NABU hat bisher noch keine Klage verloren

Der Naturschutzbund lehnt die Pläne von Straßen NRW und der Bahn in Sachen Eltenberg ab und will notfalls klagen. Foto: Jörg Terbrüggen
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Sechs Jahre Arbeit haben die ehrenamtlichen Bergretter in Elten und der Naturschutzbund Deutschland nun schon in ihre gemeinsame Sache investiert. Und sie sind heute mehr denn je von ihrem Vorschlag überzeugt, den Berg nicht anzugraben und die optimierte Gleisbettvariante endlich Realität werden zu lassen. Doch bis dahin müssen noch ein paar dicke Bretter gebohrt werden.

Das wissen die Männer um ihren Sprecher Sohni Wernicke natürlich auch. Doch sie werden nicht müde, für ihren Vorschlag weiter hart zu kämpfen. In Barbara Hendricks haben sie dabei offensichtlich eine politische Unterstützerin gefunden, die nach dem Treffen im Stanislaus Kolleg die Stadt in einem Schreiben ermunterte, sich von dem Konsens nicht abschrecken zu lassen und mutiger gegenüber der Bahn zu agieren. "Der Rat hat diesem Rat gefolgt und bei nur zwei Enthaltungen für den Forderungskatalog gestimmt, im dem zahlreiche Argumente der Bürgerinitiative vertreten waren. "Das wird man wahrnehmen bei der Bezirks- und Landesregierung", ist sich Wernicke sicher.
Allerdings haben sich die Abgeordneten noch ein kleines, juristisches Hintertürchen offen gehalten. Denn in der Einwendung steht, dass für den Fall, das die Gleisbettvariante nicht kommt, die Stadt aber einige Nachbesserungsforderungen hat." Das sind alles Punkte, die in unserer Lösung optimal gelöst sind", lächelte der Sprecher der BI. Beispiele sind das Viadukt und der DB Haltepunkt Elten. Über 500 Einwendungen von Eltener Bürgern haben die Verantwortlichen in den letzten Wochen zusammengetragen. "Viele hätten aber auf ihr Recht bei der Planfeststellung von Straßen NRW verzichtet, weil sie glaubten, das wäre mit dem Einwand bei der Bahn schon erledigt. Dass es sich hierbei um zwei getrennte Verfahren handelte, war den meisten nicht bewusst", erläuterte Frank Jörris.
Auch die Bürgerinitiative hat die Gleisbettvariante noch einmal ins Verfahren mit eingebracht. Auch die Naturschutzverbände haben eine sehr umfangreiche Stellungnahme abgegeben. Sie lehnen die Planung kategorisch ab. Zum einen sei die Zweiteilung des Verfahrens rechtswidrig, es liege ein Verstoß gegen § 78 Verwaltungsverfahrensgesetz vor. Zum anderen werde durch den Eingriff in den Berg ein gut 25 Meter breiter Streifen des wertvollen Eichenniederwaldes, der gleichzeitig ein Schutzwald für den Hang ist, dauerhaft vernichtet. "Eine weitere Folge der Planung ist die schwerwiegende dauerhafte Schädigung der Infrastruktur. Und dann ist da noch der zusätzliche Verkehr, insbesondere der Schwerlastverkehr, der durch den Ort geleitet wird", bemerkte Adalbert Niemers von der NABU. Außerdem würde der Gefahrenpunkt Viadukt erhalten bleiben, Tennis- und Fußballplätze gingen verloren.
Die optimierte Gleisbettvariante könnte diese Nachteile vermeiden oder abmildern. Sie wäre bautechnisch die überlegene Lösung und sie wäre nicht teurer. "Sie ist durch das Gutachten des Verkehrsplaners Hensel bestätigt und im Bereich des Viadukt noch verbessert worden. Dennoch wird sie in der Planung abgelehnt. Dabei ist der zugrundeliegende Variantenvergleich in einem Maße fehlerhaft, dass dies nur den Schluss zulässt, dass man sich auf eine ernsthafte Prüfung nicht einlassen wollte", bemerkte Niemers. Der NABU Landesverband ist deshalb fest entschlossen, in beiden Verfahren notfalls zu klagen.
"Ohne die finanzielle Unterstützung der Bürgerinitiative "Rettet den Eltenberg" würden wir uns das allerdings nicht zutrauen", fügte Niemers hinzu. Und er zeigte sich recht zuversichtlich. "Bisher haben wir hier im Kreis noch keine Klage verloren." 

Autor:

Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein

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