Ein Hochzeitswald in Schönebeck?

Jeden einzelnen Baum kann er nicht zuordnen. Doch bei vielen weiß Klaus Diekmann noch genau, wer ihn gepflanzt hat. An die 500 haben die Christdemokraten in den zurückliegenden 20 Jahren in Schönebeck gesetzt.

Stand der Frühling vor der Tür, krempelten Mitglieder des dortigen CDU Ortsverbandes und interessierte Bürger die Ärmel hoch, griffen zu Spaten und Werkzeug, um neues Grün im Ortsteil zu pflanzen. Doch der Platz wurde knapp. Selbst im Großraum Schönebeck gab es aus Sicht von Grün und Gruga keine geeigneten Flächen mehr.
Doch die Baumpflanzaktion kann neuen Wind aufnehmen. „Vor ein paar Tagen wurde ich auf ein Hochzeitsgeschenk angesprochen“, berichtet Klaus Diekmann. „Es ist doch ein schönes und vor allen Dingen anhaltendes Geschenk, wenn ein jungvermähltes Paar zur Erinnerung an den Hochzeitstag einen Baum pflanzt.“

Fläche mit Doppelfunktion

Jetzt kommt das Buchenwäldchen ins Spiel. Denn geht es nach Klaus Diekmann, dann könnte die zur Aufforstung stehende 1,5 Hektar große Fläche an der Heißener Straße gleich eine Doppelfunktion übernehmen: als Schutz für den über 100-jährigen Baumbestand im eigentlichen Buchenwäldchen im Kamptal und gleichzeitig als neuer Schönebecker „Hochzeitswald“.
Die Fläche könne kurz-, mittel- und langfristig zur Verfügung gestellt werden und die liebgewonnene Tradition der Baumpflanzaktion in abgewandelter Form wieder aufleben lassen. Die Idee des CDU-Politikers kommt an. „Ich habe bereits mit vielen jungen Leute gesprochen, sie alle stehen einem Hochzeitswald positiv gegenüber.“ Im Spätherbst oder aber im Frühjahr könnten die Paare dann unter Anleitung in einer gemeinsamen Aktion ihren Baum pflanzen. „Versehen mit einem Hinweisschild“, so Diekmann, auf dem Name, Datum und Hochzeitstag verzeichnet seien.

Baum kostet zwischen 50 und 100 Euro

Der Schönebecker hat bereits genauer kalkuliert und hofft, dass auch die Forstverwaltung seiner Idee positiv gegenüber steht. „Zwischen 50 und 100 Euro könnte ein Baum kosten, je nach Größe. Hinzu kämen die Kosten für das Schild.“ Positiver Nebeneffekt: Damit würden die Kosten für die Aufforstung sinken. „Davon hätten alle was“, ist sich Diekmann sicher.
Der Schönebecker fasst seinen Vorschlag unter dem Titel „Hochzeitswald“, will die Idee aber nicht ganz so eng verstanden wissen. „Natürlich soll auch den Schönebeckern wieder Gelegenheit gegeben werden, zu anderen Anlässen Bäume zu pflanzen. Gründe fallen mir da viele ein: Geburtstage, die Geburt eines Kindes, Jubiläen.“

Autor:

Christa Herlinger aus Essen-Borbeck

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