Bombenalarm im RRZ - dauerte Evakuierung zu lange?

Befand sich zur Zeit der Bombendrohung im RRZ: Yannik Schiffarth
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  • hochgeladen von Dirk Bütefür

Yannik Schiffarth (19) aus dem Essener Süden befand sich am vergangenen Sonntag während der Bombendrohung im Rhein Ruhr Zentrum. Er schildert dem SÜD ANZEIGER, wie er die Evakuierung der 10.000 Besucher des Trödelmarktes empfunden hat:

„So gegen 14 Uhr lief ein Mitarbeiter einer Security-Firma mit einem Megaphon durch die Hallen der Tiefgarage und verkündete, dass das Gelände auf Grund eines ,technischen Defektes‘ geräumt werden müsste“, berichtet Yannik Schiffarth. „Kaum jemand nahm die Anordnung zur Räumung für bare Münze, da es sich ja allem Anschein nach ,nur‘ um einen technischen Defekt zu handeln schien.“
Zirka 10.000 Besucher des Trödelmarktes im Rhein Ruhr Zentrum mussten auf Grund einer Bombendrohung am Sonntag das Gebäude verlassen.
Die Polizei riet dem Management, von einem „technischen Defekt“ zu reden, um eine Panik zu vermeiden. So dauerte die Räumung über zwei Stunden. Wäre das im Ernstfall zu lange gewesen?
Der Augenzeuge Yannik Schiffarth empfand die Situation als entspannt: „Wie sehr viele Besucher schlenderte ich trotz der Räumungs-Ansage weiter über den Trödelmarkt und begutachtete die ausgestellten Waren. Auch ein Markthändler, den ich nach der Evakuierung befragte, antwortete, dass er erst einmal abwarten werde. Er wolle ja keinesfalls seinen wertvollen Trödel an Ort und Stelle liegenlassen. So ging das Trödel-Treiben munter weiter und nur wenige machten sich auf den Weg in Richtung Ausgang. Sicherlich konnte auf dieses Art und Weise keine Panik unter den Trödelmarkt-Besuchern ausbrechen. Wenn ich mir allerdings vorstelle, dass es sich um eine Bombendrohung gehandelt hat, dann hat die Evakuierung der Tiefgarage für meinen Geschmack viel zu lange gedauert. Ich wäre auf jeden Fall nicht mehr locker durch die Gänge geschlendert, wenn vor einer Bombe gewarnt worden wäre. Selbst ein Polizist, den ich vor dem Rhein Ruhr Zentrum nach dem Grund der Evakuierung befragt habe, erklärte mir lediglich, dass er keine Auskunft geben dürfe. Das absolute Verkehrschaos herrschte auf den Parkflächen und den Straßen rund ums Zentrum. In Richtung Haarzopf ging zum Beispiel stundenlang gar nichts mehr.“

Die Polizei hat sich die Entscheidung, das Rhein Ruhr Zentrum räumen zu lassen nicht leicht gemacht. „Wir haben das Für und Wider abgewägt und dem Center-Management zur Beendigung der Veranstaltung geraten“, erklärt Hans-Peter Elke, Pressesprecher der Polizei. „Die Formulierung der Bombendrohung machte ein übereiliges Handeln nicht notwendig. Da sich sehr viele Kinder und Senioren im und am RRZ befanden, musste auf jeden Fall eine Panik vermieden werden, da es sonst zu unkalkulierbaren Verletzungen bei den Menschenmassen gekommen wäre. So wurde den Besuchern erklärt, dass es sich um einen technischen Defekt handelt.“

Autor:

Dirk Bütefür aus Mülheim an der Ruhr

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