Der Kunst auf der Spur - Künstler geben bei der Kunstspur 2018 Einblick in ihr Schaffen

Bodo Kalveram hat für die Kunstspur sein Atelier geöffnet. | Foto: Doris Brändlein
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  • Bodo Kalveram hat für die Kunstspur sein Atelier geöffnet.
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Die Kunstspur in Essen blickt auf zwanzig bewegte Jahre zurück. Seit 1998 öffnen Künstlerinnen und Künstler an einem Wochenende im September ihre Ateliers, um interessierten Besuchern einen Einblick in ihr Schaffen zu gewähren.

Langeweile kommt bei den Besuchern nicht auf, können sie doch jedes Jahr neue Werke und neue Künstler bewundern.

Beim Betreten des parkartigen Grundstückes von Burkhard Fahnenbruch ziehen die Gipsskulpturen im Rasenbeet die ersten Blicke auf sich. „Das sind Skulpturen die sehr spontan und manche auch zufällig entstanden sind“ erklärt der Hausherr. Wie die Frauenbüste, die sich aus dem Rasen herauszustemmen scheint. Die hatte der Künstler auf einem Podest stehen, der Wind machte ihm aber einen Strich durch die Rechnung. Das beeindruckende Ergebnis hat eine komplett andere künstlerische Aussage.

Königsdisziplin des Schönebeckers

Die Königsdisziplin des 56-jährigen Schönebeckers ist jedoch das Zeichnen. Mit spitzem Bleistift des Härtegrades 6B, der eine tuscheartige Tiefenwirkung erzeugt, zeichnet Fahnenbruch sich durch sein Leben. „Als kleines Kind habe ich damit angefangen, seit ich vierzehn bin, lässt mich das Zeichnen nicht mehr los“, schmunzelt er.

Zeichnerisches Vorbild

Inspiriert durch sein großes zeichnerisches Vorbild Horst Janssen, einem der bedeutendsten deutschen Zeichner und Grafiker, hat Fahnenbruch im Laufe der Jahre seinen ganz eigenen Stil entwickelt. „Wenn ich Texte lese oder höre, entsteht oft in meinem Kopf ein Bild dazu“. Das hält er dann, meist am Wochenende, in seinem Atelier auf Papier fest. Manchmal ist auch zuerst das Bild da und Fahnenbruch ergänzt es mit Anspielungen oder Wortspielereien. So ist auch der hässliche junge Kormoran in seinem Nest entstanden, mit dem Titel 'schlimme Kindheit'.

Auch im Urlaub immer bereit

„Ich habe unterwegs immer meinen 'Kulturbeutel' dabei“, verrät der Autodidakt. Doch nicht Zahnbürste und Deo enthält der Kulturbeutel, sondern Bleistifte, Buntstifte, Radiergummi und Anspitzer. So ausgerüstet ist Fahnenbruch auch im Urlaub bereit für seine Lieblingsbeschäftigung.

Beeindruckende Arbeiten

Ein ganz anderes künstlerisches Spektrum deckt Bodo Kalveram mit seinen Arbeiten ab. Die großformatigen, fotorealistischen oder surrealistischen Bilder dominieren die Wohnräume, in die der Künstler am Wochenende eingeladen hat. Die beeindruckenden Arbeiten laden zum genauen Hinsehen ein.

Bald entstanden fotorealistische Arbeiten

1998 fing alles an. „Wir suchten damals ein Bild für unser Wohnzimmer und waren in einigen Galerien unterwegs“ erinnert sich der gelernte Konditormeister. „Die Bilder waren uns aber zu teuer und da kam ich auf die Idee, selbst zu malen“. Zuerst kopierte er Impressionisten wie Cezanne oder van Gogh. Irgendwann reichte ihm das nicht mehr, er wollte etwas Eigenes malen. Und das ist ihm gelungen. Er perfektionierte seinen Malstil immer weiter und bald entstanden die fotorealistischen Arbeiten mit ihren intensiven und leuchtenden Farben und spannenden Sujets.

Staffelei im Wohnzimmer

Der jetzige Bereichsleiter für zentrale Dienste beim Jobcenter der Stadt Essen nutzt die Abende, um an seiner Staffelei im Wohnzimmer zu arbeiten. Im Moment entsteht ein eher kleinformatiges Bild, das sich mit den sieben Todsünden auseinandersetzt.
Die Besucher der Ateliers können sich schon wieder auf überraschende, überwältigende und überragende Einblicke in das künstlerische Leben bei der Kunstspur 2019 freuen.

VON DORIS BRÄNDLEIN

Autor:

Christa Herlinger aus Essen-Borbeck

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