Ilse Cram: Leben zwischen Mode und Heimatgeschichte / Heimatbuch des Autoren-Duos Cram-Oldenburg wieder erhältlich
Heisinger Heimatforscherin wird 90 Jahre

Die Heisinger Heimatforscherin Ilse Cram wird am Samstag, 5. Juni, 90 Jahre. | Foto: Zur Verfügung gestellt von: Bergbau- und Heimatmuseum im Paulushof.
  • Die Heisinger Heimatforscherin Ilse Cram wird am Samstag, 5. Juni, 90 Jahre.
  • Foto: Zur Verfügung gestellt von: Bergbau- und Heimatmuseum im Paulushof.
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Die Heisinger Heimatforscherin Ilse Cram hat am Samstag, 5. Juni, ihren 90. Geburtstag.

Ilse Cram (geb. Bohris) kam am 5. Juni 1931 in Burgschwalbach/ Unterlahnkreis zur Welt. Sie besuche die Volksschule in Burgschwalbach, anschließend bis 1944 die Oberschule in Limburg. Zwei Jahre konnte sie kriegsbedingt keine Schule besuchen.

Nach der Mittleren Reife begann sie eine Schneiderlehre, welche sie mit der Gesellenprüfung abschloss. Zur weiteren beruflichen Qualifizierung besuchte die junge ambitionierte Frau drei Jahre lang die Werkkunstschule, Abteilung Mode, in Wiesbaden und schloss diese mit dem Examen erfolgreich ab.

Es folgten drei erfolgreiche Jahre als Zuschneiderin in Zürich. Die Meisterprüfung im Damenschneiderhandwerk legte sie in Düsseldorf ab. Anschließend leitete die Schneiderin über Jahre die Modeabteilung an der Werkkunstschule in Aachen.

1963 heiratete sie den Stadtplaner Otto Cram.
Nach der Familiengründung (drei Kinder) kam sie 1969 als „Rucksack-Heisingerin“ aus Aachen über Rüttenscheid ins „Dorf“ am Baldeneysee. Neben der Familienarbeit konnte sie ihre Berufserfahrung in Nähkurse einbringen, welche über 20 Jahre sehr gut besucht waren.

Bergbau- und Heimatmuseum

Im Untergeschoß des neugebauten Paulushofes am Stemmering richtete ab 1984 der damalige Pfarrer Werner Hamacher das Bergbau- und Heimatmuseum ein. Die interessierten Männer waren Bergbau-Spezialisten, so wandte sich Ilse Cram - ihrem Interesse folgend - den Heisinger Bauernhöfen zu.
Möglich war ihr die Forschungsarbeit nur, weil ihr Mann seit seinem Ruhestand sie im Haushalt sehr aktiv unterstützte.

Sehr erfolgreiches Team

Anfangs war sie allein und beschränkte sich auf die Mitwirkung bei Heisinger Heimatbüchern, z.B. „Heisinger Spaziergänge“ und „Die Ruhrhalbinsel“ und beschrieb die Geschichte der Häuser, die abgerissen werden sollten in Zeitungsbeiträgen.

Nach 15 Jahren kam Margret Oldenburg dazu, die mit ihrem exzellenten Sprachgebrauch die richtigen Worte bei den nachfolgenden Publikationen wählte. Die beiden Heimatforscherinnen wurden ein sehr erfolgreiches Team und erkundeten im Hauptstaatsarchiv Düsseldorf viele der interessanten „vergessene“ Neuigkeiten über Heisingen.

Heisingen bestand aus zwei Dörfern

Wem war zum Beispiel bekannt, dass Heisingen aus zwei Dörfern bestand - dem Ober- und Unterdorf? Und zwar schon im Jahre 1575. Es hielt sich seither im dörflichen Sprachgebrauch, nur dass es sich inzwischen etwas verschoben hat. Früher endete das Oberdorf mit der katholischen Kirche, jetzt beginnt es erst dort.

2005 starb ihr Ehemann. Ilse Cram stürzte sich noch mehr in die Heimatforschung.

Die folgenden Buchveröffentlichungen des Museumskreises im Paulushof „Essen-Heisingen“ und „Zeitsprünge“ erfolgten unter maßgeblicher Mitarbeit von Ilse Cram und Margret Oldenburg. Ein großer Erfolg war der Vortrag „Die Bauern – die ersten Bergleute in Heisingen“, den Cram am 30. März 2008 im Gemeindehaus der evangelischen Paulusgemeinde beim traditionellen „Tag des Bergmanns“ hielt.

„Heisingen im Jahr 1803"

2019, gerade noch vor der Corona-Zwangspause, konnte das Autoren-Duo Cram-Oldenburg „Heisingen im Jahr 1803 - zur Zeit der Säkularisation“ fertigstellen, in dem sie einen großen Teil ihrer Forschungen über die Heisinger Höfe mitteilen konnten. Die Buchvorstellung im Heisinger Rathaus war ebenso erfolgreich, wie der Verkauf des Werkes.

Ilse Cram, die seit Ende 2019 selbst im Paulushof wohnt, nachdenklich: „Fertig sind wir natürlich mit unserer Forschungsarbeit noch nicht. Es kommen immer interessante Neuigkeiten dazu, aber das Alter hinterlässt seine Spuren. Wer macht weiter?“

Heimatbuch ist wieder erhältlich

Das Heimatbuch „Heisingen im Jahre 1803 - zur Zeit der Säkularisierung“ wurde nachgedruckt und ist wieder für 16,95 Euro im Foyer des Paulushofs (Stemmering 18) und im benachbarten Gemeindebüro der Paulusgemeinde erhältlich.

Autor:

Lokalkompass Essen-Steele aus Essen-Steele

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