Martin jetzt ohne Martinshorn: Er ist dann mal weg? Von wegen!

Ulrich Bogdahn, René Schubert, Martin Jakubek (v. li.)
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„Ich könnte mich jetzt mit den Worten verabschieden ‚Ich bin dann mal weg‘, so wie es einst Hape Kerkeling tat“, scherzte Martin Jakubek am Ende seiner unterhaltsamen und emotionalen Abschiedsrede. „Aber das kann ich nicht - ich bleib‘ ja dabei“, lachte er. Der Löschgruppenführer der Freiwilligen Feuerwehr Horst-Eiberg hat das 60. Lebensjahr vollendet und dann heißt es: Schluss mit dem aktiven Dienst. Sein Nachfolger ist René Schubert.

17 Jahr‘ und kein Haar - sah man 1969 bei Martin Jakubek, denn das war unter dem Feuerwehrhelm versteckt. 43 Jahre später zieht er eben diesen und wird in die Alters- und Ehrenabteilung überführt. „Zum Glück in der Senk- und nicht der Waagerechten“, scherzte Bezirksbürgermeister Arnold Kraemer, der der Feierstunde in Eiberg am Sonntag ebenfalls beiwohnte und hier nicht nur Worte des Dankes an Martin Jakubek richtete, sondern auch den neuen Löschgruppenführer René Schubert willkommen hieß und sich von ihm ebenfalls viel Engagement im Nachwuchsbereich wünschte, denn „das ist unsere Zukunft“, so Kraemer.

Einmal Feuerwehrmann - immer Feuerwehrmann!

Den Kameraden steht Jakubek auch weiterhin mit Rat und Tat zur Seite - verfolgt aber noch einige private Ziele. Ein neuer, treuer Kamerad wurde schon ausgeguckt: „Im Februar bekommen wir einen Airedale Terrier“, verriet er. Die Kameraden wussten‘s schon und deshalb gab‘s u.a. einen Hundenapf zum Abschied. Bei aller Verbundenheit zur Eiberger Gruppe fand der scheidende Löschgruppenführer aber auch private Worte. Sein Dank gilt Ehefrau Ursula, die ihm stets daheim den Rücken freigehalten hat und Tochter Kristina, die oft auf ihren Papa verzichten musste. „Als Kristina mit sechs Jahren sagte, für mich käme als erstes die Post, dann die Feuerwehr, dann das Laufen und dann Mama und sie“, das hat mich schon nachdenklich gemacht, so Jakubek. Aber: „Jetzt habe ich ja Zeit und kann in den kommenden Jahren hoffentlich iel nachholen - das soll aber keine Drohung, sondern ein Angebot sein“, scherzte der stets gutgelaunte Jakubek.
Wie emotional dieser Abschied war, zeigte der Postbeamte, als er den Kameraden dankte. „Ich habe versucht, Euch ein guter Löschgruppenführer zu sein“, sagte Jakubek mit tränenerstickter Stimme. Zwischenapplaus signalisierte ihm: Das war er! Was wird er denn nun vermissen? „Das ist irgendwie ein komisches Gefühl“, sagt Jakubek. „Durch die klare Regelung, dass mit 60 Schluss ist, konnte man sich ja vorbereiten. Aber Fakt ist: Einmal Feuerwehrmann, immer Feuerwehrmann“, lachte er im Gespräch mit dem KURIER.
Gibt‘s denn eine besonders schöne Erinnerung? „Das sind ganz viele“, sagt er. „Das Schönste ist eigentlich die Verankerung hier im Stadtteil und das eben immer alle Kameraden gesund von Einsätzen zurückgekommen sind. Manchmal sind es nicht die großen Einsätze, sondern kleine Begebenheiten, die in Erinnerung bleiben. Zum Beispiel gab es mal eine Brandstifter-Serie in einer Kleingartenanlage. Als wir eintrafen, stand eine Gartenlaube lichterloh in Flammen und ein älterer Herr saß dort und weinte, weil sein Lebenswerk niederbrannte. Der war völlig verzweifelt udn wir versprachen, beim Wiederaufbau zu helfen. Das war einfach ein tolles Gefühl, als die Laube wieder stand. Das vergisst man nicht.“
Auf viele Neuerungen muss sich die Löschgruppe nun nicht einstellen. „Bewährtes bleibt und manches wird sich auch ändern“, verriet der neue Löschgruppenführer René Schubert.

„Wir bleiben verbunden“

Seit mehr als 28 Jahren ist er schon Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr und freut sich, dass er in Martin Jakubek einen engen Vertrauten hat. „Wir bleiben verbunden und ich würde mir bestimmt so manchen Ratschlag holen“, so Schubert. Seine Ziele? „Ich hoffe, diese tolle geschlossene Einheit erhalten zu können und weitere junge, motivierte Leute integrieren zu können, um die gesamte Freiwilige Feuerweh zu erhalten“, berichtet der 45-Jährige. Martin Jakubek war 17 Jahre der „Chef“ der Horst-Eiberger. René Schubert ist frohen Mutes, die 15 voll zu bekommen und auch bei ihm stehen Frau und Kinder hinter ihm: „Die kennen das nicht anders und unterstützen mich“, so der Vater von zwei Kindern.

Ulrich Bogdahn, René Schubert, Martin Jakubek (v. li.)
Autor:

Mareike Schulz aus Essen-Steele

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