Immer mehr SUVs in den Städten
Gründe und Folgen

Es ist unübersehbar: Die Anzahl der SUVs nimmt zu. Zu den meistgenannten Gründen gehören:

1.) Wie soll ich denn sonst meine Familie und das Urlaubsgepäck unterbringen?

Sorry, aber ein Kombi bietet mindestens genauso viel Platz.

2.) Ich bin alt und in einen SUV kann ich besser eingesteigen.

Sorry, aber bei der Aussage rollen sich mir die Fußnägel hoch. Ja, sicherlich ist der Einstieg bei einem SUV bequemer. Man halte sich aber mal Folgendes vor Augen: Einerseits wird darüber diskutiert, die Fahrtüchtigkeit älterer Personen zu überprüfen, weil - logischerweise - das Seh- und Reaktionsvermögen im Alter nachläßt. Wer schlechter sieht und langsamer reagiert, hat ein höheres Unfallrisiko. Und dann ein Fahrzeug zu fahren, das bei einem Unfall weitaus mehr Schaden anrichtet als ein Klein- oder Mittelklassewagen ist keine gute Kombi.

3.) Ich fahre SUV, weil unsere Straßen so schlecht sind.

Ziemlich egoistische Sichtweise. Ja, die Straßen sind schlecht, aber große, schwere Fahrzeuge helfen auch nicht dabei, diesen Zustand zu verbessern, im Gegenteil.

Bleibt festzuhalten: Die Zunahme von großen, schweren Fahrzeugen in unseren Städten und Gemeinden sehe ich kritisch. Ein Kleinwagen ist bei einem Unfall mit einem SUV ein Trümmerhaufen und der Fahrer schwerverletzt. Von Fußgängern und Fahrradfahrern wollen wir gar nicht erst reden.

Aber auch wenn es zu keinem Unfall kommt: Sie nehmen viel Platz weg, der nun mal nicht unbegrenzt zur Verfügung steht. Damit die SUVs nun genügend Platz zum Parken finden, könnte man entweder die Parkplätze vergrößern, was aber bei gleichbleibender Gesamtparkfläche zu insgesamt weniger Parkplätzen führt und infolge dessen nicht unbedingt zu Sympathiepunkten bei anderen Autofahrern. Oder man könnte insgesamt mehr Platz in Parkraum umwandeln. Da dieser Platz aber irgendwem weggenommen werden muß, würde diese Methode wiederum den Zorn der Fahrradfahrer und Fußgänger erregen.

Es gibt allerdings noch eine andere Möglichkeit, die jedoch ein generelles Umdenken erfordert: Statt Parkflächen am Straßenrand Quartiers-Tiefgaragen errichten. Wenn man deren Dach begrünt, hätte man sogar noch ein paar zusätzliche Naherholungsflächen geschaffen.

Bleibt die Frage, wie der Trend zu immer größeren und schwereren Autos zu bewerten ist. Und wenn es eine ungute Entwicklung ist, wie man sie aufhalten kann.

Autor:

Astrid Günther aus Duisburg

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