"Für ein neues Ruhrgebiet" - Bottrop wird InnovationCity - Essener Westen und Norden gehen leer aus - erste Reaktionen von OB Paß

InnovationCity Bottrop. Klingt komisch, ist aber so. Mit einem "mutigen" und "zielgruppenorientierten" Konzept konnte die 117.000 Einwohner starke Stadt überzeugen.
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Bottrop wird zur InnnovationCity. Mit ihrer Bewerbung setzte sich die Stadt gegen die Finalkonkurrenz aus Bochum, Gelsenkirchen/Herten, Essen und Mülheim durch. Der Lohn: Das Pilotgebiet im Süden der Stadt erhält innerhalb der nächsten zehn Jahren ein neues, umweltfreundlicheres Gesicht .

„Bottrop ist ein typisches Stück Ruhrgebiet“, erklärte der Vorsitzender der InnovationCity-Jury, Manfred Fischedick, bei der Präsentation der Gewinnerstadt im Erich-Brost-Pavillon auf Zollverein. Weiterhin hätten die breite Zustimmung der Bottroper Bürger, die starken Signale aus der Wirtschaft sowie der hohe Detailgrad der vorgestellten Projekte den entscheidenden Ausschlag gegeben. Die Entscheidung der Jury sei eine „sehr einheitliche“ gewesen.

Damit ist der Weg frei für einen umfassenden Stadtumbau, mit dem der zukünftige Energiebedarf des auserwählten Plangebietes um über die Hälfte reduziert werden soll. Ob Sanierung ganzer Siedlungen oder Leuchtturmprojekt - die Vielfalt im Konzept hat die Jury ebenfalls überzeugt.

Grob geschätzte 2,5 Milliarden Euro sollen in Bottrop aktiviert werden. Ein Viertel der Gelder wird aus den Fördertöpfen von Land, Bund und Europäischen Union bereitgestellt; der Löwenanteil soll aus privater Hand kommen. InnovationCity - das heißt auch, in der Finanzierung innovative Wege zu bestreiten.

Es wartet viel Arbeit auf Bottrops Oberbürgermeister Bernd Tischler, der sich bei seinen Bürgern für die „großartige Unterstützung“ bedankte. Nun gilt es, eine strukturierte Planung für das nächste Jahrzehnt anzufertigen, erste Pilotprojekte sollen jedoch zeitnah umgesetzt werden. Damit die InnovationCity auch über die Stadtgrenzen hinaus erstrahlt. Die „Verliererstädte“, darunter auch Essen, kündigten bereits an, ihre in der Bewerbung vorgestellten Ziele auch weiterhin verfolgen zu wollen.

Erste Reaktionen von Oberbürgermeister Reinhard Paß:

InnovationCity - dieser Titel, da war sich die Stadt sicher, hätte auch den Stadtteilen Altendorf, Frohnhausen sowie West- und Nordviertel gut zu Gesicht gestanden. Der Stadtspiegel sprach mit Oberbürgermeister Reinhard Paß.

Herr Paß, wie groß ist die Enttäuschung? „Es schlagen zwei Herzen in der Brust. Zunächst freue ich mich für die Stadt Bottrop. Aber natürlich wären wir auch gerne InnovationCity geworden.“

Was hatte die Bottroper Bewerbung, was Ihre nicht hatte? „Ich glaube nicht, dass da viel gefehlt hat - aber da müssen Sie die Jury fragen. Ich bin jedoch überzeugt, dass die Stadt auf einem guten Weg ist, was den Umweltschutz betrifft. Das zeigen Projekte wie die Klimaschule in der Gesamtschule Bockmühle.“

Was passiert jetzt mit Ihrer Bewerbung? „Wir werden unsere formulierten Zielsetzungen weiter verfolgen, das Potenzial ist allemal vorhanden. Der Klimaschutz bleibt für uns ein wichtiges Thema.“

InnovationCity Bottrop. Klingt komisch, ist aber so. Mit einem "mutigen" und "zielgruppenorientierten" Konzept konnte die 117.000 Einwohner starke Stadt überzeugen.
Hannelore Kraft gratulierte dem Bottroper Oberbürgermeister Bernd Tischler.
Autor:

Patrick Torma aus Essen-Nord

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