Rechts-rechts oder Ampel? Bürgerversammlung in Frintrop

Henning Schmidt (rheinruhr.stadtplaner) und Beate Garthmann-Cordes vom Amt für Stadtplanung und Bauordnung erläuterten im Bürgeramt die Baupläne. Am morgigen Donnerstag können sich Bürger erneut informieren. Foto: Winkler
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Rechts rein, rechts raus? Oder doch besser eine Signalanlage? Vor allem die Verkehrsregelung beschäftigte die große Runde zur Bebauung der Frintroper Straße in Essen. Zur Bürgerversammlung hatte das Planer-Team ins Gemeindehaus St. Josef geladen.

Punkt für Punkt ackerte Dr. Ing. Harald Blanke (ambrosius blanke verkehr.infrastruktur, Bochum) die Vor- und Nachteile der vier möglichen Varianten durch, wobei zwei schon im Ansatz ausschieden: „Kein Platz“ sei für einen Kreisverkehr gegeben und eine Vorfahrtsregelung führe zu hohen Wartezeiten, damit Konflikten und Unfällen, also Sicherheitsproblemen. Für die „eingeschränkte Vorfahrtsregelung“, also das rechts Ein- und rechts Ausfahren, sowie die Signalsteuerung, also Ampelregelung, nahm er sich dann mehr Zeit.
Für erstere Lösung sprächen vor allem die geringeren baulichen Aufwendungen. Ein Eingriff in den Straßenbahnverkehr sei nicht vonnöten und auch Stellplätze auf der Frintroper Straße gingen so gut wie keine verloren. Dagegen böte eine Ampel mehr Sicherheit für querende Fußgänger. Wendefahrten im öffentlichen Straßenraum würden vermieden und damit auch eine Verlagerung des Verkehrs in die Wohngebiete, in die Tempo 30-Zonen. Und noch ein Pluspunkt aus Investor-Sicht: Die Erreichbarkeit sei hier eine bessere, so mancher Vorbeifahrende könne als spontaner Kunde gewonnen werden, während Wartezeiten und Wendemanöver eher abschreckende Wirkung haben könnten.

„Es gibt keinen Königsweg“

„Es gibt keinen Königsweg“, schlussfolgerte der Verkehrsplaner und wies darauf hin, dass die Prüfung auch unter Einbezug weiterer „Betroffener“, so unter anderem Stadt, Evag und Feuerwehr, fortgeführt werde. Auch die Ideen der Bürger sollten darin berücksichtigt werden - und davon gab es viele dienliche und so manch weniger umsetzbare. Die Bahn unter die Straße zu verlegen etwa wies man mit Hinweis auf die Kosten eines solchen Projektes besser zurück. Auch das Angebot einer Dame, einmal bei ihr zu übernachten, um den Verkehrslärm aus erster Hand zu betrachten, stieß nicht unbedingt auf Freiwillige. Dagegen sagten die Verantwortlichen gern zu, die Flucht der geplanten Bebauung noch einmal detailliert zu betrachten. Schließlich habe man an anderer Stelle der Frintroper Straße bereits mit einem Rückbau der Häuserreihe begonnen, argumentierten die Bürger. Und der Bürgersteig, der sei ohnehin zu schmal. Die Entscheidung ginge dann natürlich aber zu Lasten der Grundstücksfläche.

Eröffnung für Mitte 2015 geplant

Ebenfalls noch einmal auf den Tisch der Planer müssen die Themen Begrünung sowie Versiegelung/Entwässerung, aber dies und viel mehr bishin zum Artenschutz sei ohnehin Bestandteil des Verfahrens, versicherte Bauplaner Henning Schmidt (rheinruhr.stadtplaner, Essen).
Er machte auch noch einmal darauf aufmerksam, dass für Aldi und Rewe eine gemeinsame Hofeinfahrt zur Anlieferung in Planung sei, um den Lärm der LKW klein zu halten, auch wenn dieser - wie eben auch ein höheres Verkehrsaufkommen - bei keiner Lösung ganz zu vermeiden sei.
Außer natürlich, man baut nicht. Aber diese Option ist wohl längst vom Tisch. Marc Wierig von Wierig Immobilien hofft auf die Ladeneröffnung Mitte 2015. „Einige Häuser sind schon leeregeräumt“, weiß er. Wenn das Planungsrecht einmal vorläge, sei der Abriss in rund vier Wochen, der Neubau dann in drei bis vier Monaten erledigt.

Henning Schmidt (rheinruhr.stadtplaner) und Beate Garthmann-Cordes vom Amt für Stadtplanung und Bauordnung erläuterten im Bürgeramt die Baupläne. Am morgigen Donnerstag können sich Bürger erneut informieren. Foto: Winkler
Vor vollem Gemeindehaus wurde die Planung offen diskutiert.
Autor:

Sara Drees aus Dortmund

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