Naturschutzverein ist erster Essener Parkpate

Man kennt Spielplatzpaten oder Baumpaten. Dass aber ein ganzer Park einen Paten bekommt, das ist ganz neu. Dass dann aber auch noch keine einzelnen Personen, sondern sofort ein ganzer Verein die Patenschaft übernimmt, hat es bisher noch nicht gegeben. In Kray übergaben Vertreter von Grün und Gruga Essen nun die Patenschaft über den historischen Volksgarten Kray dem ortsansässigen Naturschutzverein.
„Bürgerliches Engagement liegt hier in ganz besonderer Art - nämlich in Form eines eingetragenen Vereins - vor“, beschrieb Johannes Oppenberg, Abteilungsleiter Grünflächen bei Grün und Gruga das Wirken der zahlreichen Ehrenamtlichen, die sich seit Jahren als Naturschutzverein Volksgarten Kray e.V. für „ihren“ Park stark machen.
Andrea Auth, die erste Vorsitzende des Vereins, hat den Patenschaftsvertrag stellvertretend für die 320 Vereinsmitglieder unterzeichnet und beschreibt, welche Aufgaben der Verein bereits seit geraumer Zeit bewältigt. Neben dem Anstoß längst überfälliger Maßnahmen, die zur Verschönerung des Volksgartens beitragen wie z.B. die Renaturierung der Teiche oder die Sanierung des Bolzplatzes sowie die Erweiterung des Spielangebotes im Park, hat sich der Verein auch immer wieder dafür stark gemacht, neue Sponsoren für den Park in Kray zu gewinnen. „Wir zeigen hier im Park Präsenz und versuchen durch Gespräche Einsicht bei den Besuchern zu erwirken, dass beispielsweise den Enten mit zwei Kuchentabletts kein Gefallen getan wird. Wir bieten Entenfutter an, das verfüttert werden kann und übernehmen kleinere Pflegearbeiten wie z.B. die Säuberung der Wege und Beete.“
Wenn es nach Johannes Oppenberg geht, sollen die Beete künftig wieder in bunten Farben erstrahlen, denn „unsere Parkanlagen sind einfach grün“, so der Fachmann. Oppenberg wünscht sich deshalb auch „mehr Blüh­aspekte, damit man wieder die Jahreszeiten richtig erleben kann und vielleicht Obstbäume, die ökologisch sinnvoll wären.“
Diesem Wunsch könnte schon bald entsprochen werden, denn die Van Eupen-Stiftung möchte das vorbildliche bürgerliche Engagement der Naturschützer unterstützen und helfen, den Park aufzuwerten. „Für die Aufwertung der Anlage sponsern wir insgesamt 15.000 Euro, die für die Anpflanzung von Blütenbäumen und Sträuchern, Obstbäumen und die Anlage von Stauden- und Rosenflächen verwendet werden“, so Birgit Braun von der Van Eupen-Stiftung.
Zurzeit werden die Teiche im Park renaturiert. Nach dem Ablassen des Wassers wurde Winterroggen eingesät, der im März schon eine Höhe von 30 bis 50 cm haben soll, wie Johannes Oppenberg beschreibt, und dem Schlamm Nährstoffe entzieht, so dass sich die Schlammmasse so schon um die Hälfte reduzieren wird.
Da Grün und Gruga mit dem Maßnahmen-Katalog, der auch die Abholzung einiger Flügelnüsse im Uferbereich vorsieht, hinterher hinkt (die Abholzarbeiten sollten zunächst im Oktober durchgeführt werden, verschoben sich aber auf Dezember, Anm. d. Red.), fragt Bezirksbürgermeister Arnold Kraemer: „In Anbetracht des 100. Geburtstages des Volksgarten Kray im Sommer 2013 interessiert mich natürlich, ob bei allen Planungen auch dieser Termin präsent ist?“ Johannes Oppenberg versichert, dass man in Hinblick auf die Feierlichkeiten 2013 gut im Zeitplan liege. Derzeit arbeiten an der Großbaustelle „Teiche“ Gemeinwohlarbeiter und Fachfirmen Hand in Hand. Die Renaturierung wird im Rahmen des Projektes „Neue Wege zum Wasser“ - ein Projekt des Essener Konsens - durchgeführt und finanziert.
Bezirksbürgermeister Kraemer ist stolz auf das, was der Naturschutzverein Volksgarten Kray e.V. bislang geleistet hat und weiß das große ehrenamtliche Engagement zu schätzen. „Dem Krayer Volksgarten konnte nichts besseres passieren, als die Gründung dieses Vereins. Die Bezirksvertretung VII wird den Verein auch weiterhin unterstützen, denn wir sind glücklich über die Arbeit, die hier ehrenamtlich geleistet wird und stolz über das großartige Engagement der Vereinsmitglieder.“
Der Patenschaftsvertrag ist stadtweit der erste seiner Art und für Johannes Oppenberg zukunftsweisend.
„Der Einsatz der Van Eupen-Stiftung zeigt, dass dieses bislang noch einmalige Modell übertragbar ist. Es fehlt überall an Geld und so kann man die Finanzierung aus mehreren Töpfen zusammentragen.“

Autor:

Mareike Schulz aus Essen-Steele

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