Viele möchten helfen! Runder Tisch „Volkswald“ von Jonagemeinde, St-Ludgerus-Gemeinde und „Werden hilft!“ ruft zur Flüchtlingshilfe auf

Noch steht das Zeltdorf im Heidhauser Volkswald still und schweiget. Doch ab Montag kommen die ersten Flüchtlinge - die Helfer des Runden Tisches „Volkswald“ stehen schon bereit.
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  • Noch steht das Zeltdorf im Heidhauser Volkswald still und schweiget. Doch ab Montag kommen die ersten Flüchtlinge - die Helfer des Runden Tisches „Volkswald“ stehen schon bereit.
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Damit war nun wirklich nicht zu rechnen! Ein erstes Treffen sollte es sein, um zu sehen, wer denn alles an Freiwilligen bereit steht, um im neuen Flüchtlingsdorf am Volkswald mitzuhelfen.

Pfarrerin Carolina Baltes hatte in die Jonakirche am Schwarzen geladen, im Namen eines Runden Tisches für den Volkswald, der sich aus ihrer evangelischen Gemeinde, der katholischen Pfarrgemeinde St. Ludgerus und „Werden hilft!“ gebildet hatte.

Es kamen potenzielle Helfer „en masse“

Erwartet wurden Menschen, die für andere Menschen da sein möchten. Hier Fischlaker, Heidhauser, Werdener, dort Syrer, Afghanen, Iraker, Mazedonier, woher auch immer. Es kamen potenzielle Helfer „en masse“. Pfarrerin Baltes konnte die Zahl am besten schätzen: „Es waren so um die 400 Menschen anwesend!“
Michael Bremenkamp, Kirchenvorstand von St. Ludgerus, wies darauf hin, dass sich seine katholische Gemeinde die Flüchtlingshilfe groß auf ihre Fahnen geschrieben hat, Dietmar Bode von „Werden hilft“ stellte seinen Verein vor, der durch seine vielfältigen Arbeitskreise Hilfe für Asylbewerber im Löwental, jetzt Volkswald und bald Kutel konkret anschieben möchte.

Adam Lisek vom Betreiber European Homecare stellte kurz die Einrichtung vor und beantworte ausführlich die vielen Fragen. Die Belegung beginne am Montag, 12. Oktober, wer da komme, wisse man erst, wenn der Reisebus vorgefahren sei und die vielsprachigen Mitarbeiter von European Homecare die Flüchtlinge in Empfang genommen haben: „Dann fragen wir nach, wer zu wem gehört, sind es Familien oder allein reisende Männer?“ Auch Herkunftsland und Religion werden abgefragt, die Neuankömmlinge erhalten ein „Hygiene-Paket“, in dem sich Handtücher, Duschgel, Zahnbürste und -paste, eventuell auch Windeln und Babynahrung finden. Sie bekommen Bettlaken, Kissen, Decken und ihren Schlafplatz zugewiesen.
In den drei Schlafzelten sind für die insgesamt 174 Bewohner Kojen mit jeweils zwei Doppelstockbetten eingerichtet, die auch nach Bedarf vergrößert werden können. Türen haben diese Kojen allerdings nicht, aber Vorhänge für ein geringes Maß an Privatsphäre.

Nur geringes Maß an Privatsphäre

Adam Lisek: „Dann wird gegessen und wir lassen die Menschen erst einmal zur Ruhe kommen. Am nächsten Tag, nach einem kräftigen Frühstück, werden erste Gespräche geführt, damit wir unsere Bewohner kennen lernen. Brauchen sie etwa Hilfe beim Asylverfahren? Hier steht die Caritas für eine Beratung bereit. Mittags gibt es im Essens-Zelt eine Auswahl aus drei verschiedenen Menüs, in riesigen Dampföfen erhitzte, vorgefertigte Speisen. Dann ein Lunchpaket mit einer klassischen Brotzeit.“
Der Zutritt zur Unterkunft sei leider beschränkt, die Flüchtlinge freie Menschen, könnten kommen und gehen, das Wachpersonal diene eher dem Schutz der Einrichtung.
Jeweils zehn Personen teilen sich eine Dusche, natürlich nach Männlein und Weiblein getrennt, die Sanitärcontainer wurden gerade angeliefert. Auch stehen vier Waschmaschinen und Trockner zur Verfügung, die nach einem Stundenplan genutzt werden. Es gibt ein Aufenthaltszelt mit Fernseher und Kinderbetreuung, die Wege sind geteert und geschottert. Alle Zelte sind beheizt. Eine Sanitätsstation soll eine medizinische Grundversorgung gewährleisten, engagierte Ärzte wie Kinderarzt Dr. Tobias Gregor haben sich bereits gemeldet, die dort Sprechstunden abhalten wollen.
Als durchschnittliche Verweildauer am Volkswald nimmt Adam Lisek zwei bis vier Wochen an, das gesamte Areal ist zunächst für sechs Monaten angemietet.

Helferbörse

Im Anschluss an die Informationsrunde gab es eine Helferbörse an verschiedenen Tischen, bei denen ganz gezielt zu den einzeln Bereichen wie „Kommunikation“, „Warenhaus“, „Patenschaften“, „Kinder und Jugendliche“, „Sprache“, Nähwerkstatt“, „Fahrradfahren“, „Frauencafé und Café der Begegnung“ Hilfe angeboten werden konnte.

Willkommensfest

Der runde Tisch wird am Samstag, 17. Oktober, um 15.30 Uhr im Verpflegungszelt mit den Flüchtlingen ein Fest feiern, bei Tee, Kaffee und Kuchen zur Begrüßung Willkommensgeschenke verteilen. Der Arbeitskreis Kunst entfaltete ein großes Willkommens-Banner, welches am Volkswald aufgehängt wird: „„Namaste, Bienvenue, Croeso,
Welcome, Bem Vindo, Willkommen!“

Mailadresse

Der runde Tisch Volkswald aus katholischer Gemeinde St.Ludgerus, evangelischer Jonagemeinde und „Werden hilft!“ ist für Fragen und Anregungen unter der gemeinsamen Email-Adresse „rundertisch-volkswald@web.de“ zu erreichen.

Noch steht das Zeltdorf im Heidhauser Volkswald still und schweiget. Doch ab Montag kommen die ersten Flüchtlinge - die Helfer des Runden Tisches „Volkswald“ stehen schon bereit.
Der „Werden hilft!“-Arbeitskreis Kunst fertigte ein Willkommensbanner an.
Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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