Veranstaltungsreihe: KAMPF UM DIE REPUBLIK - Ruhrkampf 1920

Der Generalstreik gegen den rechten Kapp-Putsch und die Abwehrkämpfe der Roten Ruhrarmee

General Walther von Lüttwitz und 100-Stunden Reichskanzler Wolfgang Kapp siegten nicht

Keine anderthalb Jahre nach Abdankung des Kaisers und der Ausrufung der Republik wäre das damalige Deutsche Reich fast bereits wieder in eine Militärdiktatur abgerutscht.
Dieser gefährlichste Putsch, den die Weimarer Republik in ihren Anfangsjahren überstehen musste, hätte Deutschland im längerfristigen Erfolgsfall zu einem ähnlich undemokratischen System geformt, wie es der Faschist Benito Mussolini dann 1922 in Italien durchgesetzt hatte. 
In Deutschland schafften es die Kapp-Lüttwitz Putschisten ab dem 13. März 1920 für mehrere Tage, die demokratisch gewählte, SPD-geführte Koalitionsregierung und ihre Minister mit den Söldnertruppen verschiedener rechter Freikorps zur Flucht aus Berlin zu veranlassen. Erst am 17. März trat die rechte Putschistenregierung zurück. Vorher gab auch jede Menge Signale, dass auch wichtige Führungspersonen der regulären Reichswehr putschistenfreundlich waren.

Reichswehr verteidigte 1920 die Demokratie nicht

Führungskräfte der deutschen Reichswehr, also der offiziellen Armee , sei es der fürs Münsterland und das Ruhrgebiet zuständige General von Watter oder ein Generaloberst von Seeckt als Chef der Heeresleitung, zogen sich lieber abwartend auf die Position zurück: "Reichswehr schießt nicht auf Reichswehr!"
Zum Glück konnte der militärisch erfolgreiche Kapp-Lüttwitz-Putsch schließlich zur Aufgabe gezwungen werden, weil ein seit diesen Märztagen 1920 nie mehr wiederholter Generalstreik in ganz Deutschland das öffentliche Leben zum Erliegen brachte.
Heutzutage wäre ein solcher politischer Generalstreikverboten. Obskure Vereinigungen wie Uniter e.V. innerhalb der Bundeswehr sind es aber leider nicht.
Womit natürlich trotzdem niemand leichtfertig behaupten sollte, die Gefahr von Militärputschversuchen durch Angehörige der heutigen Bundeswehr oder private Kampfverbände oder Milizen wäre mit der Weimarer Republik vergleichbar. (Es ist aber ebenso wahr, dass ein derartiges Szenario auch nicht völlig utopisch wäre.)

Ruhrkampf 1920 - die Veranstaltungen:

Es gibt bereits jetzt ausführliche Hinweise, Nachlesestoff und Programmübersichten, was zum Thema Kapp-Putsch und Märzrevolution ab dem 12. März bis Ende April in Essen und anderen Ruhrgebietsstädten an Veranstaltungen geplant ist.
Weitere Infomationen folgen kontinuierlich und sind auch über die Internetseite: www.ruhrkampf1920.de
jeweils aktualisiert zu erhalten. In Essen werden die Veranstaltungen insbesondere über das  Bildungswerk der Humanistischen Union NRW e.V. organisiert - natürlich mit diversen wichtigen Kooperationspartnern.
( Update vom 6. März : der angekündigte Vorrag von Dr. Wisotzky, der am 12. März im Haus der Essener Geschichte gehalten werden sollte, ist aktuell abgesagt worden - vermutlich wegen Corona-Viren Gefahren)