Die Tafeln sind Leuchttürme, Mahntafeln der Schande für den immer mehr verkommenden Sozialstaat Deutschland

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Den Tausenden von „Ehrenamtlichen“ gebührt Respekt. Freiwillig, engagiert und ausdauernd stehen sie Woche für Woche einer wachsenden Verelendung und traurigen Schicksalen gegenüber. Sie leisten die Arbeit, die in der Verantwortung der ReGIERungsparteien steht. Aber die Volks---treter hofieren und umschleimen Konzernbosse und Steuerbetrüger.

Ein Kommentar von Heribert Prantl von der Sueddeutschen Zeitung zieht die Konturen scharf.

Ein Glück für Bedürftige, eine Schande für den Sozialstaat
„Der Staat sieht zu, wie sich die Armen und Bedürftigen an den Tafeln drängen“

„Die Tafeln gehören zu den erfolgreichsten Einrichtungen in Deutschland. Sie expandieren wie sonst nichts. Sie expandieren deshalb, weil Not und Bedürftigkeit in Deutschland expandieren. Und genau das ist das Problem. Das Problem besteht nicht nur darin, dass die Tafel in Essen auf anfechtbare Weise den großen Andrang zu sortieren und zu kanalisieren versucht. Das Problem besteht darin, dass die Tafeln per se einen Zustand der staatlichen Unterversorgung perpetuieren.“

Soziale Verantwortung

Nicht die Essener Tafel weist die Bedürftigen zurück, sondern die Bundesregierung. „Wir schaffen das.“ – Was für eine verlogene Phrase, wenn die „Ehrenamtlichen“ die Arbeit unentgeltlich machen sollen. Dabei könnten Tausende von angemessen bezahlten Arbeitsplätzen vom Staat installiert werden.

Das Existenzminimum ist eben nicht gesichert. Die Tricksereien bei den Regelsätzen werden gut vertuscht, aber die zunehmende Verarmung breiter Gesellschaftsschichten ist unabweisbar, schlimmer noch, die Umverteilung der Vermögen von den Bedürftigen zu den Bestverdienern ist pervers.

Würden alle Tafeln Deutschlands sich zusammentun und für nur vier Wochen schließen und die Bedürftigen ins Rathaus schicken, würde Deutschland bis ins Mark erschüttert.

Auch die Sozialgerichte sind in der Pflicht

In Art. 97 GG heißt es unmissverständlich:

(1) Die Richter sind unabhängig und nur dem Gesetze unterworfen.

Bedauerlicherweise gilt auch in der Sozialgerichtsbarkeit offensichtlich eher der Herdeninstinkt. Ich weigere mich zu glauben, dass alle Sozialrichter so naiv sind, die derzeit geltenden Regelsätze für angemessen zu halten.

Vermutlich greift eher der Satz: "Niemand ist so blind, wie der, der nicht sehen will."

Autor:

Ulrich Wockelmann aus Iserlohn

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