Integration geht durch den Magen

Zeinab Omeirat ist Stadtteilmutter und leitet die Rucksack-Gruppe. | Foto: Winkler
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  • Zeinab Omeirat ist Stadtteilmutter und leitet die Rucksack-Gruppe.
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Der Mittwochnachmittag ist fest verplant. Von 14 bis 16 Uhr treffen sich die Frauen in den Räumen des Städtischen Kindergartens Barchemhöhe. Jeden Monat steht ein anderes Schwerpunktthema auf dem Plan. Dazu wird gebastelt, Material erarbeitet und einfach nur geredet.

Zeinab Omeirat leitet die multikulturell gemischte Müttergruppe. Seit November 2012 treffen sich die Frauen Woche für Woche unter dem Dach des „Rucksack-Projekts“. Die Kita Barchemhöhe stellt als Teil des Familienzentrums Bedingrade die Räume zur Verfügung,
Seit 1999 wird das Projekt in Essener Kindertagesstätten angeboten, die Idee stammt aus den Niederlanden. „Rucksack ist ein Konzept zur koordinierten Förderung von Zweisprachigkeit mit aktiver Einbeziehung von Eltern“, erklärt Zeinab Omeirat. Sie ist eine von derzeit 38 Stadtteilmüttern in Essen, die das Projekt als Elternbegleiterinnen betreuen. Von der Katholischen Familienbildungsstätte und der AWO werden die Stadtteilmütter auf ihre Aufgaben vorbereitet und in ihrer Arbeit begleitet.

Einmal im Monat ist themenfrei

An diesem Nachmittag treffen sich die Frauen, ohne dass ein bestimmtes Thema auf dem Programm steht. „Einmal im Monat ist themenfrei“, berichtet Zeinab Omeirat, „dann dürfen die Frauen selbst vorschlagen, wie wir die Zeit gestalten.“
Diesmal wird gebacken. Lahmacun - türkische Pizza steht auf dem Speiseplan. Die Idee dazu stammt von einer deutschen Mutter. „Ich wollte gerne einmal etwas mehr über die türkische Küche erfahren.“ Da lassen sich die anderen Frauen natürlich nicht lange bitten, erklären, wie man den dazu notwendigen Hefeteig herstellt, worauf es beim Belag ankommt.
„Und natürlich beim Backen“, weiß Zeinab Omeirat. Für einige Minuten kommt der ausgerollte Teigfladen oben auf den Backofen, dann geht´s - mitsamt Belag - ins gut geheizte Innere.

Memory selbst gemacht

Im nächsten Monat dreht sich in der Rucksack-Gruppe von der Barchemhöhe alles um das Thema „Haus“. „Dann basteln wir ein Memory, bei dem es um Begriffe geht, die alle irgendwie mit dem Haus zu tun haben“, so Zeinab Omeirat.
Die Mütter sind begeistert. „Mein Sohn fand schon das selbstgemachte Puzzle toll, hat eifrig mitgemalt.“ Solche Aussagen hört die Stadtteilmutter gerne. „Schließlich haben wir uns die Förderung der Kinder groß auf die Fahnen geschrieben und wollen durch gemeinsame Aktivitäten Bindung und Vertrauen zwischen Eltern und Kinder stärken. Das macht stark auch für die Schule.“

Verstärkung gesucht

Die multikulturelle Frauengruppe sucht noch Verstärkung. Drei Plätze kann Zeinab Omeirat noch vergeben. Während sich die Mütter in der Kita Barchemhöhe treffen, werden Kinder und Geschwisterkinder betreut. Es wird mit mehrsprachigem Material gearbeitet. „Denn die Sprache, die die Mütter mit ihren Kinder sprechen, sollte die Sprache sein, die von Herzen kommt“, weiß Zeinab Omeiart.
Wer beim Rucksack-Projekt mit machen möchte, kann sich bei Uta Brunnöhler, Leiterin der Kita Barchemhöhe, Tel. 698100 informieren und anmelden.

Autor:

Christa Herlinger aus Essen-Borbeck

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