Viele Hände, schnelles Ende - Ein Samstagvormittag mit der „Offensive für ein sauberes Duisburg“

Die fleißigen Helfer kommen sicherlich auch bei schlechtem Wetter wieder ... Mit guter Laune und dem Picker in der Hand ging‘s am Wochenende durchs Rheinvorland. | Foto: Hannes Kirchner
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  • Die fleißigen Helfer kommen sicherlich auch bei schlechtem Wetter wieder ... Mit guter Laune und dem Picker in der Hand ging‘s am Wochenende durchs Rheinvorland.
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„Präsentiert die Picker!“ - der launigen Aufforderung hätte es am vergangenen Samstagmorgen nicht bedurft. Bester Stimmung stellen sich die rund 40 „Dreck weg“-Aktivisten am Rheindeich in Neuenkamp zum Gruppenfoto auf.

Um kurz nach 10 Uhr werden es noch 20 Menschen mehr sein, denen ihr Stadtteil am Herzen liegt und die sich nicht zu schade sind, selbst zu Besen, Dreckschaufel und Picker zu greifen, um das Rheinvorland vom angespülten Unrat zu befreien.

Der Runde Tisch und der Bürgerverein Neuenkamp können sich auf ihre Unterstützer verlassen und auch ich schnappe mir Eimer und Handschuhe und mache mich bei herrlichstem Sonnenschein auf den Weg.

Es ist nicht nur vom Hochwasser angespültes Treibholz, was es zu beseitigen gilt. Jede Menge Flaschen, der ein oder andere kaputte Grill, eine Matratze, Plastiktüten mit entsorgter Kleidung und manch anderes, was faule Zeitgenossen einfach so „vergessen“ haben, finden durch viele fleißige Hände den Weg in einen der beiden Container, die auf der grünen Wiese der zentrale Anlaufpunkt sind.

Für Erheiterung sorgen exotische Funde. Mir ist es vergönnt, einen entsorgten Schwangerschaftstest nebst natürlich leerer Sektflasche zu finden. Schade, dass das Display keinen Aufschluss mehr darüber gibt, welches Ergebnis hier gefeiert wurde.

Wie im Flug vergeht die Zeit und die Container füllen sich zusehends. Kein Wunder, es wird gepickt und gesammelt, was das Zeug hält. Und das Zeug hält nicht alles. Als der erste Picker nach einer Stunde der Beanspruchung nicht gewachsen ist, einen Splint verliert und die sonst so praktische Müllzange wirkungslos am Holzstiel baumelt, ist unser Ehrgeiz geweckt. Recycling ist angesagt. Wer ist der Erste, der ein stabiles Stück Draht oder ähnliches findet, das den Splint ersetzen kann?

Bürgermeister Osenger gewinnt das Spiel und bringt eine kaputte Sonnenbrille mit 1a-Metallbügeln. Hier ein bischen Biegen, da ein bischen Drehen: Ruckzuck ist der neue Splint an seinem Platz und der eben noch defekte Picker, nicht nur fast neu, sondern auch ein Unikat.

Schade, dass ich am Ende der Aktion wohl der Einzige bin, der an diesem Tag hier etwas zurücklässt. Naja, wenn der Objektivdeckel meiner Kamera nicht im Eifer des Gefechts im Container gelandet ist, hol‘ ich ihn mir vielleicht bei der nächsten „Dreck weg“-Aktion zurück.

Die wird wieder nötig sein, denn so sicher, wie der Rhein irgendwann wieder Hochwasser hat, wird es auch Leute geben, die ihren Müll nicht wieder mitnehmen oder sogar extra in die Botanik entlang des Deichs schmeißen.

Der Ärger über solche Müll-Typen weicht gegen 13 Uhr – bei einer leckeren Erbsensuppe vom Bürgerverein – der Freude über das Ergebnis. Rund 20 Kubikmeter Abfall haben die fleißigen engagierten Neuenkämper und ihre Freunde an diesem Samstagvormittag gesammelt.

Wer mehr über Aktionen dieser Art wissen will und vielleicht selbst einmal zu Besen , Schüppe und Eimer greifen möchte, findet auf der Internetseite www.sauberes-duisburg weitere Infos.

Die fleißigen Helfer kommen sicherlich auch bei schlechtem Wetter wieder ... Mit guter Laune und dem Picker in der Hand ging‘s am Wochenende durchs Rheinvorland. | Foto: Hannes Kirchner
Auf geht‘s! Es gibt viel zu tun. | Foto: Hannes Kirchner
Autor:

Andreas F. Becker aus Duisburg

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