Raser einbremsen durch richtiges Parken

An der Dümptener Straße in Essen-Frintrop will einfach keine Ruhe einkehren. Tagtäglich durchqueren zahlreiche PKW und LKW die Tempo 30-Zone als Abkürzung zur Autobahn A40. Dem Wunsch nach einer Anliegerstraße wird dennoch nicht nachgekommen. Stattdessen geht es nun um das richtige Parken.

Bereits in den frühen Morgenstunden herrsche an der Dümptener Straße starker Verkehr, erzählten Anwohner dem Borbeck Kurier bereits vor rund einem Jahr (www.lokalkompass.de/477650). Kinder trauten sich nicht mehr über die Fahrbahn, auch gehe die Situation mit großem Lärm und abgefahrenen Spiegeln einher.
Unterbinden wird die Stadt den Durchgangsverkehr dennoch nicht. Dies setze ein kompliziertes Umwidmungsverfahren voraus, weiß die engagierte CDU-Ortspolitikerin Regina Hallmann. Auch seien zur Durchsetzung regelmäßige Polizeikontrollen erforderlich, für die gar nicht ausreichend Personal zur Verfügung stehe. Eine beschilderte Anliegerbeschränkung führe, so heißt es in der Verwaltungserklärung abschließend, „erfahrungsgemäß nicht zu einer relevanten Verbesserung der örtlichen Verkehrssituation“.

So muss eine Alternativlösung her. Für Hallmann heißt diese: Verkehrsberuhigung durch ordnungsgemäßes Parken. Aktuell stehen die Autos halb auf dem, zugegeben ausreichend breiten, Bordstein. Stattdessen sollen sie zukünftig, wie vorgesehen, auf der Straße geparkt werden. „Irgendwer muss beim Aufeinandertreffen der von oben und unten kommenden Autos dann auf die Bremse treten“, erläutert Hallmann die natürliche Entschleunigung durch die Verengung der Straße. „Und dann wird auch ganz anders, sprich langsamer und sorgsamer gefahren“, ist sich die Politikerin sicher, dass durch die Regelung keine weiteren Spiegel Schaden nehmen.
Voraussetzung für die Verbesserung der Situation ist jedoch die Mitarbeit der Anwohner. In den kommenden Wochen soll sich zeigen, ob sich das Parkverhalten auch ohne Maßnahmen ändern lässt. „Wenn dies nicht greift, geht ein Antrag auf Parkbuchten an die Bezirksvertretung“, ist es Hallmann endlich an einer Lösung gelegen. Für die Abmarkierung der gesamten Straße, so hat sie es bereits schriftlich, würden lediglich 200 Euro anfallen. Einen Haken hat die Sache aber doch: Derzeit wird das nicht ordnungsgemäße Parken geduldet, mit der Kennzeichnung hingegen würde das Knöllchen vom Ordnungsamt bei Kontrollen verpflichtend.
Es liegt also in der Hand der Betroffenen selbst. Eines sichert Hallmann dafür aber zu: „Die Politik behält die Straße im Auge.“ Auch wenn man dieses Problem - im Positiven - gern zeitnah von der Agenda gestrichen hätte.

Autor:

Sara Drees aus Dortmund

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