Schönebecker Pläne funktionieren nur im Schulterschluss mit St. Josef

Volles Haus in St. Antonius Abbas - nicht nur beim Vortrag von Thomas Hengst. | Foto: Nils Stakemeier
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Dass den Schönebeckern ihre Kirche am Herzen liegt, ist kein leeres Gerede. Bestes Beispiel: die Gemeindeversammlung, die am Sonntag im Saal am Kiek ut stattgefunden hat. Für 120 Teilnehmer hatten die Organisatoren die Räumlichkeiten im Vorfeld bestuhlt, hinzukamen Stehtische, die noch einmal knapp 60 Personen Platz boten. Gereicht hat es dennoch nicht. So groß das Interesse.

Kein Wunder, dass die Versammlung erst mit knapp 15-minütiger Verspätung durch Christiane Ebben, Vorsitzende des Gemeinderates Antonius Abbas, eröffnet werden konnte. Michael Holtwiesche, Mitglied im Kirchenvorstand St. Josef und Gründer eines siebenköpfigen Arbeitskreises, der seit knapp zwei Jahren im Hintergrund arbeitet und jetzt offiziell als Sachausschuss legitimiert wurde, Konzepte zum Erhalt der Kirche zu entwickeln und zu prüfen, tauchte tief in die 119-jährige Geschichte des Kirchenbaus in Schönebeck ein.

Kein Geld für ein Kirchendach in Schönebeck

"Die ärmste Gemeinde Essens baut hier eine Kirche, für deren Dachdeckung kurz vor dem Winter das Geld ausging", ist in den Annalen der Gemeinde nachzulesen. Ein Spendenaufruf im ganzen Bistum war damals die Lösung. Ganz so einfach werde es diesmal nicht werden, so Holtwiesche, das Bistum von den Schönebecker Plänen zu überzeugen.
Die seien, wie Thomas Hengst, Architekt und Mitglied des Ausschusses im Anschluss betonte, auch nur im Schulterschluss mit der Großpfarrei St. Josef zu erreichen. "Das müssen wir uns alle stets vor Augen halten."

Alternativen gesucht: finanziell, baulich und pastoral

Die Beauftragung des Sachausschusses sei ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg, den drohenden Abriss der Kirche vielleicht doch noch verhindern zu können und den Fortbestand von Gemeinde in Schönebeck zu sichern. Finanzielle, bauliche und natürlich pastorale Alternativen seien gefragt. Zielorientiert, fair play und Transparenz. So haben die Ausschussmitglieder ihre Arbeit überschrieben. Die aufgetanen Gräben möchte man nun in "konstruktivem Brückenbau" überwinden. Diese Aufgabe, Hengst zeigte sich realistisch, sei aber ganz sicher einem Langstreckenlauf vergleichbar. Duchhaltevermögen sei wichtig. Und breite Unterstützung. "Wir werden viele helfende Hände brauchen, um die nächsten zwei, drei Jahre durchzuhalten", rief er die Versammlungsteilnehmer auf, sich in die im Ausschuss vorbereiteten Listen unter den Stichworten "Finanzen, Gebäude, Kommunikation und Pastorales" einzutragen. Eine erste Reaktion auf den Appell: Ein Mitglied des Fördervereins St. Antonius Abbas kündigte an, zwecks Motivation des neu gegründeten Finanzkreises seinen Jahresbeitrag von derzeit 30 Euro auf künftig 1.000 Euro zu erhöhen.

Kick off am 17. März

Christiane Ebben setzte nach 70 Minuten einen Schlusspunkt unter die Zusammenkunft, nicht ohne allen im Saal für die disziplinierte Versammlung zu danken und auf den öffentlichen Folgetermin hinzuweisen.
Der offizielle Kick off für die vom Sachausschuss koordinierte Arbeit findet am Sonntag, 17. März, 10 bis 12 Uhr statt. Veranstaltungsort ist das Pfarrheim der Schönebecker Gemeinde.
Wer sich noch nicht zur Mitarbeit angemeldet hat, kann dies weiterhin tun. Meldungen und weitere Anregungen können in den Briefkasten der Kirche eingeworfen werden. Kick off

Autor:

Christa Herlinger aus Essen-Borbeck

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