Getöttert und getanzt

Die ehemaligen Bernhardschüler stellten sich 50 Jahre nach ihrer Entlassung dem Fotografen. 
Foto: Bangert
  • Die ehemaligen Bernhardschüler stellten sich 50 Jahre nach ihrer Entlassung dem Fotografen.
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Klassentreffen der Fischlaker Bernhardschüler 50 Jahre nach der Entlassung

„Schön war es, wir haben eine tolle Zeit gehabt. Morgens um 3 Uhr waren wir erst wieder daheim…“ Da schwärmen Mit-Sechziger von ihrem Klassentreffen. Nicht von irgendeinem: Nein, exakt 50 Jahre ist es her, dass sie aus der Volksschule entlassen wurden.

1966: Die Beatles populärer als Jesus? Der Wal „Moby Dick“ im Rhein, in Wembley war das 3:2 für England nicht drin, die erste große Koalition von CDU und SPD, „My Fair Lady“ erhielt insgesamt acht Oscars. Was noch? Schulentlassung in Fischlaken! Die Bernhardschule war ihre zweite Heimat, die Klasse wurde geleitet vom inzwischen verstorbenen Schulleiter Franz Classen. 2016: Bereits zum siebten Mal trafen sich die ehemaligen Schülerinnen und Schüler der Bernhardschule, diesmal an einem besonderen Ort: Maria und Ernst Viehausen luden zu sich in die Fischlaker Höfe ein, in den Garten des denkmalgeschützten Bruchsteingebäudes von 1870. Nicht ganz so alt waren die Feiernden, die, dem Anlass gemäß, diesmal auch ihre Partner zur Sause mitbrachten. Man beschnupperte sich kurz, dann wurde eifrig getöttert, auch mal Plätze getauscht, alles verlief sehr harmonisch. „Das hätten wir nie gedacht“, staunte Hella Bäcker, „aber die meisten von uns sind Fischlaker geblieben, da finden sich schnell Gemeinsamkeiten.“ Sie hat eine ganz besondere Beziehung zur Schar der Ehemaligen: Eigentlich eine Klasse darüber, konnte sie doch dem Werben eines der Siebtklässler nicht widerstehen. Jürgen Bäcker muss heute noch schmunzeln: „Dann ist der kleine Jürgen mit der Hella aus der Achten gegangen. Und was soll ich sagen? Es hält noch heute!“ Hella Bäcker organisierte, trommelte alle zusammen, bekam aber auch traurige Rückmeldung: „Die ersten Mitschüler sind bereits verstorben…“

Ein feiner Abend

Ein halbes Jahrhundert nach der Schulentlassung wurde gegrillt und bei Wein und Bier viele „Dönekes“ erzählt. Als dann ein kräftiger Regenschauer überraschte, zog die Feiergemeinde kurzerhand unters Dach. Jürgen Bäcker schwärmt: „Dort wurde weiter geredet, es durfte auch getanzt werden. Das war mal ein richtig feiner Abend.“ So sahen es alle der Ex-Schüler, die sich nun noch regelmäßigere Treffen wünschen. Hella Bäcker soll doch bitte zukünftig jedes Jahr solch ein Fest organisieren, die Organisatorin seufzt, kann sich den Bitten aber nicht entziehen: „Warum nicht? Wenn’s klappt…“
Gemeinsam feierten: Norbert Hebold aus Döttesfeld, Wolfgang Zibull aus Berlin, Hella und Jürgen Bäcker, Angelika und Bernd vom Felde, Heinz Kowertz, Irmgard und Hermann Unterbarnscheidt, Edith und Josef Pitz, Maria und Wolfgang Thyron, Maria und Ernst Viehausen, Lore und Michael Züger, Dorothea und Goswin Apolte, Ulla und Rolf Gantenberg, Sabine Wemmer und Marion Tigges mit ihren Lebensgefährten.

Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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