Bahn pflanzt keine Bäume

Wie im Falle Kreftenscheerweg/Bahnhof Essen-Borbeck Süd (wir berichteten: www.lokalkompass.de/398226) erging es in den vergangenen Monaten vielen Bürgern im Großraum Essen-Borbeck mit Fahrgleis-Nähe (zB. Schilfstraße/Münstermannstraße): Die Bahn hat ordentlich abgeholzt.

Rechtlich aber vollkommen abgesichert, wie Stephan Schur von der Unteren Landschaftsbehörde/Baumschutz weiß. Die Essener Vorschriften würden in einem entsprechend festgelegten Gebiet rund um die Gleise nicht greifen, dort sei die Deutsche Bahn zuständig, und die verfüge über Sondergenehmigungen, vornehmlich zum Schutz von Gleisen und Leitungen sowie dem reibungslosen Ablauf des Zugverkehrs. Und dann handele es sich selbstredend ja auch noch um ein Wirtschaftsunternehmen. Von einem „Freibrief“ will er jedoch nicht sprechen und auch den Verdacht einiger Bürger und Politiker hingehend „Radikalaktionen zur Kostenersparnis bei der Baumpflege“ nicht so bestätigen.

Dennoch kann er den Ärger und die Sorgen der Anwohner verstehen. Schließlich fehlt denen nun nicht bloß ein Sichtschutz zu ihren Grundstücken, sondern es bestehen auch Gefahren speziell für Kinder obgrund der frei zugänglich gewordenen Gleise. Und dann ist da ja auch noch die ökologische Verantwortung des Unternehmens. „Ersatzpflanzungen sind von der Bahn aber keine geplant“, muss der städtische Vertreter trotzdem verkünden, und da bestünden auch keine rechtlichen Verpflichtungen, ebensowenig wie für Absperrungen gesorgt werden müsse. Bleibt also nur die Hoffnung auf Wildwuchs. Bis der nächste Kahlschlag ansteht.