Der Winter kann kommen – die DVG ist vorbereitet

DVG Logo am Betriebshof Grunewald
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Rutschige Straßen, Winterreifen und Minustemperaturen – der Winter steht wieder vor der Tür.

„Manche Verkehrsteilnehmer werden jedes Jahr vom schlechten Wetter kalt erwischt.

Die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) ist auch aufgrund ihrer Erfahrung auf schwierige Straßenverhältnisse vorbereitet“, erklärt Klaus-Peter Wandelenus, Technik-Vorstand der DVG.

Frostschutzmittel liegt auf Vorrat, die Busse sind mit matsch- und schneetauglichen Ganzjahresreifen ausgerüstet und die Straßenbahnen stets mit Weichenbesen und Schienenkratzer auf der Strecke.
Jeder Winter im öffentlichen Personennahverkehr bedarf einer gut durchdachten Vorbereitung, einer umfangreichen technischen Ausstattung und dem erhöhten Einsatz der Mitarbeiter.

Über die fünf Wintermonate, November bis März, hinweg, erhält die DVG stets aktuelle Meldungen des Wetteramtes Essen.
Diese werden umgehend an den Bereitschaftsdienst weitergeleitet und daraufhin legt Betriebsleiter die so genannten Winterstufen fest.

„Wenn uns beispielweise die Meldung ‚Schneefall’ vom Wetteramt Essen erreicht, werden bei uns unterschiedliche Prozesse angestoßen, die wir aus
jahrelanger Erfahrung entwickelt haben.“, erklärt Hans- Jürgen Fassbender, Leiter Fahrwegtechnik bei der DVG.

Der „Wintereinsatz“ wird aktiviert und die Kollegen sowie die unterstützenden Fremdfirmen fahren mit Streuanhängern aber auch Schneeschaufel, Spitze und
Hacke raus auf die Strecke. Um das Eis unter den Schneemassen zum Schmelzen zu bringen, benötigt das Verkehrsunternehmen je nach Winterstärke im Durchschnitt 26 Tonnen Streugut pro Winter.

Wenn das im Herbst herunterfallende Laub auf den Straßen für rutschigen Untergrund sorgt, haben es auch die Straßenbahnen schwer vorwärts zu kommen.

Schmutz und nasses Laub erzeugen einen Schmierfilm auf den Schienen, der die Bremsfähigkeit der Bahnen beeinflussen kann. Hier kommt der Schienenreinigungswagen ins Spiel: er wird auf der Strecke eingesetzt, wo er das Laub aufsaugt und mit einer Art Hochdruckreiniger den Schmutz aus den Rillen entfernt.
Zusätzlich ist das Schienenschleiffahrzeug im ganzen Jahr nach einem eigenen Fahrplan mehrmals täglich im Duisburger Netz unterwegs. Das Fahrzeug entfernt mit seinen Schleifklötzen insbesondere auch Schmierfilme auf den
Schienen, damit die Bahnen ruhiger laufen und die Bremsen besser greifen.

Gerade im Herbst benötigt die DVG auch besonders viel Sand für das Anfahren und Bremsen der Bahnen. Der Sand lagert in Silos im Betriebshof Grunewald, die 17 Tonnen Fassungsvermögen haben: „In den Herbstmonaten
verbrauchen wir etwa 10 Tonnen Sand pro Woche“, erklärt Dieter Glittenberg, Leiter der Schienenfahrzeugwerkstatt.

Wenn der Winter richtig Einzug hält, kommt die „Schneewache“ zum Einsatz. Außerhalb der Betriebszeiten fahren dann Bahnen über die verschneiten
Schienen, um diese vom Schnee frei zu fahren, so kann auch ein Vereisen der Fahrleitung verhindert werden.

Außerdem schalten sich an den rund 250 Weichen im Duisburger Schienennetz automatisch die eingebauten Heizungen ein, wenn die Temperatur auf drei Grad
Celsius absinkt und Schneefall einsetzt. Zum Stromsparen können die Weichenheizungen auch auf Bereitschaft gestellt und bei Bedarf von der Leitstelle gesteuert werden. Sie sorgen für freie Fahrt der Straßenbahnen, indem sie den Schnee schmelzen, der sich zwischen den Weichenzungen verfängt. So kann der Schnee nicht zu Eis gefrieren und die Weichen
blockieren.

Zwecks guter Sicht und sauberem Erscheinungsbild werden die Fahrzeuge – ob Bus oder Straßenbahn – regelmäßig in umweltschonenden Waschanlagen
gereinigt. Die Bahnen werden etwa alle 14 Tage in der Waschanlage gereinigt. „Die Busse werden sogar ein bis zwei Mal pro Woche in unserer biologischen
Reinigungsanlage gewaschen“, erklärt Andreas Grehl, Leiter des Bus-Betriebshofs Unkelstein.

Das verschmutzte Wasser der Anlage wird durch ölabbauende Bakterien
gesäubert und wieder in den Reinigungskreislauf geleitet.

Auch der hohe Wartungsaufwand und die Kosten für Frischwasser konnten so deutlich reduziert werden. Bei frostigen Temperaturen können die Fahrzeuge nicht gewaschen werden, da es sonst zu Vereisungen der Türen oder Störungen der Waschanlage kommen kann.

Nicht zuletzt muss den Fahrgästen auch ein rutschfreies Ein- und Aussteigen ermöglicht werden: Die Haltestellen werden bei einsetzendem Schneefall bedarfsgerecht von Glatteis und Schnee befreit. An den Straßenbahnhaltestellen liegt dies in der Verantwortung des Verkehrsunternehmens, an Bushaltestellen obliegt dies entweder der Stadt oder den Grundstückseigentümern.

Wem das Kratzen der Scheiben am eigenen Auto also bald zu lästig ist oder die Fahrt durch den Schnee zu unsicher, für den ist der Umstieg auf die DVG sicher eine gute Alternative.

Sollte es doch zu Verspätungen im Linienverkehr kommen, haben die Fahrgäste der DVG die Möglichkeit Verspätungen größer als zehn Minuten zu melden und
den Fahrpreis erstattet zu bekommen.

Diese Meldung kann über die Internetseite in der Rubrik „Immer nach
Plan“ unter www.dvg-duisburg.de/service/immer-nachplan. html erfolgen.

Fahrplanauskünfte gibt es unter www.dvg-duisburg.de

oder Telefon 0203-60 44 555.

Autor:

Ralf Roeb ( geb. Urbansky) aus Duisburg

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