komplexität der neu eingeführten Modulprüfung des Bachelorstudiums.

Die Ausbildungsituation stellt sich für das Jahr 2013 schwierig dar. Die bereits
beschlossenen und zugesagten Einstellungen für 2013 führen zu einer Erhöhung der Ausbildungszahl auf 65 und bei Realisierung der geplanten Zahlen für das Jahr 2014 auf 71 Ausbildungsstellen. Unter den neuen Rahmenbedingungen des Bachelorstudiums ist daher mit der jetzt geplanten Ausbildungsquote ein Maximum erreicht, um eine fachgerechte
Ausbildung garantieren zu können.

2.2 Verwaltungsberufe – mittlerer Dienst

In den letzten beiden Jahren wurden im mittleren Dienst für die allgemeine Verwaltung überwiegend Verwaltungsfachangestellte ausgebildet. Es wird demnach der Vorschlag unterbreitet 21 Verwaltungsfachangestellte einzustellen.
Hierbei ist auch bedacht worden, dass durch den Aufstieg vom mittleren in den gehobenen Dienst Stellen, welche die Aufstiegsbeamten als Beamte im mittleren Dienst besetzt hatten, frei werden.

2.3 IT-Ausbildung

Für Jahr 2014 sind insgesamt 5 IT - Ausbildungsplätze vorgeschlagen. Die Zahl der Ausbildungsplätze ist mit der Stabstelle I-06 Zentrale IT-Strategie/ IT-Organisationen abgestimmt und entspricht dem für das Jahr 2017 gesehenen Bedarf. Eine Spezifizierung nach den verschiedenen möglichen Berufsbildern in der IT-Ausbildung wird zeitgerecht vor dem Marketing und der Auswahl der Bewerber/innen vorgenommen werden.

Die IT-Ausbildung für 2013 (7 Ausbildungsstellen nach Ausbildungsvorlage sowie 3 Ausbildungsstellen nach der Ergänzungsvorlage) ist in der Realisierung bei der Kernverwaltung nicht unproblematisch, weil Teilbereiche der praktischen Ausbildung wegen der Verlagerung von IT-Aufgaben auf die DU-IT nicht wahrgenommen werden können. Hier wird zur Zeit, u. a. mit Kooperationspartnern im Konzern, nach Lösungen gesucht.

2.4 Ausbildung bei der Feuerwehr

Für den Bereich der Feuerwehr besteht weiterhin ein Bedarf an Ausbildungsplätzen, der sich wie in den vergangenen Jahren am Brandschutzbedarfsplan orientiert, welcher am 18. März 2013 im Rat beschlossen wurde. In der Gesamtaufstellung des Feuerwehr-
Ausbildungsbedarfs sind die Aufstiegsbeamten/Aufstiegsbeamtinnen mit berücksichtigt.

2.5 Sonstige Ausbildungsberufe

CallDuisburg wird, wie in den vergangenen Jahren, bedarfsgerecht zwei Ausbildungsplätze für Servicefachkräfte für Dialogmarketing anbieten.
Die Ausbildungskapazitäten für dieses Berufsbild sind vorhanden. Die Bedarfsabfragen bei den Fachbereichen/Betrieben haben ergeben, dass außerdem zwei Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste (Stadtbibliothek) ausgebildet werden sollen.

Dies soll geschehen, da zum einen die personelle Bedarfslage, aber auch nicht
beeinflussbare Faktoren, wie vorzeitiger Ausbildungsabbruch oder Nichtübernahme nach Ausbildungsende berücksichtigt wurden. Zusätzlich kommt die Ungewissheit darüber hinzu, wie viele Stellen im Ausbildungszeitraum tatsächlich frei werden. Eine kontinuierliche
Fortsetzung der Ausbildung sichert zudem die vorhandenen Ausbildungsstrukturen im Fachbereich.

Das Amt für Umwelt und Grün beabsichtigt aufgrund des in spätestens 2,5 Jahren eintretenden Fachpersonalabgangs für 2014 zwei Plätze für
Umweltoberinspektoranwärter/innen zur Ausbildung anzubieten. Einstellungsbehörde ist die Stadt Duisburg, die entsprechende Ausbildung wird bezüglich der Organisation der theoretischen Ausbildung und der Prüfung allerdings nach den Vorgaben der Verordnung über die Ausbildung und Prüfung für die Laufbahn des gehobenen technischen Dienstes in der Umweltverwaltung im Land Nordrhein-Westfalen (VAPgtDU) vom Land Nordrhein-
Westfalen durchgeführt.

Für die Ausbildung fallen für die Stadt Duisburg Personal- und Reisekosten an.

Das Dezernat V Stadtentwicklung meldet den Bedarf von 2
Vermessungsoberinspektoranwärter/innen und jeweils einem/ einer
Vermessungstechniker/in und Geomatiker/in.

Von den im Jahr 2011 eingestellten Vermessungsoberinspektoranwärtern wird in 2013 nur einer übernommen. Im Fachbereich stehen perspektivisch freie Stellen für die etwaige Übernahme zur Verfügung.

Das Amt für Soziales und Wohnen 50 möchte zudem zwei Sozialwissenschaftler/innen (für die Umsetzung der Inklusion), eine Juristin / einen Juristen und eine/n Raumplaner/in im Rahmen des Traineeprogramms einsetzen. 2016 werden fluktuationsbedingt mind. 4 Planstellen frei, daher ergeben sich auch hier perspektivisch freie Stellen."

Beim gehobenen nichttechnischen Dienst wird 2014 5 Beamten des mittleren Dienstes der Aufstieg in den gehobenen nichttechnischen Dienst ermöglicht. 21 Plätze für ein Bachelor-Studium kommen hinzu. Im feuerwehrtechnischen Dienst kommen 3 Aufstiegsbeamte hinzu.

21 Verwaltungsfachangestellte, 2 Servicefachkräfte für Dialogmarketing, 2 Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste, 5 Ausbildungsplätze im IT-Bereich, 16 Brandmeisteranwärter, 4 Brandoberinspektoranwärter, je 1 Lebensmittelkontrolleur und Lebensmittelkontrollassisten, jeweils 2 Umweltoberinspektoranwärter und Vermessungsoberinspektoranwärter und jeweils 1 Geomatiker und Vermessungstechniker - so sehen die Planungen der Stadt hinsichtlich der Ausbildungsmöglichkeiten aus. Daß es 4 Trainess im Amt für Soziales und Wohnen geben soll, wurde ja bereits oben schon erwähnt. Wer Interesse an einer der eben genannten Ausbildungen hat, sollte sich also rechtzeitig über Bewerbungsmöglichkeiten informieren.

Doch wie sieht es nach Beendigung der Ausbildung aus? Hat man da als Jugendlicher eine Chance, übernommen zu werden? "Die Übernahme der Auszubildenden nach Ende der Ausbildung 2016 bzw. 2017 richtet sich
nach dem jeweiligen aktuellen Personalbedarf, der während der Ausbildung erbrachten praktischen und theoretischen Leistungen, der fachlichen und persönlichen Eignung, nach den gesetzlichen und tariflichen Bestimmungen und den Möglichkeiten im Rahmen des Haushaltssicherungsplans," informiert die Drucksache.

Im Rahmen der allgemeinen beruflichen Bildung werden laufend Praktika zur Information, beruflichen Qualifizierung und Anwendung von erlernten Kenntnissen angeboten und durchgeführt.

Duisburg ist eine Stadt mit einem hohen Anteil an Zuwanderern. Werden hier auch NAchwuchskräfte angesprochen? "Seit Jahren ist die Stadt durch besondere Maßnahmen bemüht, den Anteil der Jugendlichen
mit Migrationshintergrund in der Ausbildung und damit auch den Anteil insgesamt der städtischen Mitarbeiter/innen mit Migrationshintergrund zu erhöhen.

Im vergangenen Jahr wurde der schriftliche Test des Auswahlverfahrens einer Evaluation in Zusammenarbeit mit der Universität Duisburg/ Essen (Dr. Kern) unterzogen. Bei der anschließenden Überarbeitung wurde u. a. Wert darauf gelegt, die Aufgabenstellungen für die Zielgruppen der Jugendlichen verständlich zu formulieren und etwaige sprachliche „Stolpersteine“ zu vermeiden. Damit soll auch dem Gedanken des „Cultural-Fair-Tests“
Rechnung getragen werden, der die Chancengleichheit aller Bewerber/innen bei den zu absolvierenden Testaufgaben herstellen soll. Der überarbeitete schriftliche Test wurde für das Auswahlverfahren 2013 eingesetzt und wird zur Zeit mit der Universität Duisburg/ Essen, Herrn Dr. Kern, weiter ausgewertet. Dabei wird überprüft, ob Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund in den einzelnen Testteilen möglicherweise zu wesentlich anderen
Ergebnissen kommen. Erkenntnisse aus der Testauswertung können ggf. Anlass einer weiteren Optimierung in den Testbestandteilen sein.

Im mündlichen Auswahlverfahren ist die „Interkulturelle Kompetenz“ als Bestandteil der Aufgabenstellungen einbezogen, wobei die Inhalte und deren Gewichtung in Abstimmung mit dem Referat für Integration und dem Referat zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien/RAA weiter entwickelt werden. Die Projektgruppe „Integration.Interkommunal“, an der der Ausbildungsbereich und das Referat für Integration beteiligt sind, wird sich unter wissenschaftlicher Begleitung mit dem Thema weiter beschäftigen.
Ferner wird das mündliche Auswahlverfahren in enger Abstimmung mit dem Personalrat evaluiert und auch in Teilbereichen verändert werden. Das neu konzipierte mündliche Auswahlverfahren soll für den Einstellungsjahrgang 2014 zum Einsatz kommen."

Daß mehr Bewerber mit Migrationshintergrund eingestellt werden, ist eine Forderung, die Rainer Grün von der DAL - Duisburger Aternatven Liste, die zur DWG-Fraktion gehört, vehement vertritt.

"Fange ich in einem Pleitebetrieb," fragt Dieter Liesken von der SPD etwas plakativ. "So fragen es sich auch die Jugendlichen." Für ihn ist es nicht verwunderlich, daß die Bewerberzahlen in den vergangenen Jahren signifikant zurückgegangen sind.

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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