Früherkennung und Behandlung von Hirnleistungsstörungen
30 Jahre Memory Clinic Essen

Das Foto zeigt Prof. Dr. Richard Dodel (2.v.l.), Chefarzt der Klinik für Geriatrie im Geriatrie-Zentrum Haus Berge, mit dem Team der Memory Clinic.    | Foto: Frank Asmuß
  • Das Foto zeigt Prof. Dr. Richard Dodel (2.v.l.), Chefarzt der Klinik für Geriatrie im Geriatrie-Zentrum Haus Berge, mit dem Team der Memory Clinic.
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Der 3. März 1991 war ein Montag. An der Germaniastraße 1 - 3 weiß man das noch genau. Denn an diesem Tag startete die Memory Clinic Essen in den Räumlichkeiten des Haus Berge Krankenhauses offiziell ihre Arbeit.

Als die erste oder zumindest eine der ersten Einrichtungen ihrer Art in der Bundesrepublik.
Konzeptionell orientierte sich die Essener Memory Clinic an den beiden gleichnamigen Vorgängern in Europa. Der 1983 gegründeten Memory Clinic in London und an der in Basel, die ihre Arbeit drei Jahre später aufgenommen hat. Auch in Essen war bereits Ende der 1980er Jahre die Notwendigkeit erkannt worden, eine Gedächtnisambulanz zur Früherkennung und Behandlung von Hirnleistungsstörungen im Alter einzurichten, Betroffenen und ihren Angehörigen Perspektiven für langfristige Hilfen aufzuzeigen.

Dreijähriges Modellprojekt

Die Krupp-Stiftung und die Stiftung der Sparkasse Essen übernahmen die Anfangsfinanzierung. Zunächst war die Memory Clinic als ein dreijähriges Modellprojekt angelegt. Das wurde 1994 noch einmal um zwei weitere Jahre verlängert, ehe die Gedächtnisambulanz 1996 zu einer eigenständigen Abteilung wurde. Die Memory Clinic, in der Spezialisten aus den Fachbereichen Psychologie, Geriatrie, Psychiatrie und Pädagogik arbeiten, ist Teil des Geriatrie-Zentrums Haus Berge.
Bis heute haben sich 30.000 ambulante Erstpatientinnen und -Patienten in der Memory Clinic untersuchen, testen und behandeln lassen. Viele von ihnen über Jahre. Einer der prominentesten war Rudi Assauer. An einer ZDF Dokumentation über den ehemaligen Schalke Manager im Jahr 2010 hat das Team der Memory Clinic unterstützend mitgearbeitet.

Feierlichkeiten fallen Corona-bedingt aus

In diesen Tagen jährt sich die Gründung der Memory Clinic zum 30. Mal. Und eigentlich sollte das 30-jährige Bestehen der Gedächtnisambulanz gefeiert werden, unter anderem mit einem wissenschaftlichen Symposium. Fortbildungsreihen, neue Selbsthilfeangebote und Vortragsveranstaltungen für Angehörige, Betroffene und ehrenamtlich Tätige sollten das Programm abrunden. Doch Corona-bedingt sind alle Planungen auf Eis gelegt.
"Vielleicht können wir einige Veranstaltungen in der zweiten Jahreshälfte nachholen, wenn auch in veränderter Form", hofft Prof. Dr. med. Richard Dodel, Chefarzt der Klinik für Geriatrie im Geriatrie-Zentrum Haus Berge. Angedacht ist ein "Tag der offenen Tür" auf dem Campus-Gelände an der Germaniastraße.

Projekt "Memory Mobil"

Und auch das Projekt "Memory Mobil" soll nach Möglichkeit noch in 2021 Fahrt aufnehmen. Die Idee, die dahinter steht, sind Ruf-Seminare zum Thema Demenz. "Diese führen wir auf Anfrage vor Ort durch", erklärt Dr. phil. Hartmut Fahnenstich, Mitarbeiter der Memory Clinic und 1. Vorsitzender der Alzheimer Gesellschaft Essen e.V., die Besonderheit des neuen Angebotes. Organisationen im Sozial- und Gesundheitswesen, Gemeinden oder Vereine können sich bewerben. Die Referentinnen oder Referenten der Memory Clinic kommen dann direkt in den Stadtteil oder die Einrichtung. Inhaltlich können die Schulungen individuell auf den Bedarf vor Ort abgestimmt werden. Bewerbungen für eine von zunächst fünf geplanten Veranstaltungen sind schon jetzt möglich. "Auch wenn wir noch nicht wissen, wann genau wir starten können", so Fahnenstich. Bewerbungen interessierter Einrichtungen werden unter Tel. 0201 / 897 61 32 entgegengenommen.

Autor:

Lokalkompass Borbeck aus Essen-Borbeck

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