„Heidhausen liegt uns am Herzen“

Rund ums Heidhauser Rathaus sollen Begegnungsmöglichkeiten entstehen. 
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Ortsverband der CDU sammelte Bürgerstimmen zur Verbesserung der Infrastruktur

Heidhausen ist besonders bei jungen Familien beliebt. Der südliche Rand der Großstadt Essen boomt, viele Grundstücke werden bebaut.

Dietmar Weber lebt seit 1974 im beschaulichen Heidhausen und hat wirklich sehr viel von der Welt gesehen: „Aber der schönste Ort ist eben hier. Rund herum in der Natur, im Garten des Kamillushauses. Wenn im Frühjahr die Kirschbäume am Kamillusweg weiß blühen, das ist herrlich. Auch sind hier oben auf dem Heidhauser Berg die Sonnenuntergänge wundervoll.“

Betrübliche Entwicklung

Doch der Kamillianerpater hat eine betrübliche Entwicklung verfolgt und warnte schon vor Jahren in einem Interview, dass sich der Vorort immer mehr zur Schlafstadt entwickle: „Was ich vermisse, sind die kleineren Ausgehmöglichkeiten. Vieles ist mittlerweile geschlossen. Es gibt hier auch keine Geschäfte mehr. Einkaufen kann man erst wieder ein ganzes Stück den Berg hinunter.“ Was fehlt noch? Früher gab es Zahnarzt, Sparkasse, Apotheke, Post, Restaurants. Und zwar alles fußläufig zu erreichen. Aber die einst lebendige Infrastruktur des Stadtteils hat sich in förmlich in Luft aufgelöst. Natürlich kann man nicht die Entwicklung von Jahrzehnten ungeschehen machen. Aber der CDU-Ortsverband Heidhausen / Fischlaken und sein Vorsitzender Yannick Lubisch möchten wenigstens versuchen, einer weiteren Entfremdung entgegen zu wirken. Rund ums Rathaus sollen Begegnungsmöglichkeiten entstehen: „Der Heidhauser Platz liegt uns sehr am Herzen. Wir hatten hier tolle und angeregte Gespräche, die Stimmen häufen sich: hier sollte ein kleines Café her, ein Biergarten, die Idee einer Boulebahn fand großen Anklang.“ Bezirksvertreter Stephan Sülzer: „Wir denken über einen Wochenmarkt zum Feierabend nach. Diese Idee kam übrigens bei den befragten Heidhausern sehr gut an.“

Verwaltung muss liefern

Neben der Grundschule an der Jacobsallee werden auf der „Hundewiese“ bald Wohnhäuser entstehen. Auch dringend benötige Plätze für Kinderbetreuung sollen geschaffen werden. Die Kita wird kommen, so viel scheint gewiss. Die Elternschaft fordert aber auch vehement einen Ausbau der aus allen Nähten platzenden Schule. Vor allem für den Offenen Ganztag fehlen Räumlichkeiten, sagt Barbara Bause. Eine große Sorge bleibt der marode Pavillon. Es gibt Pläne für einen Neubau mit zusätzlichen Klassenräumen, einer Cafeteria und viel Bewegungsfläche für die Kinder. Wieso dauert das eigentlich so lange mit der nötigen Renovierung unserer Schulen? Der Druck ist groß, Schulgebäude müssen schnellstens saniert oder eben neu gebaut werden, das gilt besonders für die Toiletten. Bundestagsabgeordneter Matthias Hauer erklärt: „Wir im Bund haben reagiert und 3,5 Milliarden Euro bereit gestellt. Unsere Hausaufgaben sind gemacht, nun muss die Hilfe aber auch vor Ort ankommen.“ Die Auftragsbücher der Handwerker seien aber voll und die knapp besetzte Verwaltung komme mit dem Planen gar nicht mehr nach. Ratsfrau Martina Schürmann legt nach: „Höchst unbefriedigend, wie lange das dauert. Wir haben im Stadtrat sogar noch die Finanzmittel erhöht, damit es endlich voran geht. Die Verwaltung muss nun liefern.“

Es gibt viel zu tun

Auch die Bewahrung der Heidhauser Geschichte liegt vielen am Herzen. Bernhard Kahmann hat das Rathaus im Auge, besonders dessen repräsentative Uhr. Sie steht seit Jahren auf zehn nach Zwölf, nun möchte sich Kahmann dafür stark machen, das Uhrwerk wieder in Gang zu setzen: „Da hängen sogar Glocken drin.“ Es soll gesammelt werden, denn um die 3.000 Euro werde es schon kosten. Direkt vor dem Rathaus weist Alfred Kleinfeldt auf die schlanke Stele, die an die erschreckend vielen Heidhauser Gefallenen des ersten Weltkrieges erinnert: „An der Wetterseite ist der Beton schon weggefressen und das blanke Moniereisen zu sehen. Herrscht hier Umsturzgefahr? Das Heiligenhüsken und der Gedenkstein für Theodor Mintrop bedürften auch einer Auffrischung.“
Es gibt also viel zu tun in Heidhausen…

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Der Pavillon der Grundschule an der Jacoballee. 
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Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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