Aha-Effekte am Morgen: Vogel- und Insektenexkursion im Borbecker Schlosspark

Dr. Kathrin Januschke ist an diesem Vormittag die Exkursionsleiterin. Als Borbeckerin kennt sie die Anlage sehr gut. | Foto: Brändlein
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Blauer Himmel, Sonne, der Duft der blühenden Bäume, Stille, nur unterbrochen von den trompetenden Rufen der Kanadagänse. Morgens um neun an einem Sonntag im Frühling zeigt sich der Schlosspark in Borbeck von seiner schönsten Seite. Doch die 25 Teilnehmer der Vogel- und Insektenexkursion des NABU wollten nicht nur die erwachende Natur im Park genießen, sondern auch etwas über die unterschiedlichen Lebensräume der ansässigen Vögel und Insekten erfahren.

„Ich war noch nie im Schlosspark“, gesteht Nicola Traeger aus Frohnhausen. Doch an diesem Sonntag hat sie sich entschlossen, einmal etwas früher aufzustehen. „Ich bin Tierheilpraktikerin und habe mich auf Vögel spezialisiert, da bot sich diese Exkursion an“, erzählt sie.
Der Schlosspark, eine der ältesten gestalteten Parkanlagen im Rheinland, bietet mit seinen Wiesen, Teichen, Bachläufen und Waldbereichen einer Vielzahl von Tierarten eine Heimat. Dr. Kathrin Januschke, Exkursionsleiterin an diesem Tag, kennt die Anlage sehr gut, wohnt sie doch seit 18 Jahren in Borbeck: „Ich bin vor kurzem eine Stunde durch den Park gelaufen und habe dabei 19 verschiedene Vogelarten entdeckt.“

Kleiber bei der Nahrungssuche

Stare, Teichrallen, Stockenten und ein Kleiber lassen sich zur Freude der Teilnehmer dann auch sofort bei der Nahrungssuche beobachten. „Kleiber nisten in verlassenen Spechthöhlen. Da das Einflugloch für den Kleiber zu groß ist, klebt er es mit Spucke und Schlamm zu, bis es passt“, informiert Januschke.
Die Ökologin, die ihre Doktorarbeit an der Uni Essen/Duisburg über Fließgewässer geschrieben hat, ist an diesem Sonntag auch für den Insektenfang gut ausgerüstet. Am Teichablauf der Borbecke gelingt es ihr, mit Küchensieb und Handschuhen einige der dort lebenden Insekten einzufangen. Bachflohkrebse, Insektenlarven und ein Egel sind die Ausbeute, die sie den staunenden Teilnehmern zeigen kann.
Elke Brandt, 2. Vorsitzende des Naturschutzbundes (NABU) Ruhr, ist überzeugt: „Man sieht und hört nur das, was man kennt. Der Schlosspark im Zentrum von Borbeck ist eine grüne Insel und ein vielfältiges Biotop. Uns vom NABU ist es wichtig, dass die Leute mit offenen Augen da durchgehen“.

Sensibel machen für die Natur

Das will auch das Ehepaar Pröpper aus Borbeck. „Man geht so oft durch den Park, aber Einzelheiten kennt man nicht,“, bestätigt Hans-Jürgen Pröpper. Für Kathrin Januschke ist die Exkursion keine reine Wissensvermittlung, sondern eher ein Wechselspiel zwischen allen, die dabei sind: „Natürlich möchte ich die Menschen sensibilisieren und Aha-Effekte auslösen, wenn sie entdecken, was es hier alles gibt.“ Aber sie freut sich auch über Rückmeldungen oder neue Informationen der Teilnehmer.
„Ich habe den 'Kolibri des Nordens' entdeckt“, erzählt ein Borbecker. Gemeint ist damit das Taubenschwänzchen, ein Wanderfalter, der seit einiger Zeit auch in unseren Breiten zu sichten ist. Und auch ein Dachs wurde schon im Park gesehen.

Doris Brändlein

Dr. Kathrin Januschke ist an diesem Vormittag die Exkursionsleiterin. Als Borbeckerin kennt sie die Anlage sehr gut. | Foto: Brändlein
Am Teichablauf der Borbecke werden mit Küchensieb und Handschuhen einige der dort lebenden Insekten eingefangen. | Foto: Brändlein
Autor:

Lokalkompass Borbeck aus Essen-Borbeck

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