Duisburg/Essen/Oberhausen: Die unendliche Suche nach "Klopapier"
Update: 22 Geschäfte später und seit Montag erfolglos auf der Jagd

Luxusartikel in Zeiten von Corona: Toilettenpapier ...  | Foto: Pixabay
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Hilfe! Das letzte Blatt naht! Nein, damit meine ich nicht die Zettel für meine Notizen. Die letzte Klorolle ist angebrochen und Blatt für Blatt schwindet das "rollende" Gold dahin. Nachschub muss her. Die unendliche Suche nach dem Hygieneartikel geht weiter: Seit Montag bin ich auf der Suche. 22 Geschäfte später stehe ich immer noch ohne Rollen da ...

Montagabend, kurz vor 18 Uhr in einem Oberhausener Discounter: Der Blick auf leere Toilettenpapier-Regale lässt mich erschaudern. Das Grauen hat kein Ende. Nicht eine einzige Rolle ist noch vorhanden. Das Gesicht der Verkäuferin lässt nichts Gutes erahnen: "Toilettenpapier? Vor Donnerstag bekommen wir keine Lieferung!"  "Donnerstag???", schwirrt es in meinem Kopf, "das wird eng."
Ok, Dienstagmorgen: Neues Spiel, neues Glück, dieses Mal versuche ich es in einem Duisburger Discounter um 8.50 Uhr. Ich stürme förmlich in die richtige Richtung, sehe das Regal vor mir und: NIX!!! In den Morgenstunden ist der Artikel bereits ausverkauft, ich kann es nicht fassen. WAS MACHEN DIE MENSCHEN MIT SOVIEL KlOPAPIER? Hat das Coronavirus Auswirkungen auf den Magen- und Darmtrakt? Ich dachte, es sei eher wie eine Erkältung, die man wahrlich nicht mit Klopapier heilen kann.

Nicht kapitulieren!

Wenn mir vor einer Woche jemand gesagt hätte, die Bürger machen Hamstereinkäufe im Bezug auf Toilettenpapier, ich hätte mit dem Kopf geschüttelt, was ich jetzt im realen Leben wirklich mache.
"Och," kommentiert die Verkäuferin meinen entsetzten Blick, "vor Donnerstag kommt nichts mehr." 
"Nicht aufgeben" , sporne ich mich selber an. "In der Mittagspause wirst Du fündig ..." Gegen halb ein Uhr starte ich einen erneuten Versuch und grase systematisch alle Geschäfte ab, die das "rollende Gold" haben könnten. Erfolglos gebe ich nach einer halben Stunde auf. Nach dem Besuch von weiteren sieben Geschäften und einem Drogeriemarkt ("Wir wissen nicht, wann wir wieder beliefert werden ...") kapituliere ich - für heute!
Fortan werden die noch vorhandenen Vorräte rationiert: "Groß" - drei Blätter, "Klein" - ein Blatt", so lautet der Slogan für die nächsten Tage, bis der ersehnte Nachschub da ist. 

Für Donnerstagmorgen wurde dieser beim Discounter angekündigt. Also, am frühen Morgen raus aus den Betten und ab zum Supermarkt. Natürlich erfolglos, da die angekündigte Lieferung nicht eingetroffen ist. Also weiter gehts:  Auf dem Weg zur Arbeit klappere ich weitere sieben Märkte ab - die Regale sind leer gefegt. Bürger stehen hilflos vor den Geschäften und beraten sich, wo sie "das rollende Gold" schnellstens her bekommen. Eine Frau erkundigt sich per Handy, wie die Lage in anderen Märkten ist: Nix da! Der Toilettenpapier-Notstand ist ausgebrochen. Halb Deutschland muss jawohl momentan auf dem WC hocken. Die Jagd geht weiter, Fortsetzung folgt!

Autor:

Andrea Becker aus Essen-Borbeck

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