Sternsinger sammeln Spenden gegen Kinderarbeit

Rund 30 Kinder sind in diesem Jahr als Sternsinger in der Gemeinde St. Fronleichnam unterwegs. Sie ziehen von Tür zu Tür und sammeln Spenden gegen Kinderarbeit. | Foto: Brändlein
  • Rund 30 Kinder sind in diesem Jahr als Sternsinger in der Gemeinde St. Fronleichnam unterwegs. Sie ziehen von Tür zu Tür und sammeln Spenden gegen Kinderarbeit.
  • Foto: Brändlein
  • hochgeladen von Christa Herlinger

Laut der christlichen Überlieferung brachten die Heiligen Drei Könige Myrrhe, Weihrauch und Gold zu Ehren des neugeborenen Jesuskindes nach Bethlehem. Wenn sich die Kinder beim Dreikönigssingen mit prächtigen Kleidern als Caspar, Melchior und Balthasar verkleidet auf den Weg machen, bringen sie den Hausbewohnern nicht nur einen Segen, sondern hoffen auch auf großzügige Spenden für ihre Sammelaktion.

20*C+M+B+18 wird nach dem Dreikönigstag an vielen Haus- und Wohnungstüren stehen. Der christliche Segensspruch „Christus mansionem benedicat“ (Christus segne dieses Haus) soll den Segen Gottes auf das Haus und seine Bewohner herabrufen und sie vor Unglück schützen.
Die diesjährige bundesweite Aktion Dreikönigssingen steht unter dem Leitwort: "Segen bringen, Segen sein. Gemeinsam gegen Kinderarbeit – in Indien und weltweit!". Als Beispielland gilt Indien, das Land mit den meisten arbeitenden Kindern weltweit. Nach Schätzungen gibt es rund 60 Millionen Kinder, die in Indien oft unter gefährlichen, ausbeuterischen und gesundheitsschädlichen Bedingungen, arbeiten müssen.
Unter den rund 10.400 beteiligten Gemeinden und Einrichtungen ist auch die katholische Kirchengemeinde St. Fronleichnam in Essen-Bochold.

Willi erklärt, was Kinderarbeit bedeutet

Beim Vorbereitungsnachmittag sitzen rund 30 Kids zwischen fünf und 13 Jahren gebannt vor dem aktuellen Sternsinger-Film, der sie in das ferne Land Indien entführt. Wie jedes Jahr hat Willi Witzel, den viele Kids aus der Kindersendung "Willi will's wissen" kennen, sich über die Situation der Kinder vor Ort informiert und mit ihnen gesprochen.
Besonders beeindruckend ist die kleine Nitu. Auf dem Boden sitzend, schweißt sie Glasringe zusammen. Bei dieser Arbeit entstehen gefährliche Dämpfe. Durch das jahrelange Einatmen der schädlichen Stoffe erkrankte Nitus Vater und starb vor sieben Monaten. Jetzt muss sie die Arbeit übernehmen, um den Lebensunterhalt der Familie zu sichern.
Ihr Arbeitstag beginnt morgens um 17 Uhr, nach einer kurzen Mittagspause arbeitet sie dann bis 20 Uhr abends, und das jeden Tag. Zum Spielen oder Entspannen bleibt keine Zeit, an Schulunterricht ist überhaupt nicht zu denken.

Geld hilft Schulbildung zu finanzieren

Auf seiner Reise trifft Willi auch Dilip Sevarthi, einen Projektpartner der Sternsinger, der sich für die Rechte arbeitender Kinder stark macht. Dank der Unterstützung der Sternsinger können die Kinder in seinem Projekt zur Schule gehen und müssen weniger arbeiten.
Für deutsche Kinder ist es völlig unvorstellbar, ohne Spiele aufzuwachsen. In die Schule gehen zu können und mit Freunden etwas zu unternehmen, ist für sie selbstverständlich. Doch für 152 Millionen Kinder weltweit ist Arbeit Alltag.
Am heutigen Samstag ab 14 Uhr gehen deshalb auch die Kids der Gemeinde St. Fronleichnam mit ihren Begleitern von Tür zu Tür, um dazu beizutragen, dass mehr Kinder eine Schule besuchen können. Am Sonntag treffen sich die Kids zur Sternsingermesse und nach einem gemeinsamen Mittagessen ziehen sie noch einmal in zehn Gruppen durch die Gemeinde.

Text: Doris Brändlein

Autor:

Christa Herlinger aus Essen-Borbeck

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

16 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.