Extrem niedriger Wasserstand verstärkt den „Duft“ der Emscher

Es müffelt derzeit etwas stärker - wie üblich, wenn die Emscher Niedrigwasser hat.
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Die Emscher hat im August außergewöhnlich niedrige Wasserstände erreicht. Dies ist nicht nur auf die geringen Niederschlagsmengen in diesem Sommer zurück zu führen, sondern auch auf den immer weniger werdenden Wassergebrauch seitens der Bevölkerung. Das dadurch konzentrierte und unverdünnte Abwasser in der Emscher führt folglich zu einer höheren Geruchsbelästigung als sonst üblich – was derzeit Bürger und Anwohner von Dortmund-Mengede bis Oberhausen erfahren „dürfen“.

Den Niedrigstand von 2,16 Meter hat die Emschergenossenschaft an drei Tagen im August am Unterlauf der Emscher, am Pegel Oberhausen-Königstraße, gemessen: am 11. August, am 15. August und am 22. August. Sogar im heißen und trockenen Sommer 2003 lag der Wasser-stand mit 2,18 Meter höher.

Nur dreimal noch niedriger

Der Pegelstand von 2,16 Meter wurde in den vergangenen 50 Jahren nur dreimal unterschrit-ten: jeweils 2,14 Meter am 5. November 2006, am 4. August und am 30. September 1991. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Niedrigwasser der Emscher liegt in Trockenzeiten bei 2,29 Meter!

Einige Bürger, die sich mittlerweile wegen des besonders starken „Emscher-Duftes“ bei der Emschergenossenschaft gemeldet haben, fragten an, ob es nicht möglich wäre, Reinwasser in die Emscher einzuleiten – um die Abwassermenge zu verdünnen und den Geruch dadurch zu minimieren. Dies ist jedoch nicht möglich, da es ökologisch unsinnig wäre, zunächst sauberes Wasser schmutzig zu machen, um es anschließend in den Kläranlagen der Emschergenossenschaft wieder aufwändig und kostenintensiv zu reinigen.

Verstärkt zu riechen ist die Emscher, bzw. ihr „Aroma“, derzeit besonders in der Nähe von Einmündungen der Nebenarme. Zwei Drittel des Essener Stadt-gebiets entwässern in die Em-scher: über das Schwarzbach-System (u.a. Katernberger Bach und Schurenbach) sowie das Berne-System (u.a. Borbecker Mühlenbach, Stoppenberger Bach und Berne).

Maßnahme: der Abwasserkanal Emscher

Um die Geruchsbelästigung künftig zu minimieren, baut die Emschergenossenschaft derzeit entlang der Emscher den unterirdischen Abwasserkanal Emscher – die künftige abwassertechnische Hauptschlagader des Reviers. Der „Emscherschnellweg unter Tage“ soll nach 2017 in Betrieb gehen – und damit das Abwasser und seinen „Duft“ unter die Erde verbannen.

Autor:

Lokalkompass Essen-Nord aus Essen-Nord

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