Ein Team für Deutschland – Klares Ja der Duisburger Boxer zur Integration

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Mit einem Box-Turnier wollten Gudrun Bien und Rocco Bonavita zeigen, wie unterschiedliche Kulturen zusammenwachsen können. Nicht nur in Duisburg, sondern in ganz Nordrhein-Westfalen.
Bien und Bonavita gehören zum Vorstand des Boxrings Duisburg, der in einer kleinen Halle in Hamborn trainiert.

Von dem Zuspruch sind die beiden förmlich überrannt worden. Wegen den unzähligen Meldungen musste das Turnier auf zwei Tage verlängert werden. Und es reichte immer noch nicht. Deshalb ließ Bonavita seine Jungs nicht starten.
Für Außenstehende unverständlich, aber „in Duisburg kommen erst einmal die Gäste dran“, so Bonavita.

Bereits eine halbe Stunde vor Beginn gab es keine Sitzplätze mehr. Etwas später war die Halle proppenvoll. Duisburg ist boxverrückt.

38Kg, Dogan Yigit, BT Duisburg, PS über Timur Gregorian, BSU Wuppertal
Dogan Yigit, mit acht Kämpfen und Timur Gregorian mit sieben, gehörten schon zu den Ringfüchsen des Turniers. Beide sind „Männer“ der Taten. Und so kamen sie in ihrem Kampf gleich zur Sache. Führhand und Schlaghand wechselten sich im schnellen Rhythmus ab.
Timur, der kleinere Boxer versuchte die Schläge seines Gegners auszupendeln, um ihn dann in den Nahkampf zu zwingen. Es klappte nicht, denn Dogan ließ Timur mit gekonnten Sidesteps ins Leere laufen und setzte dann seinerseits zum Angriff an. Eindeutig die Box-Schule seines Trainers, Salih Yilderim. Diesmal hatte Timur das Nachsehen. Aber wer den Knirps aus Wuppertal kennt, weiß, dass er das nicht auf sich sitzen lassen wird.

60 Kg, Al Munhamsek, Telekom Münster, RSC 3. Rd. über David Raue, Weseler BC
Im Jugendgewicht bis 60 Kg überließ Al Munhamsek aus Münster dem Weseler David Raue keinen Raum, um sich zu entfalten. Mit der Führhand leitete Al-Munhamsek seine Angriffe ein und zermürbte David Stück für Stück.
Mitte der dritten Runde machte Al-Munhamsek den Sack zu. Nach einer linken Geraden wurde David angezählt. Nach einem Leberhaken brach der Ringrichter den Kampf ab und erklärte Al-Munhamsek zum Sieger.

70 Kg, Tom Matudedi, RF Oberhausen, PS über Ebu Selic, BT Duisburg
Im Juniorengewicht bis 70 Kg bekamen die Zuschauer einen Kampf zu sehen, den sie so schnell nicht vergessen werden. Tom Matudedi von Ringfrei Oberhausen boxte in seinen ersten Kampf gegen Ebu Selic, der in Hamborn zum zweiten Mal im Ring stand.
Gleich nach dem ersten Gong marschierten die Jungs nach vorn. Tom versuchte mit seiner Führhand eine Lücke in Ebus Doppeldeckung zu reißen, um dann mit der Schlaghand nachzusetzen.
Rechtsausleger Ebu wartete ab, mied geschickt Toms Schläge und konterte mit Rechts-links Kombinationen. In der zweiten Runde schlug es ein. Toms fürchterliche Rechte riss Ebu von den Beinen.

Alle glaubten an ein vorzeitiges Aus. Doch sie vergaßen es Ebu zu sagen. Der stand auf, ließ sich bis acht anzählen und wollte danach nur noch den Sieg. Wie entfesselt boxte er nach vorn, zwang Tom in den Rückwärtsgang, überwand dessen Angriffe und feuerte unzählige Schläge ab.

Aber auch Tom wollte gewinnen. Mit eisernem Willen mobilisierte er noch einmal die schwindenden Kräfte und konterte Ebus unerbittliche Angriffe ab.
Das Publikum tobte und schrie, oder hielt den Atem an, je nachdem wer gerade am Drücker war. Nach dem Schlußgong erklärte das Kampfgericht Tom zum Sieger. Es ging im Jubel der Zuschauer unter. Sie wollten sich damit bei den beiden für ihren Boxkampf der Extraklasse bedanken.

Alle Bilder findet Ihr in unserer Galerie unter http://boxnrw.de/galerie/

Autor:

Wolfgang Wycisk aus Düsseldorf

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