10.000 Menschen sagten Wasservermüllung den Kampf an

Die fleißigen Helfer vom Wassersportverein und viele Privatpersonen, die aktiv dabei waren. | Foto: Wassersportverein Rheinhausen
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Duisburg-Rheinhausen. Alte Autoreifen, Plastikflaschen, Spielzeug und sogar eine Mülltonne, die in einem Haufen Unrat steckte! Das ist nur ein kleiner Teil der „Beute“, die die Mitglieder des Wassersportvereins Rheinhausen 1927 e.V. nun beim europaweiten „RhineCleanUp-Tag“ am Ufer des Flusses an der Fährstraße fanden. Ausgerüstet mit Handschuhen, Bollerwagen und Müllsäcken, sagten die Rheinhauser der Wasservermüllung am Samstag den Kampf an. Zahlreiche Mitglieder und auch Privatpersonen packten fleißig und engagiert mit an.

„Es ist schon echt schlimm, wenn man sieht, was die Leute so alles einfach ins Wasser schmeißen“, erklärt der Vorsitzende des Vereins, Benjamin Lichtleitner, Kopf schüttelnd. „An dieser Stelle wird am Ufer häufig gegrillt. Der Müll, der dann von den Lebensmitteln über bleibt, wird hier am Ufer entsorgt. Und auch viele Angelhaken findet man hier. Der „RhineCleanUp-Tag“ ist eine tolle Idee und absolut notwendig. Was fehlt, sind bei uns vor allem Mülleimer. Am Ende der Fährstraße befindet sich nur ein einziger. Der nächste ist rund 800 Meter entfernt. Im gesamten Rheinpark gibt es also nur einen. Das ist viel zu wenig. Kein Wunder, dass die Vermüllung immer weiter zunimmt. So müssten die Leute all ihre zu entsorgenden Sachen mit nach Hause nehmen. Wer macht das schon?“
Der „RhineCleanUp-Tag“ ist quasi ein Gemeinschaftsprodukt: 10.000 Teilnehmer in 59 Städten und fünf Ländern machten mit: Schweiz. Österreich, Deutschland, Frankreich und die Niederlande. Es geht darum, das Rheinufer von der Quelle bis zur Mündung zu säubern. Für die Mitglieder des Wassersportvereins Rheinhausen war die Teilnahme ein Muss: „Wir erfuhren über die Medien vom „RhineCleanUp-Tag“. Für uns war sofort klar, dass wir mitmachen. Die Offensive für ein Sauberes Duisburg stellte uns Handschuhe und Müllsäcke zur Verfügung und stand uns auch mit Rat und Tat zur Seite. Zusammen mit den Wirtschaftsbetrieben Duisburg bekamen wir auch einen großen Container, in den wir den gesammelten Müll abladen können. Durch das momentane Niedrigwasser des Rheins ist der Müll erfreulicherweise besser zu sehen und so zu bergen“, erzählt Isabel Timmerman, Mitglied des Vereins. „Die Wirtschaftsbetriebe kommen zwar regelmäßig, um den Müll abzuholen, aber gegen die enorme Verdreckung hier kommt man einfach nicht an.“ Zwischenzeitlich wurde noch bekannt, dass am Rheinufer in Höhe von Friemersheim eine Waschmaschine im Wasser schwamm. „Leider lag sie zu tief und war komplett von Wasser umgeben, so dass wir da leider nichts machen konnten, um sie heraus zu fischen. Das müsste dann wohl die Stadt machen. Aber das war vor einiger Zeit, wer weiß, wo die Maschine aufgrund der Strömung jetzt schon ist“, erklärte einer der Helfer.
Aber: Müll hin oder her. Der Erfolg der Aktion spricht für sich. Medien-Koordinator vom Team „RhineCleanUp“, Joachim Umbach: „Wir messen den Erfolg unserer Aktion nicht in Tonnen. Uns kommt es darauf an, europaweit ein Zeichen zu setzen und damit das Bewusstsein der Menschen zu verändern. Wir sind mehr als zufrieden mit dem Ergebnis.“ Sichtlich stolz zog Mitinitiator Ingo Lentz schon um die Mittagszeit, rund zwei Stunden nach Beginn der Aktion, eine erste Zwischenbilanz: „Unser erster RhineCleanUp-Tag ist ein voller Erfolg.“ Den größten Andrang gab es in der NRW-Hauptstadt Düsseldorf , dicht gefolgt von Köln und Duisburg, mit jeweils rund 950 Menschen, die sich aktiv am „RhineCleanUp-Tag“ beteiligen. Laut Berechnungen von Experten der lokalen Müllentsorger haben die über 10.000 Menschen in allen Ländern insgesamt zwischen 50 und 80 Tonnen Müll gesammelt. Der Termin fürs nächste Jahr steht bereits fest: 14. September 2019. Aufgrund des riesigen Erfolges wird der „RhineCleanUp-Tag“ dann zum zweiten Mal stattfinden.

Autor:

Nadine Scholtheis aus Moers

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