Auf Wiedersehen Essen - ni hao Xuzhou

Karla und Monique in traditionellen chinesischen Kostümen. | Foto: privat
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  • Karla und Monique in traditionellen chinesischen Kostümen.
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Monique Ihe hat vermutlich die Reise ihres Lebens hinter sich. Einen Monat lang durfte die 18-jährige Schülerin chinesische Luft schnuppern, Land und Leute kennenlernen.

„Es war das schönste Nikolausgeschenk, das ich mir vorstellen konnte“, beschreibt Monique. Die Borbeckerin besucht die elfte Klasse des Don-Bosco-Gymnasiums und erfuhr just am 6. Dezember, wohin die Reise gehen sollte. „Als ich den Brief in der Hand hatte, konnte ich es erst nicht glaube, dass mein Weg nach China führt.“ China war das Land, das ganz oben auf Moniques Wunschliste stand. Von einem Freund hat sie gehört, wie schön es dort sei. Deshalb hat sie sich im Herbst 2012 für ein Schülerstipendium der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung beworben. Der positve Bescheid hat ihr die Reise ermöglicht.

Wohnen auf dem Campus

Am 17. März hieß es dann auf Wiedersehen Essen – ni hao Xuzhou. Ohne Vorurteile und wirkliche Vorbereitung ging es für Monique gemeinsam mit ihrer 18-jährigen Mitreisenden, Karla Stockhausen, Richtung Osten. Knapp 28 Stunden später landeten die beiden Essenerinnen in der chinesischen Millionenstadt Xuzhou. Ziel war der Campus der China University of Mining & Technology (CUMT). Dort bezogen sie ein Zimmer im Studentenwohnheim. „Die Uni dort gleicht einer deutschen Großstadt. Neben zahlreichen Supermärkten, Frisören und einem Busnetz hat man dort alles, was man zum Leben braucht. Eigentlich müssen die Studenten das Gelände der Universität gar nicht verlassen.“
Auf die Schülerinnen wartete in Xuzhou ein kultureller und sprachlicher Kurs. „Da wir vor Reiseantritt kein Wort Chinesisch konnten, haben wir von einigen Deutsch-Studenten etwas beigebracht bekommen. Damit auch sie ihre Sprachkenntnisse verbessern konnten, haben wir ihnen viel über Deutschland erzählt, oft mit ihnen geredet.“

Kontakt zur Familie via Webcam

Für die Hilfe der deutschen Mädchen waren die Studenten dankbar. Das hat vor allem Monique zu spüren bekommen, als ihr Internetkabel nicht funktionieren wollte.
„Es waren sofort mehrere chinesische Studenten da, um zu helfen. Sie haben es geschafft, dass ich noch am selben Tag via Webcam mit meiner Familie sprechen konnte.“
Auch die Freizeit, in der es für die Schülerinnen viel zu entdecken gab, verbrachten die Essenerinnen oft gemeinsam mit den chinesischen Studenten. Sie wurden bei Streifzügen durch Xuzhou begleitet und auch ihre viertägige Reise nach Peking mussten die beiden nicht allein antreten.

Verbotene Stadt und Große Mauer

Dabei konnten Monique und Karla eine Menge über die chinesische Kultur und den Buddhismus lernen. Von der Verbotenen Stadt über die Große Mauer bis hin zu den Tempelgärten lernten die beiden einiges von der Stadt kennen.
Doch im Gedächtnis hängen geblieben sind vor allem die Einwohner selbst. „Egal, wo wir waren, ständig wurden wir fotografiert.“
Als die Schülerinnen in einem traditionellen Kostüm vor einem Tempel posierten, um ein Erinnerungsfoto zu schießen, drückten gleichzeitig 50 Chinesen auf den Auslöser. „Auch sie wollten den Moment festhalten.“
Zunächst habe sie sich wie ein Star gefühlt, erinnert sich Monique. „Aber mit der Zeit wurde das alles auch ganz schön nervig“, so die Gymnasiastin.
Natürlich haben die beiden Deutschen ihre Zeit in Peking nicht nur genutzt, um sich die Sehenswürdigkeiten der Stadt anzusehen. Auch die kulinarischen Besonderheiten haben sie für sich entdeckt. Monique hat im Land der Mitte alles auf sich zukommen lassen. Neben Milchtee, von dem die Borbeckerin noch heute begeistert ist, wurde alles probiert und gegessen, was auf den Tisch kam. Von Popcorn mit Melonengeschmack bis zur klassischen Pekingente. Sogar Hund. „Hat ein bißchen nach Rind geschmeckt“, berichtet die Essenerin.

Chinesen essen immer warm

Ein echtes Problem für Monique und ihre Mitreisende war das chinesische Frühstück. „Chinesen essen morgens, mittags und abends warm. Das ging nicht“, berichtet Monique. „Zumindest morgens musste ich etwas anderes essen.“
Am 12. April war die Zeit in China vorbei. Die Mädchen stiegen mit Mitbringseln, darunter jede Menge Teebeutel, in den Flieger zurück nach Düsseldorf. Neben vollen Koffern und Taschen hat die 18-jährige Borbeckerin vor allem Selbstbewusstsein mitgebracht „Ich kann jetzt noch besser frei reden und bin durch die Zeit ordentlicher geworden. Ich weiß durch meine Reise nach China genau, dass ich auf mich allein gestellt sein kann und damit zurecht komme“, so die Schülerin. Um die Zeit in China nicht zu vergessen, treffen sich Monique und Karla monatlich zu einem „China-Abend“.

Kontakt wird gepflegt

Auch der Kontakt zu den- chinesischen Freunden wird eifrig gepflegt. „Wir haben uns gegenseitig bei QQ, einem chinesischen Netzwerk, hinzugefügt und tauschen uns regelmäßig aus.“

Text: Nolin Wischermann

Autor:

Lokalkompass Borbeck aus Essen-Borbeck

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