Der Weg zur Fahrkarte

Wie ist der beste Weg zu einer Fahrkarte?

Hä? Was ist? Was will Er?

Und wie komme ich an einen Fahrplan?

Ach so, jetzt verstehe ich. Hier sind sie. Bitte schön.

Anfangs habe ich gar nicht verstanden, was der Kunde eigentlich wollte. Mich auf den Arm nehmen? Er ist doch in einer Fahrkartenverkaufsstelle - wozu braucht er da noch einen Stadtplan? Gut, daß er nach einem Fahrplan nach Wursthausen gefragt hat - sonst würde ich wohl heute noch auf der langen Leitung stehen. Mit einem Labyrinth hat unser Eingangsbereich nun wirklich nichts zu tun. Diese Ständer mit den Seilen dran, sie sollen doch nur eine Orientierungshilfe für unsere Kunden sein. Gerade zum Monatswechsel sind sie sehr nützlich. Dann kommen nämlich sehr viele Kunden. Die Schlagen reichen dann bis nach draußen. Wir verlängern dann den Weg, die die Schlange zurücklegen muß, künstlich. Die Kunden brauchen bei Wind und Wetter nicht draußen stehen. Es fällt nicht auf, wenn sich viele Leute bei uns drängeln. Und wenn sich dann doch jemand über die langen Wartezeiten in der Schlage beschweren tut, können wir immer noch darauf verweisen, daß es die Leute selbst schuld seien. Warum quatschen sie auch so lange mit dem Nebenmann? Warum verirren sie sich auf dem Weg hierhin? Passen Sie doch auf, was Sie machen!

Wer regelmäßig in Duisburg Bus und Bahn fährt, weiß, wovon ich rede: Gerade zu Zeiten des Monatswechsels ist das Kundencenter der DVG am Harry-Epstein-Platz regelmäßig überfüllt. Die Schlange der Kunden kann da leicht bis auf die Straße reichen. Dies ist jeden Monat so. Am schlimmsten ist es zum Ende der Sommerferien hin, wenn es für die Eltern gilt, sich schnell noch eines der begehrten Schoko-Tickets zu besorgen. Wohl dem, der ein Ticket im Abonnement hat. Er kann dann leicht die ewig lange Schlage am Kundencenter vermeiden. Und wer aus irgendwelchem Grunde kein Abo haben möchte, dem sei geraten, sich möglichst eine Wertmarke bzw. Fahrkarste am Automaten zu kaufen. Dort sind auch die Wertmarken für das Ticket 2000 erhältlich.

Wohl dem, der seinen Lohn nicht zum Monatswechsel bekommt. Die Postbank ist ein ähnlich schlechtes Beispiel wie die DVG. Von Service und Kundenfreundlichenkeit hat man dort schon so lange nichts gehörft, daß eine private Wach- und Sch(l)ießgesellschaft dort eine Zeit lang für Ruhe und Ordnung sorgen mußte. Auch bei der Duisburger "Haupt-"Post auf dem Sonnenwahll kommt es regelmäßig zu langen Warteschlangen. Das einkommende Geld wird oft (hinsichtlich der Uhrzeit) erst sehr spät auf dem Girokonto gutgeschrieben, so daß der Kunde auch erst dementsprechend spät darüber verfügen kann. Wer spät sein Geld erhält und daher auch nur spät am Tag Einkäufe erledigen, Überweisungen und andere Erledigungen tun kann, fühlt sich natürlich schnell gedemütigt und wird aggressiv. Eine schnellere Bearbeitung der Überweisungen und mehr geöffnete Schalter würde nicht nur Kundenfreundlichenkeit, Service und Fingerspitzengefühl signalisieren, sondern auch zur Kundenzufriedenheit beitragen. Schließlich tragen auch die vielen kleinen Leute, die Postbankkunden sind, zum Betriebsergebnis des Unternehmens bei.

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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